06.08.2008, 14:44 Uhr

Schweizer IT-Service-Trends 2012

Eine brandaktuelle IDC-Studie analysiert die Wirtschaftstreiber, die den Schweizer Markt für IT-Services in den nächsten Jahren massgeblich prägen werden.
Die Grösse der Kreise zeigt das Marktvolumen 2007. Die Vertikale bemisst das langfristige Wachstum.
Zum Online-Kauf der IDC-Studie "Der Markt für IT-Services in der Schweiz, 2007 - 2012"
Der Schweizer Gesamtmarkt für IT-Serviceleistungen wächst um durchschnittliche 4,7 Prozent pro Jahr. 2007 betrug der Umsatz noch 6,105 Milliarden US-Dollar. Für das Jahr 2012 prognostiziert das Beratungsunternehmen IDC ein Umsatzvolumen von 7,633 Milliarden Dollar. Welche IT-Marktsegmente aber können mit einem besonders starken Wachstum rechnen und sind deshalb für Investoren besonders attraktiv?

Hauptumsatzträger bis 2012

Die grossen Segmente IT-Outsourcing und Systemintegration bleiben die Hauptumsatzträger im Gesamtmarkt für IT-Services in der Schweiz, so ein Ergebnis der Studie. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zur prognostizierten Entwicklung des gesamten IT-Service-Marktes. Das Vertrauen in Outsourcing-Dienstleistungen wuchs in der Schweiz und führte zu einer höheren Nachfrage. Der Anteil von Outsourcing am Gesamtmarkt der IT-Services wird deshalb von derzeit 37 Prozent auf 40 Prozent im Jahr 2012 anwachsen.

Erfolgsgeschichten

Zahlreiche Vertragsabschlüsse und -Verlängerungen im Jahr 2007 und in der ersten Jahreshälfte 2008 untermauern schon heute diesen Haupttrend. Ab Juli dieses Jahres betreibt T-Systems die SAP-Infrastruktur der Data Switzerland AG, einem Anbieter von Dienstleistungen für den Flugsektor im mittleren Osten.
Im Juni 2008 schliesst Numonyx mit Orange Business Services (OBS) einen Outsourcingvertrag mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einem Gesamtvolumen von rund 120 Millionen Euro ab. OBS übernimmt für den Flashspeicher-Anbieter die Implementierung und den Betrieb der ICT-Infrastruktur. Weltweit werden rund 7000 Numonyx-Mitarbeiter an über 20 Standorten miteinander vernetzt.
Im Mai 2008 unterzeichnen Swisscom IT Services und die Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft einen Rahmenvertrag für eine strategische IT-Partnerschaft. Das Volumen liegt im zweistelligen Millionenbereich. Der Vertrag hat eine Mindestlaufzeit bis 2011 und ist darüber hinaus unbefristet. Tamedia verlängert seinen Outsourcing-Vetrag mit Swisscom IT-Services bis 2012. Die Liste erfolgreich abgeschlossener oder verlängerter Verträge liesse sich noch lange fortsetzen. IDC unterteilt den Outsourcing-Markt in sechs Subsegmente und prognostiziert für die nächsten Jahren jeweils unterschiedlich starke Wachstumsraten.

Systemintegration: 5,3 Prozent Wachstum

Mit einem Anteil von derzeit rund 25 Prozent ist der Markt für Systemintegration das zweitgrösste Kuchenstück im Schweizer Gesamtmarkt der IT-Services. Systemintegrationsdienstleistungen weisen mit 5,3 Prozent die zweithöchste durchschnittliche Wachstumsrate auf und entwickeln sich damit schneller als der entsprechende westeuropäische Referenzmarkt.
Auch in diesem Marktsegment kam es zu einer Reihe attraktiver Vertragsabschlüsse. Im April 2008 nahm EDS für die Lufthansa eine serviceorientierte Architektur (SOA) in Betrieb. An die Middleware-, Messaging- und Security-Plattform sind Partner und internationale Fluggesellschaften angebunden. Im vergangenen Jahr implementierte Swisscom IT Services für das Universitätsspital Zürich eine Lösung für die Verwaltung sämtlicher Patientenakten. Swisscom nutzt dafür die Software-Lösung Synedra AIM (Advanced Image Management). Sicherheit, Virtualisierung und Grid-Technologie heissen einige der Hauptthemen des Marktsegmentes Systemintegration.

Starke Investitionsbereitschaft

Aufschlussreich ist eine Analyse der Investitionen, die etwa die Schweizer Industrie, der Handel, die öffentliche Verwaltung oder das Transportwesen in IT-Services getätigt haben. Für die Schweizer Industrie verlief das Jahr 2007 sehr positiv. Zwar trübt sich im Verlauf des Jahres 2008 weltweit die konjunkturelle Entwicklung zunehmend ein. Die Schweizer Industrie dürfte durch das erfolgreiche Jahr 2007 jedoch jetzt die finanziellen Spielräume haben, um ihre Investitionen in eine moderne IT-Infrastruktur fortzusetzen und dadurch insgesamt weiter die Kosten zu senken.



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