Dell 24.09.2014, 09:36 Uhr

«Wir wachsen viermal schneller als der Markt»

Endlich auf Tuchfühlung mit Cisco und HP? Dells Transformation zu einem End-to-End-Solution-Anbieter ist in vollem Gange – und zeigt erste Früchte. Das Exklusiv-Interview mit dem Chef der Netzwerksparte Dominique Vanhamme.
Dominique Vanhamme, Dells Netzwerkchef für EMEA, stand Computerworld Rede und Antwort bezüglich Dells Omnichannel-Strategie und Marktzuwächsen
Computerworld traf am Rande von Dells Enterprise Summit 2014 in Brüssel deren Netzwerk-Chef Dominique Vanhamme. Der EMEA-Boss stand Computerworld Rede und Antwort bezüglich Dells Omnichannel-Strategie und Marktzuwächsen.
Computerworld: Herr Vanhamme, welchen Stellenwert hat die Netzwerkgruppe innerhalb des neuen Dell-Konstrukts?
Dominique Vanhamme: Wir sind einer der vier zentralen Eckpfeiler der Enterprise-Solutions-Group von Dell. Sie besteht aus den Segmenten Clients, Software, Services und eben Netzwerk. Wenn Sie so wollen, verbinden wir Dells Server- und Storage-Komponenten, um diese letztendlich in Betrieb zu nehmen. 
Das hört sich zwar einfach an, ist es aber auch wirklich so einfach?
Die Kunst ist es doch, das riesige Produktportfolio, über das Dell mittlerweile verfügt, optimal für den Kunden einzusetzen. Genau das unterstützen wir mit unserer «Better together»-Strategie. Unsere Technologien gewinnen an Schlagkraft, sobald sie kombiniert eingesetzt werden. Dadurch gewinnen Kunden erst an Flexibilität, Leistung, wodurch sich Anschaffungen wiederum schneller amortisiert und bezahlt machen.
Und wenn Kunden keine komplette Dell-Lösung bevorzugen?
Auch dann haben wir natürlich passende Produkte. In dem Fall treten wir selbstverständlich auch als Netzwerk-Vendor auf. Dabei konkurrieren wir dann mit anderen Herstellern.
CW: Also mit einer Cisco oder HP?
Vanhamme: Mittlerweile schon. Vor zwei Jahren waren wir nur eine hintere Nummer, laut IDC im EMEA-Raum (emea Anmerkung der Redaktion) auf Platz 13 geführt. Heute sind wir nach jüngsten IDC-Zahlen bereits auf Rang drei hinter diesen beiden Firmen gelistet.
Ist das eine Kampfansage?
In erster Linie wollen einen gut Job machen, und diesen Platz bestätigen. Aber ja, unser Netzwerk-Channel entwickelt sich EMEA-weit überdurchschnittlich gut.
Wie gut?
IDC hat insgesamt ein EMEA-weites Wachstum von etwa 4 Prozent für das Netzwerksegment prognostiziert. Wir weisen 16 Prozent aus, wachsen also viermal schneller als der Markt.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: vor allem Business-Lösungen
Das heisst, Dell ist bei den Kunden im Solution-Segement endlich angekommen, und wird nicht mehr nur als klassischer Hardwarebauer betrachtet?
Dells Umsatzanteil an PCs beträgt derzeit noch 15 Prozent, 85 Prozent werden dagegen mit Business- und Service-Lösungen erzielt. Mit Sicherheit hören uns potenzielle Kunden aufmerksam zu, suchen mit uns nach bezahlbaren Alternativen.
Und welche wären das im Bereich Netzwerk?
Eines unsere Hauptthemen, auf die wir fokussieren, ist Software Definied Network (kurz SDN, Anmerk. der Redaktion). Hier sehen wir uns sehr gut aufgestellt.
Warum?
Weil wir der Auffassung sind, dass solchen intelligenten Netzwerken die Zukunft gehört. Wir gehen davon aus, dass Bandbreite im Netzwerk durch das rasant steigende Datenvolumen immer kostbarer wird. Einfach ausgedruckt ist es dabei unsere Aufgabe, mit unseren Lösungen für einen reibungslosen Datenverkehr zu sorgen – bei stetig wachsenden Datenstrom.
Und wie?
Vanhamme: Wir fahren mit SDN einen möglichst breiten Lösungsansatz. Unsere Produkte bieten für die auf dem Markt gängigen Hypervisoren von Microsoft, VMware volle Unterstützung an. Zudem unterstützen wir mit Openstack auch Opensource-basierte Lösungen, die sich derzeit auf dem Markt befinden. Unterm Strich sind wir damit extrem flexibel aufgestellt, um Netzwerke jeglicher Grösse zu virtualisieren.
Ein erfolgsversprechendes Produktportfolio ist zwar eine gute Vorlage, am Ende vom Tag müssen die Produkte aber auch verkauft sein, oder?
Auch hier hat sich Dell kontinuierlich weiterentwickelt, und haben uns den neuen Marktforderungen gestellt. Wir sind vom Direktvertrieb zu einer Omnichannel-Strategie übergegangen.
Was bedeutet dies?
Es ist ein dreistufiges Vertriebskonzept. Kommen Konzerne auf uns zu, kümmern wir uns direkt um eine Partnerschaft. Zusätzlich unterstützen wir unsere bestehenden Partner dabei, wenn sie uns bezüglich eines Projekts mit einem ihrer Kunden anfragen. Dann geben wir den Partnern volle Handlungsfreiheit. Und drittens vergrössern wir unsere Reichweite im indirekten Vertrieb. In der Schweiz partnern wir beispielsweise mit Bechtle auf Systemintegrator-Ebene sowie mit Altron, der als Grossdistributor unser Produktportfolio abbildet.



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