CIO im Tigerstaat 25.06.2018, 11:45 Uhr

«Wir sitzen auf einer Goldmine»

DKSH unterstützt Schweizer Unternehmen, die den Sprung nach Asien wagen. CIO Michael Hutab spricht im Interview über die Bedeutung der IT für DKSH und seine Kunden sowie Kuala Lumpur als IT-Standort.
Michael Hutab verantwortet bei DKSH seit zwei Jahren die IT-Strategie und ist begeistert von der Energie, die an seinem Arbeitsort Kuala Lumpur vorherrscht
(Quelle: DKSH)
Die Schweiz gilt als eines der innovativsten Länder der Welt. Ob für Start-ups, KMU oder grosse Hersteller: Einigen wird der Schweizer Markt irgendwann zu klein. Oder sie entdecken eine Chance in einem anderen Land. Ist dieses in Asien, helfen ihnen Dienstleister wie Diethelm Keller Siber Hegner (DKSH). Das Unternehmen ist auf die Marktexpansion mit Schwerpunkt Asien spezialisiert. DKSH sieht als Vorteil im Wettbewerb mit den Konkurrenten seine IT. Diese wird von Michael Hutab geleitet. Er zeichnet für die IT-Plattform, die gruppenweite IT-Strategie und die Leitung des Corporate Shared Service Center (CSSC) verantwortlich. Wie wichtig die IT ist und noch werden wird, zeigt sich auch darin, dass DKSH seinen CIO Anfang des Jahres in die Geschäftsleitung berief. Für Hutab die Chance, mit der IT das Business voranzutreiben.
Computerworld: Sie haben vor zwei Jahren die Leitung der Unternehmens-IT bei DKSH übernommen. Was hat Sie an der Aufgabe gereizt?
Michael Hutab: Nach sechseinhalb sehr erfolgreichen Jahren bei meinem ehemaligen Arbeitgeber war ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Worin diese neue Aufgabe besteht, wurde mir schlagartig klar, als ich im Dezember 2015 einen Anruf von einem Headhunter erhielt mit dem Angebot einer CIO-Stelle für eine der Schweizer Top-Firmen in Asien. Durch den Umzug nach Asien und meine Berufstätigkeit habe ich ein komplett neues Umfeld dazugewonnen.
CW: Inwieweit haben sich Ihre Vorstellungen erfüllt?
Hutab: Diese wurden übertroffen. Die Erfahrungen, die ich hier vor Ort machen kann, unterscheiden sich fundamental von all dem, was ich zuvor durch Besuche in Asien er­leben durfte. Asien pulsiert und durch meine Arbeit in den asiatischen Ländern erhalte ich täglich neue Eindrücke. In einer Gegend zu arbeiten, wo sich noch vieles im Aufbruch befindet, wo beinahe alles möglich ist und wo fast 70 Prozent der Weltbevölkerung leben, ist etwas Fantastisches und eine riesengrosse Bereicherung für mich. Arbeiten muss man auch hier viel oder noch viel mehr als in der doch etwas komfortableren westlichen Welt. Was man hier aber bewegen und erreichen kann, ist unvergleichlich. Mit neuen und anderen Kulturen zu leben und zu arbeiten, erweitert meinen Horizont ungemein.
CW: Sie sind seit Jahresbeginn Teil der Geschäfts­leitung. Wie ist es dazu gekommen?
Hutab: DKSH ist vor allem in Asien aktiv. Auch dort findet in Sachen Digitalisierung derzeit ein immenser Wandel statt und dem haben wir Rechnung getragen. DKSH ist schon seit vielen Jahren stark im IT-Bereich. Mit meiner Berufung in die Geschäftsleitung können wir dieses wichtige Differenzierungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb noch verstärken.
CW: Wie meinen Sie das konkret?
Hutab: IT stellt für uns einen klaren Wettbewerbsvorteil dar. Unsere IT betreibt in Malaysia ein zentrales, standardisiertes SAP-System, das eine der grössten Single-Instanz-SAP-Umgebungen in ganz Asien darstellt. Wir verarbeiten damit hohe Volumina von Transaktionen, zum Beispiel über 16 Millionen Rechnungen pro Jahr. Heutzutage gibt es kaum einen Geschäftsbereich, der keine Berührungspunkte mit der Digitalisierung und der Datenanalyse hat.
CW: Weshalb haben Sie Ihr Büro in Kuala Lumpur und nicht in Zürich?
Hutab: DKSH ist ein Schweizer Unternehmen, das auf eine über 150-jährige Geschichte in Asien zurückblicken kann. Als Standort macht Kuala Lumpur für mich Sinn, weil wir hier unser CSSC betreiben, was mitunter als IT-Hauptsitz gilt, und ich somit ungefähr die Hälfte der Zeit bei meinen Mitarbeitern vor Ort sein kann. Nicht zuletzt erwirtschaftet DKSH ca. 96 Prozent des Umsatzes in Asien. Somit ermöglicht mir mein Büro in Kuala Lumpur auch die Nähe zu unseren Standorten, unseren Kunden und Herstellern, mit denen ich bewusst einen intensiven Austausch pflege.
Zur Person
Michael Hutab
arbeitet seit Mai 2016 als CIO beim Dienstleister für Marktexpansion DKSH. Seit Anfang des Jahres sitzt Hutab zusätzlich in der Geschäftsleitung ein. In der IT-Abteilung arbeiten rund 400 Mitarbeiter. Diese betreuen rund 15000 IT-Anwender. Hutab lebt mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn am Arbeitsort im malaysischen Kuala Lumpur. In seiner Freizeit reist Hutab, treibt Sport und liebt das Off-Roading. Vor seiner Zeit bei DKSH arbeitete Hutab als CIO bei der Dätwyler-Gruppe.

