03.09.2010, 10:34 Uhr
HP besiegt Dell in 3Par-Übernahmeschlacht
Nach einem zweiwöchigen Bieterrennen um den kalifornischen Storage-Virtualisierungsspezialisten 3Par hat sich Hewlett-Packard (HP) gegen Dell durchgesetzt. HP bezahlt rund 2,4 Milliarden Dollar.
Der gestrigen Einigung war ein beispielloser Übernahmekampf vorangegangen, in dem sich Hewlett-Packard und Dell teilweise fast im Stundenrhythmus gegenseitig überboten. Am Ende entschied sich 3Par, ein Anbieter von Systemen für die Storage-Virtualisierung, für das Angebot von HP. Der kalifornische IT-Konzern hatte sich bereit erklärt, 33 Dollar pro 3Par-Aktie zu bezahlen. Das letzte Angebot von Dell lag bei 32 Dollar.
Bereits am 16. August hatte Dell erklärt, 3Par für rund 1,15 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Am 23. August konterte HP mit einem Angebot im Wert von 1,6 Milliarden Dollar. Der Bieterstreit eskalierte daraufhin, bis der Verwaltungsrat von 3Par sich gestern für die mehrmals aufgestockte HP-Offerte entschied. Bei der Summe von 2,4 Milliarden Dollar dürfte es 3Par verschmerzen können, dass es eine Strafe vom 72 Millionen Dollar an Dell zahlen muss, weil es sich nach der ursprünglichen Einigung mit den Texanern doch noch anders entschied.
Ob der nach Meinung von Analysten relativ hohe Preis gerechtfertigt ist, wird sich zeigen. Immerhin erwirtschaftete 3Par zuletzt lediglich einen Jahresumsatz von 194 Millionen Dollar und schrieb Verluste. Doch HP hat mit dem Deal einem aufkommenden Konkurrenten im lukrativen Storage-Geschäft ein Schnippchen geschlagen. Aus strategischer Sicht könnte sich der stolze Kaufpreis also durchaus lohnen.
3Par wurde 1999 gegründet und ist im kalifornischen Fremont beheimatet. Das Unternehmen gilt als Pionier beim Thin Provisioning und anderer Techniken aus dem Bereich Speichervirtualisierung. Der Hersteller bietet unter anderem eine geclusterte Multi-Tenant-Storage-Architektur an, die sich besonders gut für Cloud Computing (Private und Public) eignen soll.