Übernahmekrimi
22.10.2019, 11:01 Uhr
Sunrise macht alleine weiter
Sunrise plant keine Verhandlungen mit der UPC-Mutter Liberty mehr. Damit ist die Übernahme abgeblasen. Das Angebot bleibt aber noch per forma auf dem Tisch.
Nach dem Scheitern des milliardenschweren Kaufs von UPC macht Sunrise jetzt alleine weiter. Es gebe keine weiteren Verhandlungen mehr mit Liberty Global, sagte Sunrise-Chef Olaf Swantee am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
Sunrise werde nicht mehr versuchen, die UPC-Besitzerin noch zu weiteren Zugeständnissen zu bewegen. Der Kaufvertrag bleibe noch bestehen, damit auf beiden Seiten eine koordinierte Abwicklung der Integrationsarbeiten stattfinden könne und die Vertraulichkeit der Informationen weiter gewahrt bleibe, sagte Sunrise-Finanzchef André Krause.
Das Gute sei, dass Sunrise eine sehr starke Standalone-Strategie habe, sagte Konzernchef Swantee: «Die werden wir jetzt weiterhin umsetzen. Es ist enttäuschend, dass wir die Synergien mit UPC nicht umsetzten können, dass wir keine eigene Internetinfrastruktur aufbauen können und dass wir die Kundenbasis nicht auf einen Schlag verdoppeln können. Aber wir haben eine sehr starke Position in allen Marktsegmenten.»
Sein Hauptfokus sei, sich in den nächsten paar Wochen mit dem Managementteam Gedanken zu machen, ob allenfalls noch Anpassungen an der langfristigen Strategie nötig seien, sagte Swantee. «Im Prinzip ist unsere Standalone-Strategie stark und wir werden damit jetzt weiterfahren. Wir werden uns auf unseren Plan für 2020 fokussieren.» Auf die Frage, ob er oder andere Spitzenmanager jetzt das Unternehmen verlassen würden, sagte Swantee: «Es ist wichtig, dass wir jetzt da sind. Unser Fokus ist, die Firma zu stabilisieren und eine langfristige Strategie mit dem Managementteam umzusetzen.»