So ist die IT der DKSH aufgestellt

CW: Wie ist Ihre Abteilung aufgebaut?
Hutab: Meine Organisation ist relativ klassisch in Group-IT-Infrastruktur und Group-IT-Applikationen unterteilt. Auch die IT-Sicherheit befindet sich direkt bei mir. Zusätzlich habe ich eine Organisation ins Leben gerufen, die sich Business IT Services, kurz BITS, nennt und, wie der Name andeutet, den Kontakt zu den Fachabteilungen pflegt. Alle direkt mit dem Geschäft interagierenden Funktionen sind darunter zusammengefasst. Hierzu zählen das Business Partnering, das Programm- und Projektmanagement, das IT Service Management und das Qualitätsmanagement.
CW: Und wie ist die DKSH-IT weltweit organisiert?
Seit Anfang Jahr sitzt Michael Hutab auch in der Geschäftsleitung von DKSH
Quelle: DKSH
Hutab
: Auf globaler Ebene habe ich die IT in vier Regio­nen unterteilt: Nordostasien, Südasien und Australien; Neuseeland und Indochina; Europa sowie Americas. Die vier IT-Verantwortlichen der Regionen rapportieren direkt an mich, und die IT-Manager der Länder jeweils an die Regional­verantwortlichen. Mein Management-Team im CSSC be­inhaltet noch die Finanz- sowie Personalabteilung und die Verantwortlichkeit für das BPO.
CW: Das klingt kostspielig. Wie viel des Gesamtbudgets von DKSH fliesst in die IT?
Hutab: Das DKSH-Geschäftsmodell bedarf einer sehr schlanken IT. Wir geben für IT-Zwecke weniger als 0,5 Prozent des Umsatzes aus. Im heutigen Umfeld werden IT-Investitionen zunehmend hinterfragt, und so ist es eine nicht ganz ein­fache Aufgabe, die richtige Balance zwischen Kostenführung und Innovation für den weiteren Ausbau der IT zu finden.
CW: Mit was für einer IT-Infrastruktur arbeiten Sie?
Hutab: Neben den hauseigenen Rechenzentren und den darin betriebenen Systemen basiert unsere Digital-Workplace-Infrastruktur auf Office 365 und ist damit in der Cloud. DKSH hat rund 825 Standorte und wir können somit mit den unterschiedlichsten Endgeräten von überall arbeiten. Wir betreiben den grössten Teil unserer Infrastruktur in-house mit eigenen Leuten und setzen dabei auf Standardisierung und Zentralisierung.
CW: Sind Sie zufrieden, oder wie müsste Ihre Wunsch-IT aufgebaut sein?
Hutab: Kann man je vollends zufrieden sein? Meine Wunsch-IT müsste noch bedeutend agiler auf wechselnde Geschäftsbedürfnisse ausgerichtet sein, noch mehr auf das Konzept «any device, anywhere» setzen und noch weniger dezentrale Infrastruktur beinhalten.

