Die IT im Wandel 17.04.2025, 16:05 Uhr

IT als Erfolgsfaktor in unsicheren Zeiten

Zeit, das Bild der IT neu zu definieren. CIOs und CISOs sind heute zentrale Schnittstellen zwischen Business und Technologie – und somit gesuchte Strategen in jedem Unternehmen.
IT-Verantwortliche sollten sich nicht von jedem Hype treiben lassen, sondern eine klare IT-Strategie entwickeln.
(Quelle: Shutterstock/amgun)
Die Rolle von IT-Verantwortlichen ist massiv im Wandel. War die IT früher ein Support-Bereich, der sich um Netzwerke, Server und Software kümmerte, ist sie heute der Motor für digitale Innovation – und damit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Doch mit dieser neuen Bedeutung kommen auch immense Herausforderungen: steigende Sicherheitsrisiken, Fachkräftemangel, komplexe IT-Infrastrukturen und der Druck, innovative Lösungen bereitzustellen – bei gleichzeitiger Budgetkontrolle. Wie können IT-Verantwortliche diesen Herausforderungen begegnen? Welche Technologien sind wirklich entscheidend? Wo lohnt sich eine Investition – und wo ist Vorsicht geboten? 

Sicherheit hat oberste Priorität

Cyberangriffe nehmen zu, daher haben Daten- und Systemsicherheit oberste Priorität. Das bedeutet, dass Sicherheitsmassnahmen nicht nur punktuell umgesetzt werden dürfen, sondern als integraler Bestandteil der gesamten IT-Architektur betrachtet werden müssen. Moderne Sicherheitskonzepte setzen auf kontinuierliche Bedrohungsanalysen und automatisierte Sicherheitslösungen, die Angriffe in Echtzeit erkennen und abwehren. Regelmässige Anwenderschulungen sind essenziell, da menschliches Fehlverhalten nach wie vor eine der häufigsten Einfallstore für Cyberangriffe ist. Neben technischer Absicherung müssen Unternehmen auch regulatorische Anforderungen erfüllen. IT-Verantwortliche sollten daher eng mit den Rechts- und Compliance-Teams zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Sicherheitsmassnahmen nicht nur technisch, sondern auch rechtlich auf dem neuesten Stand sind. 

Balance in der Cloud finden

Die Cloud hat die Art und Weise, wie Unternehmen ihre IT-Infrastrukturen betreiben, revolutioniert. Welche Form genutzt wird, gleicht einer Balance zwischen Flexibilität, Sicherheit und Kosten. Während die Public Cloud Unternehmen enorme Skalierbarkeit bietet, gibt es gerade in der Schweiz grosse Bedenken hinsichtlich Datenschutzes und Compliance. Viele Unternehmen setzen daher auf lokale Cloud-Anbieter oder hybride Lösungen, bei denen sensible Daten in einer Private Cloud gespeichert werden, während weniger kritische Workloads in der Public Cloud laufen. On-Premise-Infrastrukturen sind oft kostspielig und wartungsintensiv, doch viele Unternehmen halten an ihnen fest, weil sie vollständige Kontrolle über ihre Daten behalten wollen. Die Lösung liegt in einer schrittweisen Konsolidierung und Virtualisierung, um die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und gleichzeitig die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. 
Quelle: NMGZ

KI-potenzial gezielt einsetzten 

Künstliche Intelligenz und Automatisierung sind in vielen Bereichen längst angekommen – von der Kundenkommunikation über die Prozessautomatisierung bis hin zur IT-Sicherheit. Doch nicht jede KI-Lösung bringt automatisch Mehrwert. IT-Verantwortliche sollten sich daher darauf konzentrieren, konkrete Anwendungsfälle zu identifizieren, die einen echten Nutzen für das Unternehmen bringen. Besonders in den Bereichen Predictive Maintenance, intelligente Datenanalyse und IT-Security zeigt sich das Potenzial von KI. Systeme können automatisch Anomalien in Netzwerken erkennen, Wartungsbedarfe in Maschinen voraussagen oder Arbeitsprozesse optimieren. Doch KI ist kein Selbstläufer – sie erfordert saubere Datenstrukturen, strategische Planung und qualifizierte Mitarbeitende, die die Technologie sinnvoll implementieren und steuern können.

Daten als strategischer Vorteil

Daten sind eine der wertvollsten Ressourcen eines Unternehmens, doch viele Organisationen kämpfen mit Daten-Silos, mangelnder Qualität und ineffizienten Analysemethoden. IT-Leiter müssen deshalb eine Datenstrategie entwickeln, die sicherstellt, dass Daten nicht nur gesammelt, sondern auch effektiv genutzt werden. Moderne Business Intelligence-Lösungen und Self-Service-Analytics-Plattformen ermöglichen es, Daten schnell und flexibel auszuwerten. Doch um aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen, ist es essenziell, Datenquellen zu konsolidieren und qualitativ hochwertige Daten sicherzustellen.

Fazit: Komplexität in der IT steigt

Die Herausforderungen für IT-Verantwortliche sind vielschichtig. Die Komplexität in der Bewältigung der Aufgaben und in der Beherrschung der Technologien steigt. Hinzu kommt, dass digitale Vorhaben zunehmend von den Fachabteilungen angestossen und gesteuert werden. KI und Automatisierung bieten Chancen, sollten aber gezielt eingesetzt werden. Daten müssen effektiv genutzt werden, um echte Wettbewerbsvorteile zu generieren. Der Fachkräftemangel erfordert neue Ansätze in der Personalstrategie. IT-Verantwortliche sollten sich nicht von jedem Hype treiben lassen, sondern eine klare IT-Strategie entwickeln, die Sicherheit, Effizienz und Innovation in Einklang bringt. Gefragt sind ein kühler Kopf, langfristiges Denken - und viel Geduld.  



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