Modelle für die digitale Schweiz

Modellgemeinden Maur, Nyon, Sierre

Maur: Infolade

Der «Infolade Maur» sollte das erste und einzige Modellgemeinde-Projekt bleiben
Quelle: PTT
Der «Infolade Maur» nahm April 1990 als eines der ersten Schweizer Modellgemeinde-Projekte überhaupt den Betriebsversuch auf. In dem Grossraumbüro sollte der Bevölkerung ein zwangloser Zugang zu moderner Informatik und zu Telekommunikationsmitteln ermöglicht werden. Dafür wurden unter anderem Schulungsprogramme angeboten und Informationstage zu verschiedenen Themen im Kommunikationsbereich veranstaltet.
Ursprünglich war es vorgesehen, dass im «Infolade» die Bevölkerung über die weiteren Maurmer Modellprojekte informiert werden sollte. Dazu kam es allerdings nicht, da sich alle anderen Vorhaben nicht finanzieren liessen. Der «Infolade» blieb das einzige in Maur realisierte Projekt. Er musste wegen absehbar fehlender Eigenwirtschaftlichkeit im Dezember 1991 geschlossen werden.

Nyon: Breitbandnetz

Über das Breitbandnetz in Nyon wurden Radio und TV verteilt – aber keine Daten
Quelle: PTT
Eine «Telekommunikationsautobahn» kündigten die Verantwortlichen der Modellgemeinde Nyon in ihrer Informationsschrift «L'Optimiste» vom April 1992 an. Dank eines eigens verlegten PTT-Breitbandnetzes in Stadt und Umgebung konnte die Bevölkerung bis zu 23 Radio- und Fernsehprogramme in Digitalqualität empfangen. Gleich zeitig sollten die Bürger den Zugriff auf die neuen PTT-Dienstleistungsangebote wie Swissnet, Telefax, Telepac und Videotex bekommen.
Während die PTT, die Services Industriels Nyon und der Verein Communyon im Laufe des Projekts die Empfangskapazität zwischenzeitlich auf jeweils 40 Radio- und TV-Programme ausbauten, krebsten die Projektbeteiligten bei den Datendiensten zurück. Die Aufschaltung wurde bis zum Ende des Modellversuchs nicht freigegeben.

Sierre: Bauwesenserver

Der Zentralrechner im «Technopôle» wurde für den Neubau des Spitals von Sierre genutzt
Quelle: PTT
Die beiden Walliser Modellgemeinden Brig und Sierre waren mit jeweils elf Projekten die eifrigsten Tester der neuen Kommunikationstechnologien. Im Unterwallis wurde unter anderem das Projekt «Telematik im Bauwesen» umgesetzt. Dafür wurde im Rechenzentrum «Technopôle» der Arbeitsgruppe Nomocom in Sierre durch die Firma Commutel ein Zentralrechner eingerichtet. Auf dem Computer konnten angeschlossene Ingenieurbüros mit ihren Dokumenten, Plänen oder Zeichnungen arbeiten. Über einen Plotter im «Technopôle» liessen sich zudem Ausdrucke bis zum A0-Format beziehen. Die Daten wurden über Swissnet oder via Modems über das Telefonnetz übertragen.
Die neue Technologie wurde jenseits des Modellvorhabens unter anderem für den Bau des neuen Regionalspitals von Sierre genutzt. Die Initianten und Projektteilnehmer lobten die grossen Arbeitserleichterungen, die Verkürzung der Arbeitsabläufe und die relativ geringen Betriebskosten der Systeme im «Technopôle».



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