Cisco 16.03.2011, 14:04 Uhr

Schweizer Firmen sind reif für die Cloud

Laut der Schweizer Niederlassung von Cisco Systems sind die Voraussetzungen für Cloud Computing auch hierzulande gegeben. Zum Beweis präsentierte der Netzwerkriese mit Vmnet einen rein helvetischen Cloud-Anbieter.
Laut Cisco-Schweiz-Chef Eric Waltert sind hauptsächlich helvetische KMU derzeit an Cloud-Dienstleistungen interessiert
«Die Voraussetzungen für Cloud Computing sind heute vorhanden», erklärt Eric Waltert, Country Manager von Cisco Schweiz. Das gelte insbesondere auch für die Schweiz. So gebe es genügend Rechenpower, um hochvirtualisierte Lösungen laufen zu lassen. Zudem sei die Netzwerkinfrastruktur vorhanden. Und schliesslich sei es gelungen dank des Browsers als Clients auf der Anwenderseite eine standardisierte Schnittstelle einzuführen. Nach Waltert lastet darüber hinaus auf Schweizer IT-Abteilungen ein grosser Spar- und Innovationsdruck, der die Adaption von Cloud Computing beschleunigt. «Heute wird vielerorts gefordert, dass IT-Projekte schnell umgesetzt werden», sagt er. Zudem könnten sich viele Unternehmen die Kosten für die IT-Infrastruktur nicht mehr leisten. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die laut Waltert ebenfalls ihre IT-Landschaft alle zwei bis drei Jahre erneuern müssen, sind immer häufiger an Cloud Computing interessiert. Denn bei Cloud-Providern erhalten sie die IT-Infrastruktur, die sie benötigen, ohne dass sie grössere Investitionen tätigen müssten. Dass vor allem KMU derzeit nach Cloud-Diensten nachfragen, bestätigt auch Fabian Waser, CTO des Schweizer Cloud-Anbieters Vmnet. Die Zuger Firma betreibt mit Vcloud.ch einen entsprechenden Service und ist einer der ersten helvetischen Anbieter, der das Gemeinschafts-Cloud-Infrastrukturpaket von Cisco (Netzwerk und Server), NetApp (Speicher) und VMware (Virtualisierung und Verwaltung) als Basis seiner Dienstleistung gewählt hat. Für dieses Angebot haben laut Waser unter anderem der geringe Platz gesprochen, den die Infrastruktur im Rechenzentrum beanspucht. «Wir können unsere Services derzeit mit einem Rack im Data Center anbieten», berichtet Waser. Zudem könnten die Verwaltungskosten für die Infrastruktur mit dem Angebot des Cisco-NetApp-VMware-Trios gering gehalten werden.
Während einer Live-Demo zeigte dann Waser, wie einfach es für Systemadministratoren mit Hilfe dem Dienst seiner Firma ist, die eigene Cloud-basierte IT-Umgebung zu verwalten. Mit ein paar Clicks auf der entsprechenden Weboberfläche von VMware eröffnete er eine weitere virtuelle Maschine und setzte darin einen Mail-Server auf. Dieser Vorgang habe früher lange Zeit gebraucht und diverse Abklärungen erfordert, meint Waser.

Keine Angst vor Cloud-Computing

Anders als Hewlett-Packard (HP), die nicht nur Cloud-Infrastruktur liefert, sondern nun auch als Dienstleister in Erscheinung treten möchte (Computerworld.ch berichtete), will Cisco ein reiner Lieferant von Komponenten für Cloud-Provider bleiben (vgl. auch den Computerworld.ch-Artikel «Netzwerker geraten ins Rampenlicht»). Dies hat auch Waltert unterstrichen und begründet die Strategie des Netzwerkriesen damit, dass man nicht die eigene Kundschaft konkurrenzieren wolle. «Zudem erwarten wir, dass der Markt überbesetzt sein wird», ergänzt er. Der Cisco-Schweiz-Chef beruhigt aber nicht nur Kunden wie Vmnet. Er versucht auch die Ängste von IT-Mitarbeitern zu vertreiben, die derzeit befürchten, dass sie wegen Cloud-Diensten arbeitslos würden. «Angesichts des derzeitigen IT-Fachkräftemangels stellt die Cloud keine Gefahr für Informatiker dar», ist Waltert überzeugt. 



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