16.10.2014, 12:41 Uhr

Schweizer CIOs handeln strategischer

Strategisches Handeln und Fokus auf die Geschäftsanforderungen stehen auf der Agenda 2014 der Schweizer CIOs. Auch das Interesse an innovativen Technologien steigt.
Die Prioritäten der Schweizer CIOs haben sich verschoben: Sie handeln strategisch und reagieren vermehrt auf Unternehmensanforderungen. Das ist das Ergebnis der zweiten CIO-Studie «CIO Survey Switzerland 2014» von Deloitte, in dessen Rahmen das Prüfungs- und Beratungshaus 55 CIOs mit über 30'000 IT-Mitarbeitern und einem Gesamtbudget von 5 Milliarden Franken befragt hat. Sie kommen aus den Bereichen Manufacturing und Mining, Life Sciences und Dienstleistungen, der Konsumgüterindustrie, sowie dem Finanz- und öffentlichem Sektor.

Die Devise der helvetischen CIOs für 2014 lautet denn auch: Raus aus der Defensive, hin zu Wachstumsorientierung. In der letztjährigen Befragung war die oberste CIO-Priorität noch die Aufrechterhaltung des IT-Betriebs. Hier scheint sich in der Tat ein Wandel vollzogen zu haben. Die Top-3-Aufgaben auf der CIO-Prioritätenliste in diesem Jahr heissen
  • auf neue Gechäftsanforderungen reagieren
  • Stärkung des Risk- und Security-Managements
  • Fokus auf eine digitale Strategie

«Die Prioritäten der Schweizer CIOs drehen sich nicht mehr 'nur' darum, den Status quo zu bewahren. Nur 28 Prozent betrachten Kostenreduktion heute als hohe Priorität, 2013 waren es noch 60 Prozent», kommentiert Michael MacNicholas, Director in Consulting bei Deloitte Schweiz, die Ergebnisse.

Budgets steigen

Auch die IT-Budgets steigen heuer wieder an: Fast ein Drittel der Befragten sprach von steigenden Budgets, keiner meldete dramatische Budgetkürzungen. «Die offensichtliche Entspannung bei den IT-Ausgaben entspricht dem allgemeinen Wirtschaftsklima», sagt MacNicholas. Geld soll, ginge es nach den Wünschen der IT-Leiter, vor allem in die Bereiche Mobile, Analytics und Big Data sowie die Private Cloud fliessen. Auf der nächsten Seite: Software aus der Wolke und Datenschutz

SaaS wird Mainstream

Gegenüber innovativen Technologien sind die helvetischen IT-Chefs generell aufgeschlossener als in den Vorjahren. Sämtliche Trends wie Mobile Applikationen, Cloud-Computing, Bring-your-own-Device stehen weiterhin auf den vordersten Rängen für deren Einführung und Nutzung. Software-as-as-Service (SaaS) beispielsweise ist bei 44 Prozent der Umfrageteilnehmer inzwischen eingeführt oder wird zumindest gerade eingeführt. 2013 waren es nur 16 Prozent. Allerdings muss auch gesagt werden, dass die Schweizer hinsichtlich der Einführung anderer Teile der Cloud-Technologie im internationalen Vergleich weiterhin zurückliegen. So wurde im Ausland zum Beispiel die Public Cloud bereits viel umfassender eingeführt. Hierzulande kommen den CIOs wieder die Bedenken hinsichtlich Datenschutz in die Quere. Für 69 Prozent der Befragten ist dieser Punkt ein Hinderungsgrund, diese Cloud-Technologie weitergehend zu nutzen.

Outsourcing wächst wieder

Klassisches Outsourcing hingegen ist wieder vermehrt im Kommen. 42 Prozent sind sicher, dass sie in den kommenden drei Jahren verstärkt in Rechenzentren auslagern sowie die Bereiche Arbeitsplatz-IT/Service Desk und Applikationswartung in externe Hände geben werden. Viele IT-Chefs gehen in diesem Zusammenhang auch davon aus, dass sie dafür ihren Outsourcing-Anbieter wechseln werden.

Eigene Bedeutung wächst

Entgegen diverser Unkenrufe der letzten Zeit, dass die Rolle des CIOs zunehmend an Bedeutung verlieren werde, blicken die Umfrageteilnehmer der Deloitte-Studie optimistisch in die Zukunft: 74 Prozent von ihnen denkt, die Rolle des IT-Leiters werde in fünf Jahren an Wichtigkeit gewinnen. Glücklich mit ihrem Job sind sie sowieso, 80 Prozent sind zufrieden bis sehr zufrieden. Auch das Verhältnis zu CEO, CFO und Chefs anderer Fachabteilungen könnte kaum besser sein. Nur an jenem zum Board of Directors könnte nach Ansicht der Hälfte der Befragten, vorsichtig ausgedrückt, noch etwas gearbeitet werden.




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