Storage-Virtualisierung
08.07.2009, 06:00 Uhr
Aufwand und Kosten sparen
Die parallelen Infrastrukturen für das Schweizer und das internationale Geschäft der Hero waren nicht mehr zeitgemäss. Die Konsolidierung und Virtualisierung von Servern und Storage sorgte für Entlastung und Einsparungen.
Daniel Bachofner ist Country Manager Switzerland bei NetApp
Am Stammsitz in Lenzburg AG laufen alle Fäden der Hero-Gruppe zusammen: Hier wird das Schweiz-Geschäft betrieben und hier wird auch das weltweite Finanzreporting des Konzerns abgewickelt, der mit 3500 Mitarbeitern in nicht weniger als 30 Ländern tätig ist. Für das IT-Team um Beat Wyss bedeutete dies früher den Parallelbetrieb zweier Infrastrukturen vom Printserver bis zum Fileservice plus einer redundanten Basis für die Hyperion-Datenbank. Bei mehr als 50 klassischen und zudem oft doppelt vorhandenen Servern wurde die Struktur zunehmend unübersichtlicher - eine Konsolidierung und Virtualisierung der Infrastruktur drängte sich auf.
Wer seinen Ressourcenaufwand einschränken will, findet für Server und Storage eine breite Auswahl von Lösungen auf dem Markt. Nachdem sich der Nahrungsmittelkonzern für VMware ESX Server entschieden hatte, sollte anhand einer Ausschreibung das passende Storage-Pendant gefunden werden. Die Kriterien waren klar: zentrale und hochverfügbare Datenhaltung, Erweiterbarkeit sowie einfache Handhabung mithilfe des vorhandenen Know-hows. Sämtliche Angebote inkludierten klassischen SAN-Storage - mit einer Ausnahme: das Konzept der vcare Infosystems AG mit NetApp Unified Storage.
Flexibel, einfach, vielseitig
«Das Interessante an der vcare-Lösung ist die Flexibilität, Einfachheit und Vielseitigkeit. Die Unified-Storage-Architektur ist eine ausgezeichnete Basis für die durchgängige Datenkonsolidierung im Netzwerk, da Server und Applikationen über verschiedene Protokolle mit dem Storage verbunden werden können. Mit dieser vielseitigen Technologie sind wir auf buchstäblich alle Eventualitäten vorbereitet», sagt IT-Leiter Beat Wyss.
In Lenzburg wurde ein FAS2050 Cluster installiert und so konfiguriert, dass der eine Storage-Controller den Datenzugriff über CIFS und der andere den Zugriff über NFS regelt. Vier CIFS Volumes mit insgesamt 1,5 Terabyte sind für den Windows-Fileservice angelegt. Zwei Volumes mit 5,3 Terabyte stehen für die virtuellen Maschinen, für Lotus Notes und das Hyperion-System der Finanzabteilung der Hero-Gruppe bereit. Ein FAS2020-System mit SATA-Disks dient als Backup-Target für die mit NetApp SnapVault gesicherten Snapshots des Onlinedatenbestands.
Mit der Konsolidierung hat sich die Infrastruktur grundlegend verändert und vor allem stark vereinfacht. So gut wie alle Serverdienste - vom Printserver über Mailserver bis zum Rezepturverwaltungssystem - wurden virtualisiert. Aus mehr als 50 Windows-Servern wurden 49 virtuelle Maschinen, die aus Gründen des Lastausgleichs auf sechs ESX-Server mit 2U-Rack-Servern als Hardware verteilt sind. Damit ist sichergestellt, dass bei Wartungen, Patches oder Tests alle Dienste konstant online bleiben. Ganz bewusst aus der Virtualisierung ausgeklammert wurde der Fileservice.
Storage-Auslastung auf knapp 70%
Hintergrund für diese Entscheidung ist die Erfahrung der vcare, dass Services, welche die Serverperformance stark beanspruchen oder aber sehr I/O-intensiv sind, für eine Virtualisierung wenig geeignet sind. Bei Hero wird der Fileservice durch Dienste wie Antivirus, Quota Management und neue Funktionalitäten wie etwa Access Based Enumeration belastet. Im Falle einer Virtualisierung ist mit Performance-Einbussen zu rechnen.
Die Vorteile der Storage-Konsolidierung kommen dennoch zum Tragen: Mit der Wahl von NAS statt SAN erübrigt sich der Fileserver, da der Benutzerzugriff direkt auf die grosse Platte im Netz geht. Zudem bleibt die Kontrolle über den zugewiesenen Speicherplatz für das Filesystem beim Storage. Läge sie beim virtuellen Host, liesse sich eine wichtige Funktionalität für die Storage-Effizienz nicht mehr anwenden: die Verkleinerung eines zugewiesenen Speicherplatzes mit Umverteilung der frei gewordenen Kapazität.