Die Rolle der IT bei Expansionsprojekten

CW: Wie muss man sich ein Expansionsprojekt von einem Ihrer Kunden vorstellen?
Hutab: Wie der Begriff «Marktexpansionsdienstleistungen» sagt, ist DKSH ein Dienstleister, der anderen Unternehmen und Marken hilft, in neue oder bereits existierende Märkte zu expandieren. Wir vertreiben, vermarkten und verteilen Produkte unserer Kunden in den Bereichen Konsumgüter, Healthcare, Spezialrohstoffe und technologische Güter.
Laut Michael Hutab ist die DKSH-IT in allen Prozessen involviert und unterstützt etwa bei der Effizienzsteigerung oder der Skalierung des Geschäfts
Quelle: DKSH
CW: Wo kommt die IT dabei ins Spiel?
Hutab: Die IT ist entlang der ganzen Wertschöpfungskette präsent, das heisst in den Bereichen Beschaffung, Marktanalyse und Forschung, Marketing und Vertrieb, Distribution und Logistik bis hin zur Kundenbetreuung. Die IT ist in allen Prozessen mit unterschiedlichem Vertiefungsgrad involviert und hilft dabei, die benötigte Effizienz zu erreichen sowie zu steigern und unser Geschäft zu skalieren.
CW: Sie setzen hierfür auf ein zentrales Corporate Shared Services Center in Malaysia. Was kann man sich darunter vorstellen?
Hutab: Das Corporate Shared Services Center (CSSC) besteht hauptsächlich aus den Bereichen IT und Business Process Operations (BPO). Wir betreuen aber auch die regionale Personalverantwortung, das Travel Management, das Digital- sowie das Consulting-Team. Das DKSH-CSSC besteht aus gut 300 Leuten und das Herausragende daran ist, dass es eines der ganz wenigen, wenn nicht gar das einzige globale Shared Services Center eines multinationalen Unternehmens in Malaysia ist. Viele der anderen Shared Services Center sind nur regional ausgerichtet. Für unsere Hersteller und Kunden, wie Lindt oder Roche, besteht der Mehrwert darin, dass wir mit unserem Ansatz Lösungen sowohl regional als auch global anbieten können und aufgrund der laufenden Weiterentwicklung Kunden auch direkt länderübergreifend davon profitieren können.

Daten als Rohstoff

CW: In Ihrem Geschäft geht es massgeblich um Information. Inwieweit dienen Ihnen Daten als Rohstoff für Ihr Business?
Hutab: «Wir sitzen auf einer Goldmine.» Das ist ein Statement, das ich im Rahmen unserer IT-Strategie vorgebracht habe. Ich persönlich glaube fest daran, dass wir mit unserem immer schneller wachsenden Datenvorrat und durch die Anreicherung mit Marktdaten, Informationen aus den sozialen Netzwerken und weiteren Quellen die nötige Differenzierung erreichen können, um auch in den nächsten 150 Jahren erfolgreich zu sein.
CW: Wie verwalten Sie die Daten?
Hutab: DKSH fasste bereits 2003 den weitreichenden Entschluss, ein zentrales, standardisiertes SAP-System für die gesamte Gruppe zu realisieren. Aufgrund der Single-In­stanz-Architektur sind unsere Transaktionsdaten zentral und in sehr guter Qualität verfügbar. Zwischenzeitlich wurden diverse weitere, interne Datenquellen für die Analysen in eine zentrale Ablage eingebunden und werden mittels SAP Hana verarbeitet. Es sind dies Daten aus den Bereichen Field Marketing, Vertrieb, Customer Care Center und viele mehr. Mit unserem Finanz-Reporting aus dem SAP-System können wir bereits fünf Tage nach Monatsabschluss mit detaillierten Analysen dienen.
CW: Sie sprachen vorhin von einem Datenschatz. Wie schützen Sie diesen?
Hutab: Die Risiken und Bedrohungen durch Ransomware, Scam-E-Mail und dergleichen nehmen rasant zu. Das Vordringen von DKSH in neue Online-Kanäle und die Digitalisierung führen dazu, dass unsere Systeme immer stärker exponiert sind und weitere Schutzmassnahmen benötigen.
CW: Wie reagieren Sie auf die Bedrohungen?
Hutab: Ich habe unter anderem in den vergangenen zwei Jahren die IT-Sicherheitsorganisation grundlegend neu aufgestellt, mit neuen Personen besetzt, diese funktionsübergreifend ausgerichtet und die Berichtslinie direkt zu mir umgestellt. Im Moment sind wir dabei, ein 24/7 Security Operations Center (SOC) auch in unserem CSSC in Kuala Lumpur zu etablieren. Als zusätzliche Massnahme wurde eine Roadmap für weitere Investitionen im Bereich der IT-Sicherheit vom Verwaltungsrat bewilligt.
CW: Es muss ja kein Angriff mit Malware sein. Ihr Unternehmen wickelt 45 000 Transaktionen pro Tag ab und das mit Herstellern weltweit in verschiedenen Zeit­zonen. Da darf nichts ausfallen. Wie gewährleisten Sie den Betrieb?
Hutab: Wir betreiben unser zentrales SAP in einem eigenen Data Center im CSSC in Malaysia. Dieses Rechenzen­trum ist komplett auf Hochverfügbarkeit ausgelegt. Das beinhaltet unter anderem die doppelte Absicherung der Stromzufuhr durch eigene und vom Gebäudemanagement zur Verfügung gestellte Dieselgeneratoren, doppelte Ab­sicherung durch Batterien, physisch redundante Zuführung der Netzwerkleitungen, redundante Netzwerkkomponenten, Stromversorgung und einiges mehr. Des Weiteren betreiben wir ca. 35 Kilometer entfernt ein Rechenzentrum für die Disaster Recovery mit Echtzeit-Replikation aller Daten und Systeme. Zweimal pro Jahr üben wir das Worst-Case-Szenario mit dem Übergang vom Haupt- ins Backup-Data-Center. Einmal beziehen wir dabei sogar das Geschäft in einer gross angelegten Probe mit ein.

