17.02.2010, 11:48 Uhr

Microsoft Word 2010

Im kommenden Juni bringt Software-Gigant Microsoft die finale Version von Office 2010 auf den Markt. Bereits heute stellen wir Microsoft Word 2010 ausführlich vor.
Hans-Christian Dirscherl ist Redaktor bei unserer deutschen Schwesterpublikation PC-Welt
Auf den nachfolgenden Seiten zeigen wir Menüs und Funktionsumfang von Microsoft Word 2010. Wir stellen die Neuerungen und Unterschiede im Vergleich zu Word 2007 vor, demonstrieren aber auch, wo alles beim Alten geblieben ist.
Die deutschsprachige Betaversion von Office 2010 lässt sich bei Microsoft kostenlos herunterladen. Die minimalen Systemanforderungen sind den Redmondern zufolge: 500-MHz-Prozessor, 256 MB RAM, 3,5 MB Festplattenspeicher. Windows XP, Vista oder Windows 7 sowie die entsprechenden Windows-Server-Produkte.
Word 2010 lässt sich wie gehabt über «Start, Alle Programme, Microsoft Office, Word» starten. Natürlich kann man auch eine Desktop-Verknüpfung anlegen und/oder Word der Taskleiste hinzufügen. Ausserdem merkt sich Windows 7, wenn Word benutzt wurde und fügt die Textverarbeitungs-Software dem Schnellstartmenü hinzu.
In Word 2010 hat Microsoft wie bei allen Teilanwendungen von Office 2010 den bunten, runden Office-Button durch das Datei-Menü ersetzt. Wenn man darauf klickt, öffnet sich der so genannte Backstage-Bereich. Diesen sollte man sich nach dem ersten Start von Word genauer anschauen, da man hier wichtige Einstellungen vornehmen kann.
Der Backstage-Bereich
Im Backstage-Bereich lassen sich Dateien speichern und öffnen. Beim Speichern muss eines beachtet werdem: Will man die neu in Office 2010 hinzugekommene Möglichkeit nutzen und eine Worddatei nicht auf dem eigenen PC, sondern auf dem Onlinespeicher von Skydrive ablegen, so geht das nicht über die Menüpunkte «Speichern» oder «Speichern unter», sondern über «Freigeben, Speichern auf Skydrive». Dort melden sich Anwender dann für ihr Windows Live-Konto an (falls man beispielsweise bereits Hotmail nutzt, geben Anwender diese Zugangsdaten ein). Beim Abspeichern auf Skydrive kann dann der gewünschte Ordner gewählt oder ein neuer Online-Ordner angelegt werden.
Mit dem Speichern auf Skydrive sind drei Vorteile verbunden:

o Die Möglichkeit zur Nachbearbeitung mit Office Web Apps
o Verfügbarkeit via Internet von jedem Punkt der Erde aus
o Die Datei kann jedem Kunden oder Kollegen zur Ansicht oder zur Collaboration zur Verfügung gestellt werden. Mehrere Benutzer lassen sich zeitgleich bearbeiten und jeweils die gerade bearbeiteten Abschnitte sperren
Neben der Ablage der Worddatei auf Skydrive im Zusammenspiel mit Office Web Apps, die eine der wesentlichen Neuerungen und Verbesserungen von Office 2010 sind, stellt das Freigeben-Menü auch bekannte Optionen wie «per Mail versenden» bereit. Zudem können Anwender über dieses Menü einen Artikel direkt als Blogbeitrag veröffentlichen (unter anderem werden Blogger und Wordpress unterstützt - die entsprechenden Konten müssen natürlich vorhanden sein) oder auf dem Sharepointserver speichern. Zudem findet sich unter «Freigeben» wieder die Option, eine Word-Datei als PDF-oder XPS-Datei abzuspeichern. Öffnen lassen sich PDF-Dateien dagegen nicht mit Word 2010, zumindest nicht mit einer sinnvollen Darstellung der Inhalte. Um PDFs mit Word bearbeiten zu können, muss man das jeweilige PDF erst mit geeigneter Freeware umwandeln.
Im Backstage-Menü lassen sich unter «Informationen» die Berechtigungen eines Dokuments festlegen, wer also beispielsweise eine Datei öffnen darf. Auch die Versionsverwaltung ist unter «Informationen» untergebracht. Ausserdem findet sich hier eine Übersicht über die zuletzt verwendeten Dateien. Ebenso können neue angelegt werden - im entsprechenden Menüpunkt «Neu» finden sich viele Vorlagen, aus denen heraus Anwender sofort mit einem passenden Layout ihre Dokument erstellen können. Microsoft hat die Zahl dieser Vorlagen gegenüber Word 2007 noch erweitert.
