Report 06.03.2024, 07:57 Uhr

Logicalis CIO Report 2024

KI und Security sind Top-Prioritäten für CIOs vor dem Hintergrund einer herausfordernden Transformation.
(Quelle: Logicalis)
Logicalis, internationaler Anbieter von IT-Lösungen und Managed Services, hat heute zum zehnten Mal in Folge seinen jährlichen CIO Report veröffentlicht. Aus diesem geht hervor, dass KI, digitale Transformation und Cybersicherheit die Top-Prioritäten für Technologie-Führungskräfte sind. Laut der Umfrage, an der mehr als 1.000 CIOs teilgenommen haben, investieren die meisten Unternehmen (85 Prozent) trotz wirtschaftlicher Unsicherheit in KI-Technologien, die 2024 zur Transformation ihres Unternehmens beitragen könnten.
Die Mehrheit der CIOs verspürt den internen Druck, neue technologische Möglichkeiten schnell zu nutzen. So haben 87 Prozent der Befragten bereits KI-Arbeitsgruppen eingerichtet. Ähnlich viele (86 Prozent) investieren in KI-Fähigkeiten, obwohl sich die Technologie noch in einem sehr frühen Stadium befindet.

Herausforderungen der digitalen Transformation

Doch neben der Begeisterung der CIOs zeichnen sich auch Bedenken ab: Eine Mehrheit der Technologieführer (64 Prozent) befürchtet, dass KI ihr Kerngeschäft bedrohen könnte und betrachtet eine effektive interne Regulierung der KI-Nutzung als herausfordernd. Als Reaktion darauf haben bereits 86 Prozent formale KI-Richtlinien auf den Weg gebracht.
Neben KI stehen CIOs vor einer Vielzahl weiterer Herausforderungen. Diese veranlassen sie dazu, ihre Prioritäten ständig neu zu bewerten und auszutarieren. Fast alle CIOs sehen sich mit Hindernissen bei der Umsetzung der digitalen Transformation konfrontiert, allen voran mit mangelnden Kompetenzen und einer fehlenden digitalen Vision.

Cyberangriffe weiter auf dem Vormarsch

Die sich rasant entwickelnden Cyberbedrohungen, die durch leistungsstarke Technologien wie das Quantencomputing noch vorangetrieben werden, sind 2024 ebenfalls ein zentrales Thema für CIOs. Trotz verbesserter Cybersicherheit wurden im Jahr 2023 ganze 83 Prozent der Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs. Erhebliche geschäftliche Schäden, darunter ungeplante Ausfallzeiten, Umsatzverlust und Diebstahl von Kundendaten sowie Bussgelder, waren die Folge. Nach wie vor ist die Zuversicht entsprechend gering: Lediglich 43 Prozent der CIOs fühlen sich gut für einen weiteren schweren Sicherheitsverstoss gewappnet.
Bob Bailkoski, CEO der Logicalis Group, kommentiert die Ergebnisse der diesjährigen Studie zum zehnten Jahrestag: „Im Jahr 2024 erleben wir das Voranschreiten disruptiver Entwicklungen – von KI bis zu Sicherheitsbedrohungen. Weil die verfügbaren Fähigkeiten angesichts der neuen Technologien nicht ausreichen, haben die Befragten das Gefühl, dass sich das Tempo der digitalen Transformation unfreiwillig verlangsamt.“ Und weiter: „CIOs stehen vor dem Dilemma, ihre Organisationen weiterhin auf Innovation und Wachstum ausrichten und sie gleichzeitig vor der sich entwickelnden digitalen Bedrohungslandschaft schützen zu müssen. Der zukünftige Technologieführer muss über vielfältige Fähigkeiten verfügen, die vom visionären Denken bis hin zur strategischen Umsetzung reichen. Er muss diesen Spagat meistern und sorgfältig entscheiden, welche Prioritäten er setzen möchte.“
Die CIOs erkennen auch die Bedeutung der Infrastruktur im Bereich Connectivity, um Innovationen und Wachstum zu unterstützen. Das Internet of Things (IoT) und Private 5G benannten die Befragten als die wichtigsten Investitionsbereiche. 93 Prozent der CIOs haben in Private 5G investiert oder dies geplant. Ziele der Investitionen sind unter anderem das Kunden- und Mitarbeitererlebnis zu verbessern, Inventar und Anlagen in Echtzeit zu überwachen, entlegene Areale anzubinden und neue Einnahmequellen zu erschliessen.

