Staatsanwalt fordert vier Jahre Freiheitsstrafe
Freiheits- und Geldstrafen für Mitangeklagte
Für den zweiten Angeklagten forderte die Bundesanwaltschaft zwei Jahre Freiheitsstrafe und eine unbedingte Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu 300 Franken. Der Vollzug der Freiheitsstrafe sei im Umfang von 12 Monaten unter Ansetzung einer Probezeit von drei Jahren aufzuschieben.
Für den dritten Angeklagten beantragte die Bundesanwaltschaft eine unbedingte Freiheitsstrafe von drei Jahren sowie eine unbedingte Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu 160 Franken.
Die beiden Geschäftsmänner seien der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der mehrfachen Urkundenfälschung, des Bestechens sowie der Gehilfenschaft zu ungetreuer Amtsführung schuldig zu sprechen. Einer der beiden Männer sei überdies der qualifizierten Geldwäscherei schuldig zu sprechen, forderte der Staatsanwalt.
Für den letzten Angeklagten forderte der Staatsanwalt einen Schuldspruch wegen Bestechung und eine bedingte Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 80 Franken sowie eine Busse.
Fiktive Rechnungen
Gemäss der Anklageschrift soll der heute 68-jährige Hauptangeklagte zwischen 2004 und 2013 Aufträge für Güterbeschaffungen und Dienstleistungen im Informatikbereich freihändig an von ihm bevorzugte Firmen vergeben haben.
Als Gegenleistung soll der ehemalige Bundesbeamte Vorteile in Form von Einladungen, Sponsoring von Anlässen, Bargeld, Geschenken und Anderes entgegengenommen haben. Unter anderem liess sich der Beschuldigte mehrfach zu Fussballspielen einladen. Auch Dritte haben von den Zuwendungen profitiert. Insgesamt habe der Angeklagte im Zusammenhang mit der Vergabe der Aufträge nicht gebührende Vorteile im Umfang von über 1,7 Millionen Franken gefordert und entgegengenommen.
Zudem soll der ehemalige Ressortleiter fiktive Rechnungen genehmigt und zur Zahlung freigegeben haben. Er soll des weiteren gemeinsam mit zwei der drei anderen Angeklagten eine Falschbeurkundung begangen sowie Geldwäscherei betrieben zu haben.
Bei zwei WTO-Vergaben soll der Angeklagte die Evaluationen zugunsten der von ihm bevorzugten Firmen manipuliert haben. Sowohl 2004 als auch 2013 erhielten Firmen den Zuschlag, die nicht das wirtschaftlich günstigste Angebot eingereicht hatten.
Ein Termin für die Urteilsverkündung steht noch nicht fest.
Unsere bisherige Berichterstattung zum Prozess: