Nach Sicherheitsproblemen
17.05.2021, 07:30 Uhr
Plattform meineimpfungen.ch wird eingestellt
Die Sicherheitslücken der Schweizer Impflattform meineimpfungen.ch können nicht behoben werden. Die gleichnamige Stiftung nimmt sie deshalb nun endgültig vom Netz.
Ende März hatte die «Republik» basierend auf einer Analyse von IT-Security-Experten gravierende Sicherheitsmängel bei der Schweizer Impfplattform meineimpfungen.ch publik gemacht (Computerworld berichtete). Die Plattform und auch die Smartphone-App myViavac wurden im Anschluss offline genommen. Eigentlich wollte die gleichnamige Stiftung hinter meineimpfungen die Plattform Anfang Mai wieder freischalten. Das geschah jedoch bislang noch nicht, auch in Zukunft wird es nicht dazu kommen.
Denn wie es nun auf der Website heisst, entschied sich die Betreiberin dazu, meineimpfungen.ch «in ihrer bisherigen Form und mit den bisherigen Funktionalitäten nicht wieder in Betrieb zu nehmen». Die Einschätzungen, dass der Betrieb im Mai wieder aufgenommen werden kann, seien «leider nicht umsetzbar». Man habe in den letzten Wochen «enorme Anstrengungen» unternommen, die identifizierten, kritischen Schwachstellen zu beheben. «Eine erneute Gesamtbeurteilung hat ergeben, dass ein sicherer Betrieb der Plattform nicht mehr möglich ist», lautet die Bilanz der Stiftung.
Den Angaben zufolge ist nun eine neue Web-Applikation in Arbeit, um den Nutzerinnen und Nutzern ihre Impfdaten wieder zugänglich zu machen. Diese seien in der Zwischenzeit isoliert und gesichert worden. Die neue Lösung soll den Usern dann den Download der Daten und/oder die Veranlassung von Löschaufträgen ermöglichen. Für die entsprechende Umsetzung sucht der Stiftungsrat laut eigenen Angaben aktuell eine Finanzierung sowie zusätzliche Partner.
Wie es abschliessend heisst, sind sowohl das Bundesamt für Gesundheit (BAG) als auch der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) informiert worden. Wann die Daten wieder zur Verfügung stehen werden, dazu konnte sich meineimpfungen derzeit allerdings noch nicht äussern. Der Stiftungsrat will nun wöchentlich über den aktuellen Stand informieren.