ICT-Markt-Analyse 2012 21.03.2012, 10:41 Uhr

Apple vor HP

Was sich bereits auch im restlichen Europa abzeichnete, gilt auch nach dem jüngsten Weissbuch-Report 2012 für die Schweiz: Laut den Marktanalysen von Robbert Weiss ist es «Apple gelungen, die Spitze im Schweizerischen Markt für PCs und Post-PCs zu erklimmen».
Robert Weiss hat den Schweizer ICT-Markt analysiert
Der Report weiter: «Apple überflügelt, dank seinem Erfolg im Tablet-Markt, den langjährigen unangefochtenen Leader HP. Der untersuchte Computer-Markt umfasst zum einen alle Desktops und zum andern im mobilen Umfeld die Notebooks, die Netbooks, die neu lancierten Ultrabooks sowie die Tablets, welche 2011 in der Schweiz abgesetzt wurden.» Die Marktbetrachtungen der Profondia untersuchen die in Schweizer Unternehmen installierte IT- und Kommunikations-Infrastruktur. Diese Daten bei den über 10 000 grössten Schweizer Unternehmen – mit 30 oder mehr Mitarbeitenden und zehn oder mehr Computerarbeitsplätzen - erhoben.

Die wichtigsten Weissbuch-Fakten

  • Der Stückzahlen-Markt der Computer hat über alles gesehen um 19,3 Prozent zugelegt, im mobilen Umfeld sogar um 29,2 Prozent
  • Dieses Segment hat sich auch beim Umsatz erfreulich entwickelt, ist um 11 Prozent gewachsen, was einem Umsatz von 2,219 Milliarden Franken entspricht
  • Die Umsätze der Server, der Drucker und der Displays entwickelten sich leicht negativ (währungsbedingt), der Zuwachs aus dem obigen Umfeld konnte diese Verluste aber kompensieren
  • Unter diesem Betrachtungswinkel legte der gesamte PC-Markt um 2,4 Prozent auf 4.102 Milliarden Franken zu, was einer Umsatzzunahme von rund 95 Millionen Franken entspricht
  • Berücksichtigt man zudem den mit den Smartphones erzielten Umsatz (Wachstum 22,9 Prozent) so resultiert eine totale Umsatzzunahme über alle untersuchten Segmente, von 9,8 Prozent. Dies entspricht 4,399 Milliarden Franken bzw. einer Umsatzsteigerung von 392 Millionen Franken.
  • Die Untersuchung des Marktes der mobilen Clients (Notebook, Netbook, Ultrabook, Tablet und Smartphone)  zeigt mit 42 Prozent Marktanteil eine klare Dominanz von Apple
  • In diesem neuen Marktsegment (mobile Clients) wurde ein Umsatz von 2.973 Milliarden Franken generiert, dies bei einem Wachstum von 21,8 Prozent
  • 2011 wurden in der Schweiz rund 2 388 000 Smartphones abgesetzt, dies entspricht einem Wachstum von 35,8 Prozent gegenüber 2010. Der Handymarkt (inkl. Smartphones) dagegen legte nur um 2,8 Prozent zu
  • Der Anteil von Apple bei den iPhones liegt bei 50,2 Prozent und bei den Tablets bei 84,1 Prozent.
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Gewinner und Verlierer

