11.08.2005, 08:55 Uhr

Schweizer CSOs sind Top

In einem europaweit durchgeführten Sicherheitstest landeten die hiesigen Security-Spezialisten auf dem dritten Rang.
Im Juni haben Microsoft und Computerworld Schweiz die IT-Security-Spezialisten in der Schweiz aufgefordert, beim Gatekeeper-Test ihr Sicherheitswissen unter Beweis zu stellen. Zu gewinnen gab es für den Erstplatzierten ein Mediencenter und I-PAQ-Pocket-PCs von Hewlett-Packard sowie Creative Zen Portable Media Centers für die weiteren neun. Von den insgesamt 850 CSO (Chief Security Officer), die sich registrierten, blieben am Schluss nur noch 80 übrig. Am Besten löste der EPFL-Student (Ecole Polytechnique Fédéderale de Lausanne) Javier Bonny die gestellten Aufgaben und verwies Thomas Leuthard, Dominik Zemp und Marcel Wiedemeier auf die Ehrenplätze.
Gleichzeitig wetteiferten auch in 19 anderen europäischen Ländern Chief Security Officers (CSO) um nationale Ehren. Dabei mussten die Titelaspiranten im Laufe von zwei Wochen zwanzig Fragen beantworten, die in maximal 90 Sekunden beantwortet werden mussten. 19 Fragen basierten auf dem Mul-tiple-Choice-Verfahren, die letzte Fra--ge verlangte eine offene Antwort. Jeden Werktag wurden zwei neue Fragen auf der Homepage von Microsoft veröffentlicht. Euro-pa-weit hatten sich über 27000 Sicherheitsleute eingeschrieben, davon beendeten 2100 Teilnehmer den Onlinetest. Im Ländervergleich schafften die Schweizer den Sprung aufs Podest. Hinter England und Italien belegen die hiesigen Security-Spezialisten den dritten Rang.
Für Javier Bonny, der im September sein Studium an der Abteilung Kommunikationssysteme abschliessen wird, stellten die Fragen keine besondere Herausforderung dar. Dank dem Studium kenne er sich mit Micro-soft bestens aus, erklärte er gegenüber Computerworld. Die jeweils zwei Fragen mit Auswahlantworten löste er jeweils in knapp 30 Sekunden. Bonny will denn auch sein Wissen nach Abschluss des Studiums künftig im Bereich Security und Mobilkommunikation einsetzen.

Schweizer CSOs sind Top

Dominik Zemp hingegen, der sich bei Bison Systems in Sursee mit Security befasst, bescheinigt, dass die Fragen zum Teil recht knifflig aber auch praxisorientiert waren. Bei den Anwendern selbst seien jedoch zusätzliche Kompetenzen gefragt, hält Zemp fest. Bei der täglichen Arbeit werden die Probleme nicht so direkt angesprochen wie beim Gatekeeper-Test, Anwender fragen anders. Zemp ist denn auch überzeugt, dass der Job des Security-Spezialisten zu 50 Prozent aus Weiterbildung besteht. Die meisten der anwesenden Preisträger beteiligten sich aus Neugierde an der Onlineprüfung. So auch der Neuntplatzierte Manuel Gubler von der Gossauer Kern Concept. Er wollte einfach wissen, wie weit er es schaffen könne, meinte er.
Ganz ohne Probleme ging der Test jedoch nicht über die Bühne. Zwischenzeitlich musste die Onlineprüfung gestoppt werden. Einige Server im europäischen Verbund spielten verrückt und verloren Sitzungs-informationen. Dadurch kam die Punktezahl einiger Teilnehmer durcheinander. Microsoft entschied deshalb, den Test noch einmal neu zu starten. Trotzdem war Gatekeeper ein Erfolg, resümiert Andrea Müller, die bei Microsoft Schweiz die organisatorischen Fäden in der Hand hielt. Ob der Online-test allerdings im nächsten Jahr wiederholt wird, kann Müller nicht versprechen. Soviel stehe jedoch fest: Sollte es zu einer Neuauflage kommen, geschehe dies sicher nicht mehr europaweit gleichzeitig.
Fredy Haag



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