19.12.2006, 07:31 Uhr
Virtualisierung hilft bei der Datenarchivierung
Viele Unternehmen sehen sich mit einer ausufernden und schwierig zu handhabenden NAS- und Fileserver-Infrastruktur konfrontiert. NAS-Virtualisierungssysteme versprechen Abhilfe.
Stefan Pickert ist European Sales Director bei Acopia Networks.
Wir liebten unseren ersten Filer, aber wir hassten den zehnten! Viele IT-Manager haben diesen Satz schon verlauten lassen. Speicheradministratoren müssen oftmals hunderte von individuellen Filesystemen kontrollieren. Dabei wird es für sie immer schwieriger, alle Migrationen, Zusätze und Änderungen effektiv zu bearbeiten. Viele IT-Abteilungen müssen Projekte im Bereich Daten-Migration und Server-Konsolidierung durchführen, die unweigerlich zu Unterbrechungen der Betriebsabläufe führen, viel Zeit in Anspruch nehmen und unter Umständen auch Systemausfälle verursachen können. Typischerweise übernehmen Speicheradministratoren häufig Konsolidierungsaufgaben oder müssen Kapazitäten umschichten, damit der Geschäftsbetrieb störungsfrei weiterlaufen kann - nach Dienstschluss oder am Wochenende sind dann die dafür bevorzugten Zeiten.
Einer grossen Anzahl an Unternehmen ist zudem viel daran gelegen, kosteneffektive Technologien wie beispielsweise das Information Lifecycle Management (ILM) einzusetzen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass sich die Firmen häufig sehr schwer tun, Daten eindeutig zu klassifizieren, deren Wertgehalt genau zu bestimmen und diese dann auch transparent zu migrieren.
Bei der NAS- oder Daten-Virtualisierung wird der physikalische Speicherort der Daten vom logischen Zugang zu diesen Daten entkoppelt. Das macht die NAS-Virtualisierungstechnologien geeignet, die Herausforderungen der Datenarchivierung effizient zu lösen. Mit ihrer Hilfe wird eine abstrakte Virtualisierungsebene zwischen den Clients und den Archivierungsressourcen erstellt. Allgemeine Speicheraufgaben, wie etwa die Bereitstellung, Konsolidierung und Migration, können so online durchgeführt werden, ohne dass es zu Ausfallzeiten kommt.
Im Folgenden werden einige der Standardservices von NAS-Virtualisierungstechnologien näher untersucht. Insbesondere im Hinblick darauf, wie diese einige der hartnäckigen Probleme der heutigen Datenarchivierungsumgebungen angehen.
Einfachere Verwaltung
Die meisten NAS-Virtualisierungslösungen erlauben IT-Managern das Datenspeicher-Management durch Online-Administration oder unterbrechungsfreie Speicheradministration zu vereinfachen. Mit einer virtualisierten Umgebung können Clients und Anwendungen durchgängig auf Daten zugreifen, auch beispielsweise während des Infrastrukturupgrades, bei dem es bisher nur eingreifend möglich war. So kann die Speicheradministration auch zu Geschäftszeiten durchgeführt werden, anstelle auf Nacht- und Wochenendzeiten ausweichen zu müssen. Zudem werden keine durchgehenden Anwendungen und Operationen betroffen.
Mit NAS-Virtualisierung können zudem auch manuelle Prozesse der Daten-Migration, wie zum Beispiel der Datentransfer von Altsystemen oder das Capacity Balancing, automatisiert werden. Somit können einige der herkömmlichen Probleme der Daten-Migration gelöst werden.
Hierarchische NAS-Umgebung
NAS-Virtualisierungsverfahren bieten im Weiteren planbare-ILM-Richtlinien um Daten - nach Alter, Typ, Nutzungsart geordnet - zwischen verschiedenen Speicherhierarchien zu migrieren sowie diese Beziehungen im Zeitablauf zu verwalten. Aufgrund dieser Funktionalität können Administratoren eine hierarchische NAS-Umgebung aufbauen und durch den Einsatz kosteneffektiver Storage-Alternativen die Archivierungskosten senken. Zusätzlich ermöglicht es den IT-Managern, das Volumen an redundanten gespeicherten Daten zu verringern und so das Backup-Fenster entscheidend zu verkleinern.