«Die Effizienz der Datenhaltung hat sich massiv verbessert», sagt André Meyer, Systemverantwortlicher bei Hero. «Grosse Partitionen auf den lokalen Platten der alten Server waren zwar eine sichere Methode, hatten aber den Nachteil, dass freier Platz einfach brach lag. Heute kann ich Kapazität mit ein paar Mausklicks zuweisen, ohne sie fest an eine Applikation zu binden.» Das mache das Kapazitätsmanagement etwa für Lotus Notes oder auch die Home Drives sehr komfortabel und spare Ressourcen. Auf diese Weise wurde die Speichernutzbarkeit auf knapp 70 Prozent verdoppelt.
«Die Effizienz der Datenhaltung hat sich massiv verbessert», sagt André Meyer, Systemverantwortlicher bei Hero. «Grosse Partitionen auf den lokalen Platten der alten Server waren zwar eine sichere Methode, hatten aber den Nachteil, dass freier Platz einfach brach lag. Heute kann ich Kapazität mit ein paar Mausklicks zuweisen, ohne sie fest an eine Applikation zu binden.» Das mache das Kapazitätsmanagement etwa für Lotus Notes oder auch die Home Drives sehr komfortabel und spare Ressourcen. Auf diese Weise wurde die Speichernutzbarkeit auf knapp 70 Prozent verdoppelt.
Die Storage-Effizienz hat in Verbindung mit der Servervirtualisierung einen weiteren Effekt: Der Stromverbrauch des Serverraums ist um ein Drittel gesunken. Deutlich weniger geworden ist auch der Administrationsaufwand: Der Storage läuft einfach. Speichererweiterungen sind kaum der Rede wert und im laufenden Betrieb machbar - ohne des bei herkömmlichen Systemen üblichen Prozederes aus Backup, Platteneinbau, Ändern der RAID-Konfiguration, Daten einspielen und Test.
Datensicherheit mit Optionen
Gerade im File-Bereich ist die Datensicherung wegen der geforderten Kapazitäten und der einzuhaltenden SLA eine ständige Herausforderung. Entlastung bringt die Snapshot-Technologie, die Hero als Basis für «Disk-to-Disk-to-Tape» der konsolidierten Daten nutzt. Das Backup ist variabel einstellbar - aktuell erfolgen 8 Snapshots im 2-Stunden-Takt. Da nur veränderte Datenblöcke festgehalten werden, sind die Daten rasch und platzsparend gesichert und schnell wiederhergestellt.
«Ein komplett gelöschtes Abteilungslaufwerk mit mehreren Gigabyte war in 15 Minuten wieder rekonstruiert», sagt André Meyer. «Die Rücksicherung über das Netzwerk hätte zehnmal so lange gedauert. Bei zahlreichen Wiederanlaufpunkten erreichen wir zudem ein ganz anderes Sicherheitsniveau als bisher.» Die Snapshots auf der FAS2050 werden mit NetApp SnapVault ebenfalls im 2-Stunden-Takt auf eine FAS2020 am Remote-Standort und von dort auf Tape zur Auslagerung gesichert. Damit steht bereits die Basis für ein Disaster-Recovery-Szenario.
Eine weitere Option auf Basis der Snapshots ist die revisionssichere Langzeitaufbewahrung von Dokumenten. Mit der Funktion SnapLock lassen sich dedizierte WORM-Disk-Volumes auf dem Storage anlegen, sodass eine Plattform in beliebiger Kombination Produktiv-, Backup- und revisionssichere Archivdaten vorhalten kann. Hero hat SnapLock bereits für die SAP-Rechnungsbelege im Einsatz, die lösch- und manipuliersicher gespeichert werden sollen. Die bisher für die Archivierung verwendete Jukebox konnte im Zuge der SnapLock-Einführung abgelöst werden.
Die Fakten
Aufgabe: Konsolidierung und Vereinfachung paralleler Infrastrukturen
Lösung: NetApp FAS Unified Storage für Groupware, Datenbank und Fileservice
Komponenten: NetApp FAS2050 Cluster, FAS2020, SnapLock, SnapDrive, Snapshot, SnapRestore, FlexVol, Operations Manager, CIFS, NFS-Protokolle
Umgebung: Windows Fileservice, Lotus Notes, Hyperion, EMC NetWorker, VMware ESX Server mit VirtualCenter
Aufgabe: Konsolidierung und Vereinfachung paralleler Infrastrukturen
Lösung: NetApp FAS Unified Storage für Groupware, Datenbank und Fileservice
Komponenten: NetApp FAS2050 Cluster, FAS2020, SnapLock, SnapDrive, Snapshot, SnapRestore, FlexVol, Operations Manager, CIFS, NFS-Protokolle
Umgebung: Windows Fileservice, Lotus Notes, Hyperion, EMC NetWorker, VMware ESX Server mit VirtualCenter
Daniel Bachofner