Gut durchgebissen

Hardware

Eine der Branchen, die auch 2021 noch vom Home-Office-Boom profitieren konnte, waren zweifelsohne die Hardware-Hersteller. Zwar blieben die fantastischen Mehreinnahmen der Lockdown-Phase 2020 weg, als Knall auf Fall plötzlich viele Mitarbeitende die heimische Infrastruktur auf- und nachrüsten mussten. Allerdings verzeichneten auch 2021 die in den Top 500 erfassten PC-Hersteller insgesamt ein Umsatzwachstum von 11,5 Prozent. Auch die Peripherie-Hersteller konnten mit einem Plus von 7,6 Prozent nochmals ordentlich wachsen.
Es ist somit eine Konsolidierungsphase für die Bereitstellung von Home-Office- und Remote-Office-Infrastruktur zu beobachten. Und dass das Heimbüro in der Schweizer Arbeitswelt einen festen Platz erobert hat, zeigt die Untersuchung «Auswirkungen der Corona-Krise auf die Digitalisierung und Cybersicherheit in Schweizer KMU» des Markt- und Sozialforschungsunternehmens GFS-Zürich.
“Das Büro ist heute mehr denn je Ort der Begegnung. Konzentriertes Arbeiten wird zunehmend ins Home-Office verlegt„
Adrian Müller, HP
Gemäss der Studie, die Ende 2021 veröffentlicht wurde, arbeiteten vor dem Lockdown im Frühling 2020 lediglich 10 Prozent der Mitarbeitenden hauptsächlich von zu Hause aus, nach dem Lockdown waren es dann 16 Prozent. Nach der Home-Office-Pflicht vom Januar bis Juni 2021 waren es dann bereits 20 Prozent, also doppelt so viele wie vor der Krise. Allerdings sank diese Zahl auch wieder nach Beendigung der Massnahmen Anfang 2022 auf 12 Prozent, wie eine Nachuntersuchung von GFS im Frühjahr 2022 ergab. Es ist also durchaus auch eine gewisse Home-Office-Müdigkeit zumindest bei den KMU zu konstatieren.
Allerdings scheinen sich Sinn und Zweck des Büros geändert zu haben, wie Adrian Müller, Managing Director von HP Schweiz, beobachtet. «Hybride Arbeits­-modelle – in einigen Bereichen bisher undenkbar – sind etabliert. Das Büro ist heute mehr denn je Ort der Begegnung. Konzentriertes Arbeiten wird zunehmend ins Home Office verlegt», berichtet er. All dies habe einen immensen Einfluss auf den Bedarf an IT-Hardware und Software-Lösungen, fügt er an. Zudem weist Müller auf eine weitere «Baustelle» in der neuen Arbeitswelt hin: «Oft vergessen: die Ausstattung von Konferenzräumen. Sie müssen in Zukunft hybride Mitarbeitende ebenso integrieren wie die Anwesenden.»
Somit geht der ICT-Branche diesbezüglich auch 2022 die Arbeit nicht aus. Einerseits sei die Ausstattung der Mitarbeitenden im Home Office noch lange nicht abgeschlossen. Andererseits stehen auch Erneuerungen an. «Mittelfristig rechnen wir zudem mit einem Migrationsschub von Unternehmen und Behörden auf die neue Windows-11-Plattform», ergänzt Müller.



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