Hausmesse OpenWorld 20.09.2019, 11:00 Uhr

Oracle: vom Einzelkämpfer zum Teamplayer

An der Hausmesse «OpenWorld» zeichnete sich eine Art Metamorphose von Oracle ab: Statt markiger Kampfansagen an die Konkurrenz beherrschten milde Kooperations-Töne die Keynotes.
Oracles Larry Ellison schlug in seinen Keynotes freundliche Töne über die Konkurrenz an
(Quelle: Oracle)
Oracles diesjährige Hausmesse «OpenWorld» in San Francisco wird wohl als Meilenstein in die Unternehmensgeschichte eingehen. Waren die früheren Anlässe geprägt vom Alleingang des Unternehmens in allen Angebotsbereichen, so lobte Oracles CTO und Firmengründer Larry Ellison in seinen zwei Keynotes diesmal viele neue Kooperationen – allen voran die gemeinsamen Cloud-Angebote mit dem einstigen Erzrivalen Microsoft. «Microsoft ist unser wichtigster Partner für die Zukunft und wir haben ein ausgezeichnetes Verhältnis zueinander», sagte Ellison über die seit Sommer bestehende Partnerschaft.
Das waren ungewohnte Töne, denn in den vergangenen Jahren stemmte sich Oracle mit aller Macht gegen die aufstrebenden drei grossen Cloud-Plattformen: AWS, Azure und Google. Doch der Erfolg war bescheiden und der Druck der Kunden zu mehr Kooperation stieg ständig an. Und so wechselte Ellison jetzt die Unternehmensstrategie um 180 Grad; fortan setzt er auf Kooperationen. Damit fügt sich Oracle in die Reihe der Unterstützer von Multi-Cloud- und Multi-Vendor-Strategien.
Vor allem zur Kooperation mit Microsoft wurden weitere Details bekannt gegeben. So können die Anwender alle Features direkt nutzen – egal auf welcher Plattform sie vorhanden sind. Das heisst, Azure und die Oracle-Cloud erscheinen nach aussen wie eine einzige integrierte Plattform. Laut Oracle werden damit die Investitionen der gemeinsamen Kunden in Microsoft- und Oracle-Lösungen geschützt. Als Beispiel hierfür gab es eine Demo, in der die umfangreichen Analytics von Microsoft oberhalb der autonomen Oracle-Datenbank zum Einsatz kamen.
Völlig neu ist die Zusammenarbeit mit VMware. Diese ähnelt den Kooperationen, die VMware bereits mit Azure, Dell EMC, Google und IBM abgeschlossen hat. Dabei lassen sich mittels der VMware Cloud Foundation und dem vCenter beliebige Anwendungen zwischen den verschiedenen Cloud-Plattformen und dem eigenen Rechenzentrum friktionsfrei hin und her schieben.



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