07.02.2014, 12:34 Uhr
IT-Budgets knapper - aber SAP-Investitionen steigen
SAP ERP steht für Schweizer IT-Chefs unangefochten an erster Stelle, ergab die jüngste DSAG-Umfrage. Dort wird investiert. Gesamt muss die Schweizer IT jedoch - entgegen dem DACH-Trend - den Gürtel enger schnallen.
Auf ihr SAP ERP lassen Schweizer IT-Chefs nichts kommen. Das ERP aus Walldorf steht punkto geplante Investitionen unangefochten an erster Stelle. 62 Prozent der Schweizer wollen im laufenden Jahr dort investieren (DACH: 66%). Auf dem geteilten zweiten Rang folgen SAP-Analytics, BI/Business Warehouse und Business Objects mit jeweils 35 Prozent (DACH: 41%). Das ergab die jüngste Investitionsumfrage der DSAG vom Dezember 2013/Januar 2014. Die Deutschsprachige DSAG-Anwendergruppe (DSAG) befragte 413 CIOs und IT-Führungskräfte aus dem deutschsprachigen Raum, davon 37 aus der Schweiz. Insgesamt muss die Schweizer IT jedoch den Gürtel enger schnallen. Die Auswertung der Antworten ergab ein Gesamtminus von 0.9 Prozent. In der DACH-Region sollen die IT-Budgets jedoch um 1,7 Prozent steigen. Diesem moderat rückläufigen Trend folgen auch die Schweizer SAP-Investitionen. Sie werden zwar im Jahresvergleich um 3,2 Prozent aufgestockt. Im DACH-Raum fliesst jedoch deutlich mehr Geld in das ERP aus Walldorf. Die Investitionen in SAP steigen in der gesamten DACH-Region um 6 Prozent.
Schweizer IT-Budgets schrumpfen
Spart die Schweiz am falschen Ende? Eine aktuelle Trendumfrage von Capgemini (Computerworld berichtete) zeichnet ein ganz ähnliches, alarmierendes Bild. Capgemini befragte 141 IT-Verantwortliche aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. Demnach profitieren In 2014 die deutschen CIOs von IT-Budgetsteigerungen, haben also mehr Geld in der Tasche. Die österreichischen IT-Budgets stabilisieren sich auf hohem Niveau, während viele IT-Verantwortliche in der Schweiz im laufenden Jahr mit sinkenden Budgets kalkulieren müssen. Möglicherweise sind Schweizer CIOs aber auch einfach schlauer und offener für neue Technologien als ihre Kollegen aus Deutschland und Österreich. 57 Prozent der Schweizer DSAG-Mitglieder wollen in Software-as-a-Service (SaaS) investieren, und dieses Cloud-Beschaffungsmodell senkt eindeutig die Kosten. DACH-weit sind nur 34 Prozent offen für Software aus der Cloud. Punkto SaaS liegen die Antworten der Schweizer IT- Chefs also ganz markant über dem Durchschnitt. Bei anderen IT-Themen dagegen schwimmen die Schweizer mit dem Mainstream oder verhalten sich eher zögerlich. Auf die Frage nach den Top-Themen, die für die IT-Planung der nächsten Monate wichtig seien, nannten die Schweizer: Mobile Anwendungen (Schweiz: 76%, DACH: 75%) Konsolidierung/Harmonisierung (Schweiz: 68%, DACH: 75%) In-Memory (Schweiz: 38%, DACH: 31%).
SAP Schweizer Investitionsleader
Auch der Trend Industrie 4.0 scheint langsam aus den Startlöchern zu kommen. Mit 15 Prozent in der Schweiz und in DACH fällt das Ergebnis jedoch weit hinter die anderen Nennungen zurück, ohne Unterschiede zwischen den Ländern. Christian Zumbach, der für die Schweiz im DSAG-Vorstand sitzt, zieht ein positives Fazit: "Die Investitionsbereitschaft in SAP ist ungebrochen und der Wille, in neue Technologien zu investieren, setzt sich fort." Unter den Schweizer DSAG-Mitgliedern sei SAP ERP nach wie vor der Investitionsleader.