Lehren aus der Krise für die Post-IT von morgen

«Embedded IT», Lernkultur und Diversität

Die Erfahrungen der letzten Zeit sind zudem der Ausgangspunkt für die Weiterentwicklickung nicht nur externer Projekte, sondern auch zur Umgestaltung der IT im Innern. Ein erstes Element mit organisatorischen Änderungen hierfür habe man gerade zum 1. Januar umgesetzt. Unter der Bezeichnung «Embedded IT» wurde so ein neues Zusammenarbeitungsmodell zwischen Informatik-Mitarbeitenden und Business-Angestellten eingeführt. «Die Informatik in der Post hatte in den letzten Jahren eher eine Rolle als ‹Lieferant›», berichtet Eger. «Das ist aber kein Modell, das tragbar ist für die Zukunft», ist er überzeugt. Vielmehr müsse man eine engere Zusammenarbeit zwischen Business und IT erreichen. «Hier setzen wir künftig auf ‹Collocation›, sodass Informatiker von Mitarbeitenden aus dem Business umgeben sind und agil auf deren Bedürfnisse reagieren können», führt er weiter aus.
Daneben soll eine besondere Lernkultur in der Post-IT Einzug halten. Ständige Weiterbildung in Technologien sind hier geplant. «Stillstand ist in der Informatik keine Option», meint Eger und ergänzt: «Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass auf uns als IT permanent neue Herausforderungen in immer kürzeren Abständen zukommen werden». Ein erster Schritt zu dieser neuen Lernkultur war laut Eger die Einführung eines sogenannten «Learning Friday». Hier haben alle Informatik-Mitarbeitende einmal im Monat, nämlich an einem Freitag, die Möglichkeit zu lernen. In diesem Rahmen werden bereits eine Reihe von Kursen angeboten, und zwar sowohl zu Technologien, als auch zu Prozessabläufen.
Schliesslich will man bei der Post die Diversität fördern. Neben der Erhöhung des Frauenanteils, ist gemäss Eger auch geplant, junge Talente mit erfahrenen, älteren Mitarbeitenden sowie Akademiker mit Lehrabgängern zusammenzubringen. Auch will man bei der Post bewusst die verschiedenen Landesteile und Sprachregionen stärken durch den Ausbau der Standorte in Bellinzona und Neuenburg. «Bereits heute haben wir beispielsweise im Tessin 50 Prozent mehr IT-Mitarbeitende als 2019», berichtet Eger.



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