«Für Manor ist die IT das Rückgrat»

Neuorganisation der IT bei Manor

CW: Sehen wir hier schon die zukünftige IT-Organisation von Manor? Oder haben Sie andere Pläne?
Guggenbühler: Per Anfang Mai dieses Jahres hat sich die IT von Manor neu aufgestellt. Sie ist in drei Bereiche ein­geteilt, die von Business Engagement Managern geführt werden. Die treten als Account Manager gegenüber dem Business auf, holen Anforderungen ab, definieren die Roadmap und initiieren Projekte.
Der erste Bereich fokussiert auf den Kunden. Die Kollegen unterscheiden nicht mehr zwischen den Offline- oder Online-Kunden. Der Business Engagement Manager ist beispielsweise für einen einheitlichen Bezahlprozess verantwortlich, sei es im Warenhaus oder auch im Online-Shop. Die zugehörigen Systeme betreut er mit seinem Team, genau wie die Funktionen für Bonifizierung und Rabatte.
Der Business Engagement Manager Merchandising verantwortet das Backend. In seine Zuständigkeit fallen beispielsweise der Einkauf, die Logistik, die Stammdaten­verwaltung – also alle internen Prozesse bei Manor.
Der dritte Business Engagement Manager ist zuständig für die Support-Prozesse. Seine Themen sind die Office-Automatisierung inklusive BI sowie der SharePoint-Betrieb.
“Im Sinne der Digitalisierung ist der IT-Leiter in der Geschäftsleitung essenziell„
Markus Guggenbühler
CW: Sie bleiben aber der CIO von Manor?
Guggenbühler: Ja, soweit ich weiss. [lacht]
CW: Sind Sie Mitglied der Geschäftsleitung von Manor?
Guggenbühler: Ja. Ich bin als Geschäftsleitungsmitglied verantwortlich für IT und Supply Chain. Diese Kombination erachte ich in Zeiten von Omnichannel und einem wachsenden Online-Geschäft auch als sinnvoll. Denn das moderne Retail-Geschäft hat immer mit IT und auch immer mit Supply Chain zu tun.
Wenn wir heute über die Digitalisierung reden, sehe ich es als essenziell an, den IT-Leiter in der Geschäftsleitung zu haben. Wenn die IT im Finanzbereich angesiedelt ist, habe ich nur die eine Erklärung: Diese Struktur ist historisch gewachsen, weil die IT zuerst in den Finanzabteilungen eine Anwendung fand. Zuerst wurde die Buchhaltung mit Computern automatisiert.
Wer heute die IT im schlimmsten Fall nicht in der Geschäftsleitung will, muss sich sehr genau überlegen, wie er sonst die Kunden – seien es Unternehmen oder Konsumenten – erreichen will. Er könnte dann die IT dem Marketing anhängen, was aber auch ein Fehler wäre, denn alle anderen Abteilungen benötigen genauso IT.



Das könnte Sie auch interessieren