Daniel Bachofner, NetApp Schweiz 12.04.2021, 05:42 Uhr

«Der Kunde ist und bleibt König – erst recht in der Pandemie»

Daniel Bachofner führt seit Mai letzten Jahres NetApp Schweiz. Eine toughe Zeit: Die Pandemie aber auch ein Paradigmenwechsel in der IT-Nutzung stellen das Unternehmen vor Herausforderungen. Im Interview spricht Bachofner über seine Vision für NetApp Schweiz.
Daniel Bachofner, Country Manager, NetApp Schweiz
(Quelle: NetApp Schweiz)
Daniel Bachofner führt seit Frühjahr 2020 NetApp Schweiz als Country Manager. Im Interview gibt er Einblicke, womit sein Unternehmen und seine Kunden in der Pandemie zu kämpfen haben, wie sich das Geschäft verändert und welche Vision er mit NetApp Schweiz verfolgt. Die Zukunft liegt für ihn klar in der Cloud, wohin der Anbieter Schweizer Anwenderunternehmen begleiten will.
Computerworld: Das aktuelle Geschäftsjahr ist fast vorüber. Wie lautet Ihre Bilanz?
Daniel Bachofner: Unser Geschäftsjahr endet zum 30. April 2021. Trotz Pandemie, mit der alle zu kämpfen haben, sind wir mehr als zufrieden, wie wir uns als NetApp Schweiz in den vergangenen elf Monaten entwickelt haben. Natürlich war es auch für uns eine riesige Herausforderung, von jetzt auf gleich ins Homeoffice zu wechseln. Grundsätzlich funktioniert das bis heute wirklich gut, wobei mir und den meisten Kollegen der persönliche Austausch fehlt. Wir hoffen, dass sich die Situation bald bessert und wir im Team auch wieder vor Ort zusammenarbeiten können. Diese Inspirationsquelle ist wichtig für unseren Erfolg.
CW: Wie hat sich die Pandemie wirtschaftlich auf den Geschäftsgang von NetApp Schweiz ausgewirkt?
Bachofner: Zur Philosophie von NetApp gehörte es in all den Jahren, weder regionale und lokale Geschäftszahlen zu veröffentlichen noch zu kommentieren. Daran ändert auch die Pandemie nichts. Was ich Ihnen sagen kann ist, dass wir als NetApp Schweiz auf ein überdurchschnittliches Jahr zurückschauen, das von Wachstum geprägt war, womit wir mehr als zufrieden sind. Denn angesichts der Rahmenbedingungen ist eine solche Entwicklung keine Selbstverständlichkeit.
CW: Wie haben sich pandemiebedingt bei Ihren Kunden die technischen und betrieblichen Bedürfnisse verändert und wie adressieren sie diese?
Bachofner: Wie wir mussten auch viele unserer Kunden sehr schnell reagieren und grosse Teile ihrer Belegschaft ins Homeoffice schicken. Das bedurfte einiger Anstrengungen, um die infrastrukturellen und sicherheitstechnischen Voraussetzungen zu schaffen. In den meisten Fällen gelang es den Unternehmen jedoch, ihren Geschäftsbetrieb überwiegend auf der virtuellen Ebene am Laufen zu halten. Uns hat hierbei enorm geholfen, dass wir vor allem im Sommer unsere Kunden vereinzelt bei Terminen vor Ort in der Beratung und Projektbegleitung unterstützen konnten. Schliesslich sind wir auch nach wie vor mit unseren Technik-Kollegen in Kontakt, die kontinuierlich physisch in den Rechenzentren der Kunden präsent sind und die Hands-On-Tätigkeiten erledigen, die nun mal routinemässig anfallen. Die Veränderung findet somit primär an einer anderen Stelle statt.
“Wir haben das ganze Spektrum des Projektgeschäfts erlebt. Während manch ein Kunde die nähere Zukunft so stark verunsichert und er deswegen sein Vorhaben auf Eis gelegt hat, ging es bei anderen viel schneller als sonst„
Daniel Bachofner, NetApp Schweiz
CW: An welchen Stellen sehen Sie Veränderungen?
Bachofner: Wir spüren, dass bei einigen Kunden die Planungsunsicherheit zunimmt. Das macht sich in kurzen Entscheidungen bemerkbar. In dem Kontext spielt zudem eine höhere Nachfrage eine Rolle, Services in kürzerer Zeit als bisher auszuliefern. Zum Glück sind wir so aufgestellt, diesen nachvollziehbaren Bedarf auch zu bedienen. Denn unser Motto ist schon länger: Wir sind so flexibel aufgestellt, damit wir auch kurzfristige Kundenwünsche exakt erfüllen. Der Kunde ist und bleibt König – dem Grundsatz im Vertrieb fühlen wir uns verpflichtet, erst recht in der Pandemie.
CW: Inwieweit mussten Sie Kundenprojekte auf Eis legen durch die Lockdowns?
Bachofner: Wir haben das ganze Spektrum des Projektgeschäfts erlebt. Während manch ein Kunde die nähere Zukunft so stark verunsichert und er deswegen sein Vorhaben auf Eis gelegt hat, ging es bei anderen viel schneller als sonst. Kurze Entscheidungen über wichtige Investitionen nach intensiver Beratung unsererseits waren eben auch an der Tagesordnung.
CW: Können Sie ein Kundenprojekt beschreiben, das insbesondere durch die Pandemie zu Stande kam?
Bachofner: Wir haben sehr viele neue Kunden gewonnen, weil es uns gelungen ist, sie im laufenden Jahr für unsere Lösungen zu begeistern. Ob diese Akquiseerfolge auch ohne die Pandemie zu Stande gekommen wären, darüber lässt sich nur spekulieren. Was wir hingegen sicher festgestellt haben, ist die deutliche Zunahme von Ausschreibungen, die uns erreichen. Wir verstehen das so, dass Unternehmen den RFP-Ansatz, den Request for Proposal, konsequenter verfolgen und sich intensiver mit den verschiedenen Anbietern auseinandersetzen. Folglich werden unsere Angebote anders gelesen, verstanden und die Hauptaussage erkannt: Wir haben uns erfolgreich transformiert und sind längst kein traditioneller Storage-Hersteller mehr, sondern beherrschen vor allem Cloud-Data-Services wie kaum ein anderer.
CW: Welche beiden weiteren Kundenprojekte waren herausragend in den letzten Monaten?
Bachofner: Zwei Projekte namentlich herauszuheben, widerspricht unserem Ansatz, unabhängig von der Grösse des Vorhabens immer das Beste für unsere Kunden zu leisten. Jeder Kunde ist für uns wichtig. Anderseits würde ein Projekt viel von seinem Charme und seiner Spannung verlieren, wenn ich an der Stelle anonymisiert berichten würde. Denn es geht doch gerade darum, die Kundenperspektive darzustellen, um nachzuvollziehen, was eine Firma wie verbessern will und unter welchen Vorzeichen sie startet. 



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