Schweizer Firmen schwören auf SAP-Standard

Vorzeigekunden Swiss Re und Roche

Alexander Türk bringt alle Finanzprozesse von Swiss Re in die Public Cloud
Quelle: Screenshot: computerworld.ch
Schon lange bevor sich SAP der Cloud als neue Geschäftsplattform verschrieben hatte, fiel beim zweitgrössten Rückversicherer der Welt der Entscheid für die Cloud. Alle 50 SAP-Systeme sollten aus den eigenen Rechenzentren zu Microsoft migriert werden, lautete der Plan vor circa drei Jahren, berichtete der Director Finance IT, Alexander Türk, an dem Anlass. Ein Grund seien die Kosten gewesen, ein zweiter die Datenhaltung in der Schweiz. Zwar war AWS der Marktführer bei SAP in der Cloud, aber Microsoft hatte Rechenzentrum im Inland zugesichert. Als es 2019 eröffnet wurde, war Swiss Re einer der ersten Vertragsunterzeichner.
Bei der Migration von 140 virtuellen Maschinen mit Suse Linux und 40 Windows Servern sowie Hana- und Microsoft-SQL-Datenbanken half Cognizant. Der IT-Dienstleister hatte sich im November 2019 mit seinem Projektplan gegen sechs weitere Anbieter durchgesetzt, berichtete Türk. Im Februar 2020 wurden die ersten Systeme migriert, seit November laufen alle SAP-Systeme auf Azure. Die neue SAP-Landschaft folgt den Standards des ERP-Anbieters. Auf Individualentwicklungen wurde verzichtet, so der Swiss-Re-Manager.

ERP-Erneuerung ja, Cloud nein

Der Industriekonzern Roche folgt in den nächsten Jahren dem Beispiel von Swiss Re, kündigte Marc Béchet, Global Head of Roche ERP, an dem Anlass an. Im Rahmen des «Aspire»-Programms wird die neue Business-Software auf der «grünen Wiese» komplett neu aufgebaut. Der «Greenfield»-Ansatz für S/4Hana soll globale Prozesse harmonisieren, standardisieren und vereinfachen, sagte Béchet. Die Design-Phase für die neue Software begann Mitte vergangenen Jahres.
Marc Béchet von Roche startet mit der ERP-Migration auf der «grünen Wiese»
Quelle: Screenshot: computerworld.ch
Damit folgt Roche zwar dem Wunsch von SAP nach der Ablösung von ECC 6.0, nicht aber dem Wunsch nach dem Wechsel in die Cloud. Das S/4Hana-System wird in einer «Cloud ready»-Infrastruktur mit passender Architektur und Technologie installiert, allerdings On-Premises. Die ebenfalls im Einsatz stehenden Cloud-Anwendungen wie Concur, Fieldglass und eine HR-Lösung werden über APIs angebunden, so Béchet. Die Komplexität des Vorhabens wurde deutlich, als der Roche-Verantwortliche einen Zeithorizont von einer Dekade für das Projekt nannte.



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