10.10.2012, 12:20 Uhr

Steve Ballmer setzt auf die eigene Hardware

Steve Ballmer hat in einem Brief an die Microsoft-Aktionäre den Strategiewechsel seines Unternehmens erklärt. Ganz zufrieden scheint man mit dem CEO nicht zu sein, sein Bonus wird gekürzt.
Microsoft-CEO Steve Ballmer ist überzeugt, dass sich das Ökosystem der IT gewaltig verändern wird.
Jedes Jahr schreibt Steve Ballmer den Microsoft-Aktionären einen Brief, in welchem er erklärt, warum sie in sein Unternehmen richtig investiert haben und das auch in Zukunft tun sollen. So auch 2012. Ballmer schreibt, dass Microsoft im abgelaufenen Geschäftsjahr einen neuen Rekordumsatz erwirtschaftet hat, 73,7 Milliarden Dollar. Er erwähnt aber nicht, dass im vierten Quartal 2011 erstmals ein Verlust entstand. Grund war eine 6,2 Milliarden-Dollar-Abschreibung der Online-Werbefirma aQuantive  Interessanter als die Zahlen, die bereits bekannt waren, ist aber die Bestätigung eines Strategiewechsels, künftig bietet Microsoft auch Hardware an. «Dies ist eine grosse Veränderung für uns, sowohl als Software- wie auch Hardwarehersteller.» So wird Microsoft in rund zwei Wochen mit dem «Surface» das erste eigene Tablet vorstellen, ##{"type":"InterRed::Userlink","linktype":"b","linkoffset":0,"ziel_ba_name":"cwx_artikel","bid":0,"cid":0,"extern":"","fragment":"","t3uid":"61263","page":0,"text":"die langj\u00e4hrigen Partner f\u00fchlen sich geprellt","target":"_top","alias":"","_match":"","_custom_params":[]}#!. Zwar will Ballmer weiterhin mit HP, Dell oder Samsung zusammenarbeiten, redet aber auch davon, dass es einen Wandel im Ökosystem geben wird: «Es wird Zeiten geben, in welchen wir spezifische Geräte für spezifische Bedürfnisse bauen, wie wir es mit der Xbox und dem Surface getan haben.» Als «gutes Beispiel» für das neue Ökosystem nennt Ballmer Windows 8, das dem Kunden diverse Bedürfnisse befrieden soll und ein ganz neues Zusammenspiel von Soft- und Hardware bietet. Unlängst sprach Ballmer sogar davon, dass Windows 8 für Microsoft noch wichtiger ist als Windows 95 und das Jahr 2012 das bisher bedeutendste Ereignis in der Unternehmensgeschichte war.

Diskrepanz zwischen Worten und Ergebnissen

In diesem Stil schreibt er weiter und redet noch davon, dass es auch im Geschäftskundenbereich grosse Änderungen geben wird. So sei es eine der grossen Chancen von Microsoft, Unternehmen in die Cloud zu verhelfen – unter deren Bedingungen. Diesen Service könnten andere Firmen nicht bieten.   Irgendwie scheint Microsoft aber trotz diesem positiven Schreibfluss nicht vollends überzeugt gewesen zu sein von Steve Ballmers Arbeit. Denn fast gleichzeitig mit dem Erscheinen des Briefs wurde bekannt, dass der Microsoft-CEO nicht den maximal-möglichen Bonus erhält, sondern «nur» 91 Prozent davon. Gründe dafür seien unter anderem die langsamen Fortschritte im Online-Geschäft und die Probleme mit der EU-Kommission. Das sind dann aber immer noch 620 000 Dollar und weil da noch ein Jahresgehalt von 685 000 Dollar dazukommt, dürfte Ballmer mit seinem Lohn für 2011 insgesamt zufrieden gewesen sein.



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