25.11.2016, 13:31 Uhr
EY Schweiz akzeptiert Bitcoins
Rechnungen des Beratungsunternehmens Ernst & Young lassen sich in Zukunft auch per Bitcoin bezahlen – zumindest in der Schweiz. Der Konzern will zum Digitalisierungsberater wandeln.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young stellt Schweizer Kunden in Zukunft Bitcoins in Rechnung. Die Unternehmen können aber auch weiter in Schweizer Franken zahlen, sagte Marcel Stalder, CEO von EY Schweiz, an einem Medienanlass des Konzerns in Zürich. Die Schweizer EY-Organisation sei weltweit die erste, die Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptiert.
Um auch die Mitarbeiter für die neuen Technologien im Finanzwesen zu sensibilisieren, verteilt EY ein virtuelles Portemonnaie («EY Wallet»-App) für Firmen-Smartphones. An einem Bitcoin-Bancomaten im Hauptsitz an der Zürcher Hardbrücke können Schweizer Franken umgetauscht werden. Laut Stalder ist geplant, dass die Mitarbeiter und auch Besucher in der öffentlichen Kantine mit Bitcoin bezahlen können. Der Bancomat stehe ebenfalls der Allgemeinheit für den Bitcoin-Umtausch offen. «Wir wollen nicht nur über Digitalisierung reden, sondern diese aktiv zusammen mit Mitarbeitern und Kunden vorantreiben. Es ist uns wichtig, alle mit auf die Reise zu nehmen und auf die durch Bitcoin, Blockchain, Smart Contracts und digitale Währungen sich abzeichnende Revolution der Geschäftswelt vorzubereiten», sagte Stalder.
Kunden und EY digital transformieren
Den bisherigen Fokus auf Finanzberatung und Wirtschaftsprüfung will EYin Zukunft ausweiten auf Beratungsdienstleistungen für die digitale Transformation von Unternehmen. Dabei sieht der Konzern fünf primäre Handlungsfelder: Anpassung der Strategie, Transformation des Geschäftsmodells, Transformation der Kontroll- und Supportfunktionen, Anpassung IT-Infrastruktur und Daten-Managements sowie fünftens die Veränderung der Unternehmenskultur und der -führung. Schweiz-CEO Stalder sagte, dass die heutige EY-Organisation zwar schon Kundenprojekte in allen Bereichen erfolgreich abgeschlossen habe. Jedoch würden auch Partner benötigt werden für spezielle Anforderungen, etwa der IT. Für die digitale Transformation des eigenen Geschäfts setzt EY Schweiz auf Analytik, Big Data, Robo Advisors und Web-Anwendungen. In einer «EY Cloud» sollen den Mitarbeitern Computing-Ressourcen für komplexe Berechnungen bereitgestellt werden, das «Paperless Smart Office» soll die Bibliothek mit Fachliteratur ersetzen. Die Wirtschaftsprüfung wird in Zukunft über die Abwicklungsplattform «EY Canvas» geschehen, sagte Andreas Bodenmann, EY Partner Assurance Corporate Clients und Chief Digital Officer von EY Schweiz. Der finale Prüfreport wird in einer interaktiven App für Geschäftsleitung und Verwaltungsrat des Kunden aufbereitet.