Tipp: Word-Dokumente sollten besser als .doc abgespeichert werden, wenn man Word-Dateien oft an verschiedene Empfänger weitergibt. Damit lässt sich vermeiden, dass der Empfänger eine Word-2010-Datei nicht öffnen kann, wenn er eine ältere Version als Word 2007 benutzt und er das Compatibility Pack nicht installiert hat. Allerdings kann es beim Abspeichern in einem älteren Word-Format vorkommen, dass nicht alle Neuerungen von Word 2010 zur Verfügung stehen, weil man sich im Kompatibilitätsmodus befindet.
Ebenfalls im Backstage-Bereich ist das Drucken-Menü beheimatet. Hier lassen sich die Druckeinstellungen vornehmen, wobei die Möglichkeit bereitsteht, die der angeschlossene Drucker Hardware-seitig bietet - also beispielsweise beidseitiger Druck oder Querformat statt Hochformate und angepasste Seitenränder.
Ein wichtiger Bestandteil des Backstage-Bereichs ist «Optionen». Hier kann man beispielsweise festlegen, ob die Minisymbolleiste links oben angezeigt werden soll. Oder ob man die Livevorschau wünscht, die Änderungen an der Schrifttype sofort anzeigt, wenn Anwender mit dem Mauszeiger über das betreffende Feature gehen.
Unter Dokumentprüfung lassen sich die Rahmenbedingungen für die Autokorrektur festlegen, also ob Word beispielsweise die Rechtschreibung während der Eingabe überprüfen soll und welche Autokorrerkturfunktionen zum Einsatz kommen sollen. Unter «Speichern» legt man den standardmässigen Speicherort und das Dateiformat fest. Unter «Sprache» lassen sich die Bearbeitungssprachen auswählen und deren Wörterbücher bzw. Rechtscheib- und Grammatikprüfung.
Die Symbolleiste für den Schnellzugriff können Nutzer unter Optionen an ihre Bedürfnisse anpassen. Standardmässig gehören Speichern, Rückgängig und Wiederholen zur Symbolleiste für den Schnellzugriff. Ebenfalls unter Optionen findet sich die Add-In-Verwaltung und das Sicherheitscenter, in dem man festlegen kann, ob und welche Makros deaktiviert werden sollen.
«Start»-Menü
Das Menü «Start» ähnelt stark dem von Word 2007 her bekannten Funktionsumfang. Hier gibt es Einfügen, Ausschneiden und Kopieren und vor allem viele Formatierungsmöglichkeiten. Anwender wählen hier die Schriftart und -Grösse, legen fest, ob der Text fett, kursiv oder unterstrichen angezeigt werden soll und stellen Zeichen hoch oder tief. Man kann den Text oder den Hintergrund einfärben - alles nicht Neues. Ausserdem lassen sich hier Gliederungen erstellen und die Texte im Blocksatz beziehungsweise rechts -oder linksbündig formatieren. Einen Rahmen kann man auch schnell hinzufügen. Wie gehabt, stehen hier fertige Formatvorlagen zur Auswahl, also beispielsweise verschiedene Überschriftenformate, die sich auch verändern lassen.
Tipp: Markieren Sie eine Zeile, indem Sie links neben die Zeile klicken. Zwei Mausklicks markieren den gesamten Absatz, drei Mausklicks des gesamten Text.
Schliesslich finden Anwender unter Start auch das Suchen- und Ersetzen-Menü, das auf das linke Navigationsmenü zugreift.
Tipp: Am rechten Rand oberhalb der Ribbon-Leiste befndet sich das Hilfemenü und der Pfeil zum Ein- und Ausklappen der Ribbon-Menüleiste - falls man mehr Platz braucht und Word ohnehin lieber mit Tastaturkürzel steuert.
Menü «Einfügen»
Im Menü «Einfügen» ist nach wie vor Kreativität gefragt. Anwender können attraktive Deckblätter mit den vorhandenen (Online)-Vorlagen erstellen, einen Seitenumbruch erzwingen und Tabellen einfügen, wobei sie auch unter fertigen Tabellenvorlagen, den Schnelltabellen, wählen können.
