13.09.2013, 08:59 Uhr
Twitter will an die Börse
Twitter wagt sich an die Börse. Die erforderlichen Unterlagen wurden der Aufsichtsbehörde zugestellt. Die Finanzkennzahlen bleiben vorerst geheim.
Nach Facebook wagt sich nun auch Twitter an die Börse. Der Kurznachrichtendienst reichte vertraulich einen Börsenprospekt bei der Aufsichtsbehörde SEC ein, wie das Unternehmen aus San Francisco am Donnerstag mitteilte. Alle Eckdaten wie zum Beispiel Finanzkennzahlen bleiben damit vorerst geheim. Twitter verbreitete die Nachricht standesgemss per Tweet. Schon seit langem wird mit einem Börsengang von Twitter gerechnet. Der katastrophal verlaufene Börsenstart von Facebook vor einem Jahr könnte zwischenzeitlich abschreckend gewirkt haben. Mittlerweile haben die Anleger aber das Vertrauen in Facebook wiedergewonnen, und die Aktie erreichte am Donnerstag einen neuen Hchststand. Das könnte für Twitter das Signal gewesen sein, den eigenen Sprung aufs Parkett anzukündigen.
Neue Regeln ermöglichen Geheimhaltung bei Details
Bis zum eigentlichen Börsengang kann es jedoch noch Monate dauern - und er kann letztlich auch noch abgeblasen werden. Im Laufe der nächsten Zeit dürften beteiligte Banken zunächst die Nachfrage der Anleger nach den Aktien des Unternehmens ausloten, erst ganz am Ende wird der Preis festgelegt. Federführende Bank ist nach Informationen des "Wall Street Journal" und der "New York Times" Goldman Sachs .
Twitter machte Gebrauch von einer US-Regelung, wonach Unternehmen mit weniger als einer Milliarde Dollar Jahresumsatz einen Börsenprospekt einreichen können, ohne ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die ganzen Informationen zum Geschäft oder der Platzierung können dann bis kurz vor dem Börsengang unter Verschluss bleiben. Das von Dick Costolo geführte Unternehmen hat gut 200 Millionen aktive Nutzer. Facebook kam zuletzt auf 1,15 Milliarden.
Twitter machte Gebrauch von einer US-Regelung, wonach Unternehmen mit weniger als einer Milliarde Dollar Jahresumsatz einen Börsenprospekt einreichen können, ohne ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die ganzen Informationen zum Geschäft oder der Platzierung können dann bis kurz vor dem Börsengang unter Verschluss bleiben. Das von Dick Costolo geführte Unternehmen hat gut 200 Millionen aktive Nutzer. Facebook kam zuletzt auf 1,15 Milliarden.
Wert wird bis auf 15 Milliarden geschätzt
Der Wert von Twitter wurde zuletzt auf 10 Milliarden bis 15 Milliarden Dollar geschätzt. Der Börsengang könnte damit zu einem der grössten in der Technologieszene in diesem Jahr werden. Zum Vergleich: Facebook ist nach der Erholung des Aktienkurses rund 109 Milliarden Dollar wert (82 Mrd Euro).
Twitter hatte sich erst am Dienstag mit der Übernahme einer Online-Werbefirma schick für die Börse gemacht. Der mehrere Millionen Dollar schwere Zukauf MoPub hilft Unternehmen, Werbung in mobilen Apps zu schalten. Das Werbegeschäft auf Smartphones und Tablets war bei Facebook zum Zeitpunkt des Börsengangs im Mai 2012 ein Schwachpunkt.
Twitter hatte sich erst am Dienstag mit der Übernahme einer Online-Werbefirma schick für die Börse gemacht. Der mehrere Millionen Dollar schwere Zukauf MoPub hilft Unternehmen, Werbung in mobilen Apps zu schalten. Das Werbegeschäft auf Smartphones und Tablets war bei Facebook zum Zeitpunkt des Börsengangs im Mai 2012 ein Schwachpunkt.
Geheimhaltung hilft bei Klärung von offenen Fragen
Wie US-Medien anmerkten, wählen im Silicon Valley mittlerweile viele Unternehmen den vertraulichen Börsenprospekt. Es sei aber das erste Mal, dass eine Firma diesen Schritt auch öffentlich mache, schrieb die renommierte Technologie-Website «All Things D».
Durch die Geheimhaltung kann Twitter nun auch in Ruhe eventuelle Fragen mit der Börsenaufsicht SEC klären. Das kann vor bösen Überraschungen schützen: So hatte die Aufsichtsbehörde die Bilanzierung im Prospekt des Schnäppchenportals Groupon als zu kreativ kritisiert, was zu Negativschlagzeilen und letztlich zu einer Änderung der Zahlen führte.
Durch die Geheimhaltung kann Twitter nun auch in Ruhe eventuelle Fragen mit der Börsenaufsicht SEC klären. Das kann vor bösen Überraschungen schützen: So hatte die Aufsichtsbehörde die Bilanzierung im Prospekt des Schnäppchenportals Groupon als zu kreativ kritisiert, was zu Negativschlagzeilen und letztlich zu einer Änderung der Zahlen führte.