Digitale Transformation bei DKSH

CW: Alles spricht von der digitalen Transformation. Wie sieht Ihre Digitalstrategie aus?
Hutab: Der Ausdruck «Digital» entwickelt sich immer mehr zum Synonym für alles, was wir im Bereich IT machen. Wir unterscheiden bei DKSH deutlich zwischen Themen, die wir schon früh unter dem Begriff Digitalisierung zusammengefasst haben. Darunter fallen insbesondere effizientere Prozesse mit wenigen Genehmigungen und kaum bis keinem Papier mehr. Daneben unterscheiden wir auch neuere Digitalisierungsthemen zur Erfüllung der Omni-Channel-Strategie von DKSH. Wir wollen alle Kundenkanäle von Offline bis Online anbieten. Aber auch alle Themen rund um Data und Business Analytics. Wir haben hierzu eine klare Strategie von Descriptive to Prescriptive Analytics. Anders ausgedrückt: Von vergangenen, hauptsächlich auf Berichten basierenden Entscheidungen, bewegen wir uns hin zu automatisierten, optimierten Entscheiden sowie zur kommerziellen Verbreitung der Informationen.
CW: An welchen Digitalisierungsprojekten arbeiten Sie?
Hutab: Im Online-Geschäft arbeiten wir an einer komplett integrierten digitalen Plattform. Diese ermöglicht uns, die verschiedenen Online-Absatzkanäle optimal zu bearbeiten. Dies unabhängig davon, ob es sich um E-Commerce-Auftritte für die verschiedenen Hersteller, wie bei brands.com, das Verwalten von Marktplätzen, einfache Online-Bestellmöglichkeiten für unsere Kunden oder aber die Verwaltung von Online-Kanälen durch unsere Hersteller handelt.
CW: Wie sieht es mit Projekten für Data und Business Analytics aus, Daten sind ja Ihr Geschäft?
Hutab: Hier arbeiten wir an verschiedenen Projekten. Es besteht unter anderem das Dashboard-Projekt «360 Grad» für verschiedene Benutzerprofile wie Vertrieb und Marketing, Kundenmanagement und dergleichen. Das Projekt soll eine allumfassende Integration verschiedener Datenquellen wie Vertriebskräfte, Field Marketing, Customer Care Center und weitere beinhalten. Auf diese Weise wollen wir eine 360-Grad-Sicht auf unsere Kunden und Hersteller ermög­lichen. Im Übrigen gibt es Projekte im Bereich Big Data, wie Data Lake und Hadoop, sowie weitere Anwendungsfälle, die aktiv und mit viel Energie vorangetrieben werden.
CW: Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen IT und Fachabteilungen für Digitalisierungsprojekte?
Hutab: Die Zusammenarbeit benötigt im Moment noch viel Engagement von allen Seiten. Der Digitalbereich und die IT liegen glücklicherweise bereits heute personell sehr nah beieinander, was die Interaktion extrem vereinfacht. Durch das Etablieren einer Business-Partner-Struktur in der IT sitzen wir heute bei allen wichtigen Diskussionen der Geschäftseinheiten mit am Tisch. Auf diese Weise fördern wir einen kontinuierlichen Austausch auf allen Ebenen.
CW: Wie steht es um den digitalen Reifegrad der DKSH im Vergleich zu den Mitbewerbern? Wo sind Sie vorne, wo haben Sie Nachholbedarf?
Hutab: Unser grosser Vorteil ist unsere physische Präsenz in den Absatzmärkten: Unsere Produkte befinden sich bereits innerhalb der jeweiligen Landesgrenzen und wir verfügen über miteinander verknüpfte Offline- und Online- Distributionskanäle vor Ort. DKSH ist somit der einzige Anbieter mit einem wirklichen Omni-Channel-Ansatz, der ein Angebot aller Kundenkanäle und eine lokale Abdeckung ermöglicht. Südostasien macht digital noch einen sehr kleinen Anteil am Gesamtgeschäft aus. Die Welt verändert sich aber mit fortschreitender Geschwindigkeit, weshalb wir weiter am Ball bleiben müssen.