Spannend wird es beim Einfügen von Grafiken, den hier hat Microsoft Word richtig aufgerüstet. Sobald man eine Grafik auswählt, stehen in einer neuen Menüleiste diverse einfache Bildbearbeitungsfunktionen zur Verfügung. Diese Leiste erscheint nach jedem Einfügen einer neuen Grafik, Man kann sie aber auch durch einen Doppelklick auf eine Grafik einschalten. So gibt es ein Freistellenwerkzeug, bei dem Nutzer zunächst eine Fläche festlegen und dann entscheiden, ob das Innere oder Äussere erhalten bleiben soll.
Unter Korrekturen findet sich «Schärfen und weichzeichnen» sowie «Helligkeit und Kontrast». Zudem gibt es hier ein Optionsmenü für Bildkorrekturen - das sich auch per Rechtsklick mit der Maus auf eine Grafik aufrufen lässt. Damit können User beispielsweise farbige Linien um die Grafik ziehen, Schatten einfügen und 3D-Effekte simulieren. Die Grafik lässt sich hier zuschneiden und mit künstlerischen Effekten aufpeppen. Ausserdem kann man hier Text in die Grafik einfügen.
Im Menüpunkt Farbe lässt sich die Sättigung festlegen, der Farbton wählen oder das Bild komplett neu einfärben. Im Menüpunkt «Bild komprimieren» können Nutzer das Bild für dessen Einsatzzweck optimieren, also etwa ausreichend gross für die Ausgabe auf einen Drucker oder eher klein für den Mailversand. Auch für Bilder stehen im Grafikmenü fertige Formatvorlagen bereit. Grundsätzlich gilt, dass man die vielen verschiedenen Einstellmöglichkeiten sowohl über die Einträge in der Ribbon-Leiste als auch über das Kontextmenü der rechten Maustaste und über das Optionenmenü erreicht.
Neben dem Einfügen von Grafiken findet man im «Einfügen»-Menü weiterhin Cliparts, Hyperlinks, Kopfzeilen, Fusszeilen, Seitenzahlen und so weiter. Des Weiteren lassen sich Formen einfügen und SmartArt verwenden - letzteres sind einfache Diagramme, die Anwender nur noch mit Text füllen und anpassen müssen. Für Diagramme stellt Word zudem einen eigenen Diagrammassistenten bereit. Das seit etlichen Word-Versionen vorhandene Wordart steht natürlich auch in Word 2010 bereit.
Menü «Seitenlayout»
Hier dreht sich alles um Seitenränder, Ausrichtung, Spalten, Zeilenummern, Wasserzeichen, Seitenfarben und so weiter. Grundlegende Änderungen zu Word 2007 gibt es nicht.
«Verweise»-Menü
Hier fügen User ein Inhalts- respektive Abbildungsverzeichnis hinzu oder bearbeiten Fussnoten (für wissenschaftliche Arbeiten). Ebenfalls eine von vielen Word-Vorgängerversionen her bekannte Funktion ist das Erstellen eines Index, bei dem Word tatkräftig hilft.
Menü «Sendungen»
Hier hilft Word beim schnellen Erstellen von Umschlägen und Beschriftungen. Vor allem aber findet man hier die für den Office-Einsatz unverzichtbare Seriendruckfunktion inklusive Assistenten.
Menü «Überprüfen»
Hier warten die hinlänglich bekannte Rechtschreib- und Grammatikprüfung und der Thesaurus auf den Anwender. Man kann Zeichen und Wörter zählen lassen. Auch ein Übersetzungsassistent hilft hier, sofern man eine Internetverbindung besitzt. Nutzer können Kommentare für andere Bearbeiter einfügen und Änderungen nachverfolgen, annehmen und ablehnen. Wichtig für die Teamarbeit: Im Menü «Überprüfen» lassen sich andere Autoren blockieren und die Bearbeitung durch andere einschränken. Ebenso können hier verschiedene Manuskriptfassungen verglichen werden.
«Ansicht»-Menü
Im Menü «Ansicht» lassen sich unter anderem das Lineal, Gitternetzlinien und der Navigationsbereich einblenden - letzteren können User beliebig platzieren. Standardmässig befindet er sich links vom Dokument. Mit dem Navigationsmenü kann man das Dokument durchsuchen und sich die vorhandenen Seiten in einer kleinen Vorschau anzeigen lassen. Wie schon von den Vorgängerversionen her bekannt, lässt sich zwischen verschiedenen Ansichten umschalten, also beispielsweise Seitenlayout, Vollbildmodus oder Entwurfsansicht. Anwender können hier ausserdem zwischen mehreren gleichzeitig geöffneten Worddateien hin- und herschalten und Makros anzeigen beziehungsweise aufzeichnen.
Hans-Christian Dirscherl



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