Update 09.08.2017, 11:23 Uhr

Management-Buyout bei Infoniqa

Die Infoniqa SQL ist seit Anfang August komplett im Besitz der langjährigen Manager Urs Tschudin und Roger Hegglin.
Die frischgebackenen Eigentümer der Infoniqa SQL: Roger Hegglin (links) und Urs Tschudin.
Seit Ende Juli 2017 sind die beiden langjährigen Manager Urs Tschudin und Roger Hegglin die Eigentümer der Infoniqa SQL AG. Durch einen Management-Buyout haben sie die Mehrheitsbeteiligung des deutschen Inverstors CornerstoneCapital erworben. Roger Hegglin amtet weiterhin als CEO, Urs Tschudin als Delegierter des Verwaltungsrats sowie Verwaltungsratspräsident. Über die Kosten des Management-Buyouts gibt Infoniqa auf Nachfrage keine Auskunft.
«Da die Beteiligung der CornerstoneCapital auf fünf Jahre beschränkt war, haben Roger Hegglin und ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und das Unternehmen vollständig übernommen», erklärt Tschudin zu den Hintergründen. «Als Unternehmer und nicht 'nur' Manager haben wir bedeutend mehr Entscheidungsfreiheit bezüglich kommender Investitionen und der geschäftlichen Ausrichtung», fügt er an. Darüber hinaus könnten sie sich als Eigentümer noch besser auf künftige Herausforderungen fokussieren.

Keine Stellenkürzungen

Wie Urs Tschudin gegenüber Computerworld erklärte, habe der Management-Buyout auf die aktuelle Geschäftsausrichtung kurzfristig überhaupt keinen Einfluss. «Stellenkürzungen sind nicht vorgesehen», beruhigt Tschudin. «Langfristig haben wir aber mehr Freiheiten, die Organisation und das Lösungsportfolio zu gestalten», ergänzt er.

Bewegte Firmengeschichte

Der Management-Buy-out ist ein weiteres Kapitel in einer bewegten Geschichte von Infoniqa SQL: Mitte 2007 wurde die ehemalige SQL AG an die Infoniqa Holding GmbH in Wien verkauft. Bereits im März 2008 folgte der Kauf der T-Systems Romandie sowie die anschliessende Fusion mit der Infoniqa Schweiz. Anfang 2012 haben die beiden Minderheitsaktionäre Tschudin und Hegglin, mit Unterstützung des deutschen Private Equity-Unternehmens CornerstoneCapital, die Infoniqa Schweiz aus der Infoniqa Holding ausgekauft und machten den Systemintegrator damit wieder zu einem selbständigen Schweizer Unternehmen. In die Zeit der deutschen Beteiligung fielen auch die beiden Akquisitionen der GlassHouse Technologies AG (Ende 2013) sowie der Hirt Informatik AG (Ende 2016). Nun haben Tschudin und Hegglin mittels Management-Buyout sämtliche Anteile der CornerstoneCapital erworben und sind damit zu 100 Prozent die Eigentümer des Unternehmens. Die bewegte Geschichte ist gekoppelt, mit einem kräftigen Umsatzwachstum des Unternehmens. Zwischen 2012 und heute konnte der Erlös von rund 20 Millionen Franken auf rund 45 Millionen Franken gesteigert werden. Dabei sei über die Hälfte des Wachstums organisch gewesen, heisst es.

Nächste Schritte

Gefragt nach den nächsten Schritten, erklärt Tschudin gegenüber Computerworld, dass nun der «Abschluss der Integration und Konsolidierung der Ende 2016 akquirierten Hirt Informatik» anstehe. «Für die kommenden 3 Jahre sind keine Akquisitionen geplant», fügt er an. Daneben sei die Professionalisierung und der Ausbau der Verkaufsorganisation geplant sowie die Nutzung der Synergien der bereits getätigten Übernahmen. Für die nächste Zeit plant Infoniqa auch den Ausbau des Cloud-Angebots. Hier wolle man «die Kundenzahl, die unser Cloud-Angebot nutzt, mindestens verdoppeln», sagt Tschudin.



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