Experimente mit technischen Trends

CW: Mit welchen technischen Trends experimentieren Sie, etwa maschinelles Lernen oder Blockchain?
Hutab: Mit allen, in unterschiedlichen Stadien. Wir schauen uns fast alle Trends in der einen oder anderen Form an. Blockchain ist sicher im Bereich Supply Chain Management etwas, das wir beobachten und uns Gedanken dazu machen. Im Bereich E-Wallet und mobiles Bezahlen sind in Asien grosse Änderungen zu beobachten. Während eines kürzlichen Besuchs in China habe ich festgestellt, dass es bereits fast nicht mehr möglich ist, mit einer fremdlän­dischen Kreditkarte zu bezahlen und selbst Bargeld wird nicht mehr gern angenommen. Stattdessen wird aber vermehrt nach WeChat Pay oder Alipay gefragt. Dasselbe gilt für Taxis oder andere Dienstleistungen. Ähnliche Entwicklungen sind aber auch in provinziellen Gegenden zu beobachten und sämtliche Banken sowie unabhängige Anbieter bieten unterschiedliche Lösungen hierzu an.
CW: Inwieweit verfolgen Sie den Megatrend KI?
Hutab: Maschinelles Lernen ist etwas, was im Bereich Data und Business Analytics, aber auch im Bereich Customer Care Center, Support-Desk und weiteren Bereichen zur Anwendung gelangen kann. Im Februar haben wir in Hong Kong unser neues Healthcare-Distributions-Center eröffnet. Übrigens haben wir für die Automatisierung im Bereich Robotics zwei ICT-Excellence-Awards erhalten.
“In Malaysia sieht der Markt für IT-Fachkräfte noch gut aus„
Michael Hutab
CW: Hierfür benötigen Sie Spezialisten. In der Schweiz ist der IT-Fachkräftemarkt ausgetrocknet. Wie sieht es bei Ihnen in Malaysia aus?
Hutab: Grundsätzlich sieht der Markt für IT-Fachkräfte in Malaysia noch gut aus. Im Kampf um die besten Talente trumpft DKSH mit dem einzigen globalen IT-Center in Malaysia und verschafft sich somit auch auf dem Personalmarkt einen klaren Vorteil. Wir rekrutieren hauptsächlich lokale Mitarbeiter, selektiv aber auch Expats, um uns nach der internationalen DNA des Unternehmens auszurichten. Wir suchen Mitarbeiter über verschiedene Kanäle. Auch in Asien bedienen wir uns dabei mehr und mehr der Direktansprache und LinkedIn als Quelle.
Zur Firma
DKSH
ist auf Services im Bereich Marktexpansion mit dem Schwerpunkt Asien spezialisiert. Zu den Kunden zählen Schweizer Hersteller wie Roche oder Lindt. Das Kürzel steht für Diethelm Keller Siber Hegner, zwei Unternehmen, die 2002 fusionierten. Die Geschichte des Unternehmens reicht ins 19. Jahrhundert zurück, als die Gründer in Südostasien Geschäftshäuser für den Handel zwischen Asien und der Schweiz eröffneten. Heute ist DKSH in fast 40 Ländern der Welt aktiv und erwirtschaftet 96 Prozent seines Umsatzes in der Asien-Pazifik-Region.
www.dksh.com



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