19.03.2014, 08:57 Uhr

Fritz & Macziol mit Luxuswagen betrogen?

Wie heute publik wurde, wurde Fritz & Macziol Schweiz bei einem internen Audit «vergessen». Derweil wurde bekannt, dass Luxuswagen zu überzogenen Preisen verkauft wurden
Ein gebrauchter Porsche Panamera soll für 145'000 Franken an Fritz & Macziol verkauft worden sein (Symbolbild)
In der heutigen Ausgabe des Tages-Anzeiger äussert sich der Imtech-Chef Gerard van der Aast zum Korruptionsfall in seiner Tochterfirma Fritz & Macziol Schweiz AG. So warf der Konzern rund 2 Millionen Franken auf, um die Vorgänge in der Schweiz zu überprüfen. Van der Aast wird mit folgenden Worten zitiert «Ich ging leider davon aus, dass ein solcher Fall in der Schweiz nicht möglich sei». Pikant ist, dass bei einem früheren Audit die Schweizer Niederlassung anscheinend vergessen ging. Bei einem Anteil vom Gesamtumsatz der Imtech von weniger als 1 Prozent, sind die Beweggründe durchaus nachvollziehbar, da in jener Zeit Korruptionskandale grossen Ausmasses in Polen und Deutschland wteten und aufgearbeitet werden mussten. Der Niederländer verliess sich hier wohl zu fest auf sein Vertrauen in die «Nichtbestechlichkeit» Schweizer Behörden. Auch die Firma selber wurde betrogen Bei den jetzt durchgeführten internen Untersuchungen kam auch zum Vorschein, dass der Konzern selber betrogen wurde. So ist die Rede von einer Fantasierechnung über 100'000 Franken an einen befreundeten Geschäftsmann, um Firmengeld in die eigene Tasche zu lenken. Auch verkauften zwei ehemalige Kadermitglieder der F & M Schweiz ihre Luxus-Autos für total überrissene Preise an die Firma. So liess sich ein Kadermitglied für einen gebrauchten Porsche Panamera 145'000 Franken auszahlen, ein Maserati mit über 62'000 Kilometern ging für 100'000 Franken in Firmenbesitz über. Insgesamt liegen dem Tages-Anzeiger Kaufverträge in der Höhe von 450'000 Franken vor. Van der Aast liess noch offen, ob er juristisch gegen seine ehemaligen Mitarbeiter vorgehen will. Die Vorwürfe betreffen zwei ehemalige CEOs und ein Direktor der Fritz & Macziol Schweiz. Imtech habe jetzt die internen Reglemente noch einmal verschärft und Geschenke und Einladungen an Kunden seien auf 75 Euro beschränkt worden. Die ehemaligen Mitarbeiter der Fritz & Macziol Schweiz stehen im Verdacht, IT-Leistungen gegenüber dem Seco zu hoch abgerechnet zu haben. Gegen einen ehemaliger Seco-Mitarbeiter ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen Korruption.



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