09.07.2008, 09:20 Uhr

Microsoft vermietet Software

Mittelständische und grosse Unternehmen können sich in Zukunft auch Microsoft-Server mieten. Im Web stehen Exchange und SharePoint für US-Kunden bereit.
Der grösste Softwarekonzern der Welt wandelt sich zum Internetunternehmen. Produkte wie der E-Mail-Server Exchange, die Telekonferenzsoftware Live Meeting, die Collaboration-Plattform SharePoint, die UC-Lösung Communication Server und das Kundenmanagementprogramm Dynamics CRM vermietet Microsoft künftig auch übers Internet. Kunden müssen damit keinen eigenen Server mehr einrichten oder betreiben. Mit der Software as a Service (SaaS) tritt das Redmonder Unternehmen in Konkurrenz zu Salesforce.com oder Google.
Die Microsoft Online Services können Unternehmen in drei Paketen ordern: Die Deskless Worker Suite besteht aus abgespeckten Versionen von Exchange und SharePoint inklusive E-Mail, Kalender, Aufgaben, Kontaktlisten plus Viren- und Spamschutz sowie Zugriff auf ein Unternehmensportal auf SharePoint-Basis. Pro Arbeitsplatz kostet die Deskless Worker Suite drei Dollar im Monat. Um 15 Dollar pro User und Monat zahlen Kunden, die nahezu den vollen Funktionsumfang einer Standardinstallation von Exchange, SharePoint, Live Meeting und Communication Server nutzen wollen. Die Produkte sind auch einzeln buchbar, Exchange Online kostet zum Beispiel zehn Dollar. Das dritte Paket besteht schliesslich aus Dynamics CRM: Die Software für das Kundenbeziehungsmanagement vermietet die Herstellerin um 20 Dollar pro Benutzer und Monat. Microsoft betreibt die Software in eigenen Rechenzentren, derzeit noch hauptsächlich in den USA. Im irischen Dublin errichtet der Konzern für umgerechnet mehr als eine Halbe Milliarde Schweizer Franken ein Rechenzentrum für den Betrieb der Online-Services in Europa.
Alle drei Pakete gibt es nur im Abonnement, das mindestens ein Jahr laufen muss. Systemhäuser, die Kunden bei der Implementierung der Microsoft Online Services beraten, erhalten im ersten Jahr 18 Prozent der Vertragssumme als Provision. In den Folgejahren beteiligt sie Microsoft jeweils mit sechs Prozent am laufenden Umsatz.



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