06.08.2012, 11:50 Uhr

Hightech-Trends der Zukunft

Selber fahrende Autos, Jungbrunnen-Medizin oder «Project Glass». Ein US-Forschungsunternehmen sagt Technologietrends der Zukunft heraus - und macht dies laut Experten ziemlich gut.
Eine amerikanische Firma sagt die Technologie-Trends der Zukunft voraus.
Das US-Unternehmen Envisioning Technology hat eine Liste der für die kommenden 28 Jahre zu erwartenden technologischen Durchbrüche erstellt. In elf Kategorien, von «künstlicher Intelligenz» bis «Roboter», wird vom heutigen Stand der Forschung auf künftige Entwicklungen geschlossen, wie die Huffington Post berichtet. So sollen bis 2019 Autos selbständig fahren. Auch werden bis 2028 Medikamente erwartet, die Menschen dauerhaft jung aussehen lassen. Für die Seriosität der Aufzählung spricht, dass Langzeitträumereien, die schon seit Jahrzehnten vor dem Durchbruch stehen, nicht aufgenommen wurden.

Unseriöse Jahreszahlen

«Die Angabe von Jahreszahlen sollte nicht für bare Münze genommen werden. Allerdings ist es interessant zu sehen, woran im Moment geforscht wird. Die Validität solcher Prognosen hängt von der Methode ab. Es gibt durchaus seriöse Institute, die nicht bloss Phantasien fabrizieren. Visionen sind immer nützlich, denn die Überlegungen können in politische Diskurse eingebracht werden», sagt Reinhold Popp, Leiter des Zentrums für Zukunftsstudien der Fachhochschule Salzburg. Auch seriöse Vorhersagen seien vor Überraschungen nicht gefeit, manche Tendenzen würden aber durchaus zutreffen. Aus dieser Perspektive betrachtet, hat die Liste von Envisioning Technology durchaus einiges Interessantes zu bieten. Die Prognose betreffend selbstfahrenden Fahrzeugen etwa stützt sich auf aktuelle Forschung in diesem Bereich. Google plant in dieser Richtung schon erste Testfahrten. Ob die Technologie aber wirklich auf den Markt kommen wird, ist eine andere Frage. «In vielen Fällen scheitert die Umsetzung nicht an den technischen Möglichkeiten, sondern an den Rahmenbedingungen. Hohe Kosten, schlechte Vermarktbarkeit oder schlicht unpraktische Produkte können Technologie zurückhalten», so Popp.

Scharlatanerie fährt mit

Viele Zukunftsprognosen haben keinerlei Gehalt. «Manche sogenannte Zukunftsforscher geben einfach irgendwelche privaten Fantasien zum Besten und hoffen, dass die Medien reagieren, was auch oft passiert», sagt Kopp. Die Prognose von Envisioning Technology ist zumindest seriös genug, um Dinge wie fliegende Autos oder kalte Fusion aussen vor zu lassen. «Viele Technologien stecken schon zu lange in der Pipeline. Auch wenn sie eigentlich plausibel erscheinen, gibt es keine Anzeichen für verstärktes Forschungsinteresse oder einen baldige Marktreife», erklärt Michell Zappa, der die Datensammlung für die Vorhersage koordiniert hat. Dass trotzdem mehr oder weniger exakte Jahreszahlen in der Liste vorkommen, mindert die Seriosität der Prognose. «Das kann auch Marketing-Gründe haben. Wissenschaftler müssen ihre Ergebnisse heutzutage verkaufen. Deshalb lassen sich manche hie und da auf zeitliche Prognosen ein, weil die Journalisten das mögen», so Popp. Die Ziele von Envisioning Technology sind jedenfalls hehre. «Wir hoffen, Politikern und Unternehmern durch unsere Prognosen bessere Entscheidungen zu ermöglichen. Durch die Reduzierung der Raterei was plausible Zukunftsszenarien angeht, können wir eine bessere Zukunft gestalten», so Zappa. Für die nähere Zukunft hält der Wissenschaftler auch Brillen für wahrscheinlich, die Bilder direkt auf die Netzhaut projezieren. 2030 sollen Displays in die menschliche Haut eingebettet und durch Blut mit Energie versorgt werden. Mitte der kommenden 2030er-Jahre sollen bemannte Marsmissionen und ein Weltraumlift Realität werden. Roboter, die uns die Hausarbeit abnehmen, soll es bereits zehn Jahre früher geben. (www.pressetext.com)



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