06.09.2010, 10:03 Uhr
Entspannung im globalen Disk-Storage-Markt
Im zweiten Quartal 2010 ist der weltweite Markt für Enterprise-Disk-Storage-Systeme um über 20 Prozent gewachsen, berichtet das Marktforschungsunternehmen IDC.
Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20,7 Prozent zu und ist damit von 5,6 Milliarden Dollar auf 6,8 Milliarden gestiegen. Die ausgelieferte Kapazität wuchs sogar um 54,6 Prozent auf 3645 Petabyte.
Alles andere wäre laut IDC-Analystin Liz Conner auch eine Katastrophe gewesen, denn der globale Markt für Enterprise-Disk-Storage-Systeme war im Zuge der Rezession massiv eingebrochen und hatte im zweiten Quartal 2009 seinen Tiefpunkt erreicht. Immerhin verzeichnete die Sparte jetzt auch gegenüber dem ersten Quartal 2010 einen Zuwachs - wenn auch nur von 1,1 Prozent.
Grösster Gewinner der Erholung ist IDC zufolge Hewlett-Packard (HP). Das Unternehmen konnte seine Verkäufe um 33,3 Prozent steigern und seinen Marktanteil auf 19,3 Prozent erhöhen. Die Plätze zwei bis vier belegen EMC, IBM und Dell.
Betrachtet man nur den Markt für externe Storage-Systeme ohne die direkt in Server verbauten Festplatten, dann hat EMC mit einem Marktanteil von 25,7 Prozent und einem Wachstum von 40,6 Prozent (ohne OEM-Anteil) die Nase vorn. Die Plätze zwei bis vier belegen IBM, NetApp und HP ein. Der gesamte Industriezweig konnte um 20,4 Prozent auf etwas mehr als fünf Milliarden Dollar zulegen.
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Dss grösste Wachstum im Markt für externe Disk-Storage-Systeme erzielte NetApp mit 55,3 Prozent. Grund für den Erfolg ist laut Conner die Multiprotokoll-Strategie des Unternehmens, die Kunden die Wahl zwischen Fibre-Channel- und iSCSI-Anbindung liesse.
Sun Microsystems, seit einigen Monaten Teil von Oracle, war der einzige Storage-Hersteller mit rückläufigen Zahlen. Der Umsatz fiel um 11.3 Prozent, unter anderem deshalb, weil Sun nach der Übernahme durch Oracle keine Hitachi-Storage-Produkte mehr verkauft.
Der anhaltende Datenzuwachs wird die Storage-Umsätze nach Ansicht von Conner 2011 oder 2012 auf das Niveau zurückbringen, das sie vor der Rezession hatten.
Die Akquisition von 3Par durch HP hat nach Ansicht von Conner keinen Einfluss auf die Umsatzverteilung. 3Par habe nur einen Anteil von 0,58 Prozent am Gesamtmarkt. Wie sehr HP auf lange Sicht von dem Deal profitiere, hänge von einer erfolgreichen Integration von 3Par ab, so Conner weiter.