Die wichtigsten Ergebnisse zum Thema KI:

  • Die Integration von KI-Technologien hat für CIOs in diesem Jahr oberste Priorität. 
  • 86 Prozent investieren in die KI-Kompetenzen ihrer Mitarbeiter. Ebenso viele haben formale KI-Richtlinien eingeführt.
  • 86 Prozent denken, dass sie durch die Implementierung von KI im gesamten Unternehmen Kosten einsparen werden.
  • 85 Prozent haben Budgets ausschliesslich für die Entwicklung und Implementierung von KI vorgesehen oder planen dies.
  • 72 Prozent der CIOs sind besorgt über die Herausforderungen bei der Regulierung von KI.

Die wichtigsten Ergebnisse zum Thema Sicherheit:

  • 41 Prozent der Befragten denken, dass Malware und Ransomware in den nächsten zwölf Monaten ein erhebliches Risiko für ihr Unternehmen darstellen. Ähnlich viele treffen diese Aussage in Bezug auf Datenschutzverletzungen (36 Prozent) und Phishing (35 Prozent).
  • Von den 83 Prozent der Befragten, die im Jahr 2023 einen Cyberangriff erlebt haben, wurden die folgenden Bedrohungen fast gleich häufig genannt: Betrug, Kompromittierung durch Dritte, Hacktivismus/Website/Social Media Defacement, Denial-of-Service-Angriffe/Sabotage, Datenexfiltration sowie Ransomware/Erpressung und Cryptojacking.
  • Fast alle CIOs, die von einem Angriff betroffen waren, sahen sich mit einem ähnlichen Spektrum an Folgen konfrontiert: ungeplante Ausfallzeiten, Rufschädigung, Umsatzeinbussen, dem Verlust von Kunden- und Mitarbeiterdaten sowieso Bussgeldern.
  • Nur 43 Prozent der CIOs sind der Meinung, dass ihr Unternehmen vollständig für einen weiteren schweren Sicherheitsverstoss gewappnet ist.

Die wichtigsten Ergebnisse zum Thema Konnektivität:

  • Für 75 Prozent der CIOs ist die Infrastruktur speziell im Bereich Connectivity ein Hindernis bei der Umsetzung von IoT-Initiativen.
  • 93 Prozent der CIOs gaben an, in Private-5G-Lösungen zu investieren oder dies zu planen, unter anderem zur Verbesserung des Kunden- und Mitarbeitererlebnisses (55 Prozent), zur Inventarisierung in Echtzeit (50 Prozent), zur Überwachung von Anlagen (48 Prozent), zur Anbindung verteilter Areale (48 Prozent), zur Ermöglichung neuer Monetarisierungsmodelle (43 Prozent), zur vorausschauenden Wartung (40 Prozent) und zur Robotik (28 Prozent).
  • 98 Prozent der CIOs führen derzeit IoT-Initiativen wie Sicherheit am Arbeitsplatz, Fernüberwachung und Anlagenverfolgung durch.

Die wichtigsten Ergebnisse zur digitalen Transformation:

  • 85 Prozent der CIOs geben an, dass die Ausgaben für die digitale Transformation bis 2024 steigen werden.
  • Die Mehrheit der Befragten wird ihre Ausgaben in den folgenden Bereichen erhöhen: digitale Transformation, Kundenerlebnis, Widerstandsfähigkeit der Lieferkette, Risikomanagement, ESG, Talentmanagement, Geschäftsautomatisierung und Effizienz sowie Outsourcing von IT-Management und Cloud-Betriebskosten.
  • Fast alle CIOs (95 Prozent) sehen sich bei der digitalen Transformation mit Hindernissen konfrontiert. Die drei wichtigsten sind: Verfügbarkeit von Skills, Fehlen einer klaren digitalen Vision und Sicherheitsbedenken.
Der vollständige Bericht ist abrufbar unter: www.de.logicalis.com/de/cio-report-2024



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