Tablet-Markt: Laut den vorliegenden Zahlen (Tablet-Verkauf inkludiert)  landet Apple mit einem Marktanteil von 27.3 Prozent vor HP (26.8 Prozent). Auf den weiteren Rängen folgen Acer (13.0 Prozent), Dell (6.9 Prozent), Lenovo (5.2 Prozent). Mit Asus (4.7 Prozent), Toshiba (3.0 Prozent), Samsung (2.5 Prozent) und Sony (2.3 Prozent) folgen die weiteren wichtigen Anbieter im mobilen Umfeld. Dank den Tablets konnte Apple als Nummer eins im Tablet-Markt mit 380 000 verkauften den Marktanteil um 55.2 Prozent steigern, gefolgt von Samsung, der Nummer zwei im Tablet-Markt mit 19 000 Galaxy-Tablets und einer Marktanteilverbesserung um 30.6 Prozent und Asus, der Nummer drei im Tablet-Markt mit 17 000 verkauften Tablets und einer Marktanteilverbesserung um 14.4 Prozent. Werden die Tablets allerdings ausgenommen so konnten total 2 071 000 Geräte im letzten Jahr in der Schweiz abgesetzt werden. Dies entspricht einem Wachstum von 3.3 Prozent. HP, die Nummer 1 mit dieser Betrachtungsweise, konnte bei den Stückzahlen 2.3 Prozent zulegen, was einem Marktanteilsverlust von etwa 1.0 Prozent entspricht. Der Marktanteil von HP liegt bei 32.5 Prozent Acer (-14.2 Prozent) und Dell (-13.9 Prozent) verloren hingegen stark an Marktanteilen. Smartphone-Markt: Der Smartphone-Markt legt um 35,8 Prozent bei den Stückzahlen und 22.8 Prozent beim Umsatz zu -  dies bei einem Preisrückgang von 9,5 Prozent. Laut Analyse wurden im letzten Jahr 2 388 000 Geräte abgesetzt, was einem Anteil von 54,6 Prozent (Vorjahr 41,3 Prozent) entspricht. Der Smartphone-Anteil der Telcos liegt bei 63.4 Prozent. Dies ist ein Rückgang um 7.4 Prozent was vor allem mit den Problemen im Business-Segment (BlackBerry usw.) erklärbar ist. Das Business-Segment ist schwergewichtig bei den Telcos gelagert, da diese eben nicht nur Geräte verkaufen sondern gleichzeitig eine wichtige Service- und Dienstleistungspalette zu Verfügung stellen können. Apple konnte seinen Anteil von 47,2 Prozent auf 50,2 Prozent verbessern, d.h. jedes zweite Smartphone, welches in der Schweiz über den Ladentisch geht ist ein iPhone. Der Anteil der Android-Geräte ist von 22.5 Prozent auf 39,8 Prozent deutlicher angestiegen. Verloren haben der Rest wie Symbian (Nokia), WebOS (HP), BlackBerry Tablet OS (RIM) oder auch Windows-Phone. Zudem will die Studie herausgefunden haben, dass der Anteil von Apple bei den mobilen Clients (Smartphone, Note/Net/Ultrabook und Tablet)  bei 42.0 Prozent liegt, was einer Steigerung von 27.0 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Schweiz dürfte damit «DAS Apple-Land schlechthin» sein. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Informatisierung der Schweiz

Informatisierung der Schweiz

Die Profunda-Analyse untersucht die Informatisierung der Schweizer Wirtschaft. Während bei Banken und Versicherungen deutlich mehr als ein PC pro Mitarbeiter im Einsatz ist, rückt im Baugewerbe die Quote an die 50-Prozent-Marke heran. Hier die wichtigsten Details:
  • In 174 Unternehmen oder Verwaltungen der Schweiz sind jeweils über 1'000 PCs installiert – in 17 davon sogar über 5'000
  • Die meisten PCs – nämlich 345 996 – werden im Branchenbereich Behörden/Gesundheit/ Bildung betrieben; danach folgen Dienstleistungen (145 537),  der Handel  (124 754),  und Banken/Sparkassen (123 081)
  • bei den Host-Systemen geht der Trend zu Servern. Bei untersuchten 9 825 Unternehmen sind  9 702 Server, 203 Workstation-Server, 1 023 Midrange-Systeme sowie 83 Mainframes im Einsatz
  • Im Server-Bereich ist HP nach wie vor klarer Marktführer (55 Prozent Marktanteil). Bei den Firmen, die zehn und mehr Server oder 100 und mehr PCs einsetzen, ist HP bei den heute installierten SAN/NAS-Systemen mit 36,4 Prozent Marktführer. Netapp kommtz als Zweiter kommt auf knapp 19 Prozent. In beinahe jeder Schweizer Firma sind heutzutage Notebooks im Einsatz. In 44 Prozent der Unternehmen werden HP-Notebooks eingesetzt. Bei den Laptop-Systemen liegt Apples Anteil in den 1 000 grössten Schweizer Unternehmen lediglich bei drei Prozent
  • Im Durchschnitt sind in Schweizer Unternehmen beachtliche 30 Drucker pro Standort im Einsatz. In Unternehmen mit weniger als 50 PCs stehen im Schnitt 8,5 Drucker im Einsatz, in solchen mit 50 bis 2 549 Druckern sind es durchschnittlich knapp 28, in grösseren Unternehmen sind es rund 164.
  • Der Markt der Groupware wird mit über 77 Prozent Anteil bei den Installationen von den verschiedenen Microsoft Exchange Versionen dominiert
  • Die fünf grössten ERP-Anbieter machen in der Schweiz gerade etwas mehr als 27 Prozent des Marktes aus. Die restlichen Marktanteile sind auf mehr als 90 Anbieter von ERP-Lösungen verteilt
  • Der Trend BYOD («Bring your own device») ist in der Schweiz noch nicht so richtig angekommen: Nur in rund acht Prozent der befragten Unternehmen werden zurzeit Tablets offiziell als Arbeitswerkzeug eingesetzt; diese Gerätekategorie würde ja eigentlich stellvertretend für den BYOD-Trend stehen.



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