Meineimpfungen.ch
26.08.2021, 07:08 Uhr
Stiftung «Meineimpfungen.ch» wird liquidiert
Im Mai wurde die Plattform Meineimpfungen.ch vom Netz genommen. Nun gibt die Stiftung auf. Sie stellt wegen fehlender Mittel die Tätigkeit ein.
Lange hiess es «warten», nun ist endgültig fertig lustig: Die Stiftung wird liquidiert
(Quelle: Screenshot/NMGZ)
Die Stiftung Meineimpfungen hat nach eigenen Angaben bei der Stiftungsaufsicht die Liquidation der Stiftung beantragt, wie es in einer E-Mail und auf der Webseite meineimpfungen.ch heisst. Als Grund wird die finanzielle Situation genannt, die eine Fortführung des Stiftungszweckes nicht mehr erlaube.
Man habe «mit Hochdruck» daran gearbeitet, möglichst viele Auskunftsbegehren der Nutzerinnen und Nutzer zu erfüllen. Leider sei es trotz Anträgen bei weiteren möglichen Unterstützern und Behörden nicht möglich gewesen, die für den weiteren Betrieb erforderlichen Mittel zu generieren, so die Stiftung weiter.
Hinweis: Wie aus der E-Mail weiter hervorgeht, können die aktuell noch offenen Auskunfts- und Löschbegehren «leider nicht mehr beantwortet werden, was die Stiftung zutiefst bedauert».
Auf der Webseite heisst es: «Unser Support-Team hat bisher 2816 Auskünfte erteilt und 363 Benutzerkonten gelöscht. Ca. 500 Löschungen sind noch ausstehend, da die Interventionsfrist von 30 Tagen noch nicht abgelaufen ist. Während dieser Frist kann man einen Löschauftrag rückgängig machen. Aktuell sind rund 1200 Auskunftsbegehren offen.»
Was mit den Daten passiert, muss laut Stiftung Meineimpfungen noch geklärt werden. Dies in Konsultation mit der Stiftungsaufsicht, dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB). Man bemühe sich im Rahmen der Liquidation um eine Lösung, die den Nutzerinnen und Nutzern den Zugang zu ihren Daten wieder ermögliche.
Ende März hatte das Online-Magazin «Republik» enthüllt, dass die Plattform Meineimpfungen.ch Sicherheitsmängel aufweist und die Anforderungen an den Datenschutz nicht erfüllt. Rund 450'000 Personen hatten Ihre Impfdaten auf der Plattform gespeichert. Betroffen war auch die Smartphone-App myViavac. Im Mai musste die Stiftung die Plattform Meineimpfungen.ch endgültig vom Netz nehmen Computerworld berichtete).