27.05.2011, 11:31 Uhr
Schweiz reziklierte 56'500 Tonnen Elektroschrott
Herr und Frau Schweizer gehören zu den Recyclingweltmeistern. Dies belegen Zahlen, die SWICO Recycling am Greenforum präsentierte. Auch die Schattenseiten der Wegwerfgesellschaft wurden diskutiert.
Am Greenforum in Hinwil präsentierte SWICO Recycling Zahlen zum gesammelten Elektro- und Elektronikschrott in der Schweiz. Insgesamt wurden in der Schweiz im vergangenen Jahr 56'594 Tonnen Elektronikmüll fachgerecht entsorgt. Das sind 7.5% mehr als im Jahr 2009. Vor allem LCD-Monitore und Laptops verzeichneten eine markant gesteigerte Rücklaufquote. Und erstmals wurden über 1000 Tonnen LCD-Fernseher dem Recycling zugeführt. Paul Brändli, Geschäftsführer von SWICO spricht von einem Spitzenplatz, der die Schweiz im weltweiten Vergleich einnimmt. Ein dickes Lob teilt er der Bevölkerung aus. So wurden alleine über die öffentlichen Abgabe- und Sammelstellen 32'000 Tonnen oder 57% des Gesamtvolumens generiert. Den Rest teilen sich Hersteller (9%), Händler (16%) und Firmen (18%) auf. Pro Einwohner ergibt das 16.5 Kilogramm wiederverwertbaren Elektroschrott. Daraus resultiert eine Recyclingrate von über 90 Prozent. In der EU hingegen wird eine Recycling-Menge von bescheidenen vier Kilogramm pro Person angestrebt.
Ungelöste Probleme
Am Greenforum kamen jedoch auch die Schattenseiten des ungezügelten Konsums zur Sprache. So mutieren ganze Landstriche in Entwicklungsländern zu globalen Elektroschrottmüllhalden mit gesundheitsschädigenden Auswirkungen für die Bevölkerung. Vor allem sei der Export-Markt noch zu wenig kontrolliert. Katharina Kummer Peiry von der «Basler Konvention» beklagte in ihrem Vortrag über Schrottexporte die fehlenden Druckmittel trotz internationaler Abkommen und zog den Vergleich zum Drogenschmuggel. Das es auch anders gehen könnte, führe Daniel Böni von der «Stiftung Zentrum für nachhaltige Abfall- und Ressourcennutzung» aus. Anhand von Thermo-Recycling-Verfahren könnten die westlichen Länder ihre Abfälle als eigene Ressourcenlager oder für «urban mining» nutzen. So würden Schrottexporte überflüssig.