25.09.2015, 10:17 Uhr
Coop setzt auf Twint - trotzdem steckt der Mobile-Payment-Markt noch in den Kinderschuhen
Nachdem Coop Testläufe mit Twint offenbar erfolgreich durchführte, setzt man ab 2016 definitiv auf die Bezahl-App der Postfinance. Das könnte im noch jungen Markt Signalwirkung haben.
Bis Ende Jahr wird Coop rund 3000 Terminals so umrüsten, dass dort mit Twint bezahlt werden kann. Dies meldet die Nachrichtenagentur SDA mit Verweis auf die Coop-Medienstelle. Bis Ende Februar nächsten Jahres sollen alle restlichen Coop-Verkaufsstellen mit der Bezahl-App der Postfinance nachgerüstet werden. Die Entscheidung von Coop ist nicht berraschend, könnte aber Signalwirkung haben. Noch ist nur absehbar, dass Payment-Lösungen eine grosse Zukunfthaben könnten aber nicht, wer davon profitiert. Swisscom beispielsweise hat seine eigene App Tapit wegen Erfolglosigkeit einstellen mssen und setzt nun auf Paymit, eine Entwicklung der Six. Auf die Lösung setzen auch UBS, Raiffeisen und einige Kantonalbanken. Twint wird derzeit auch von den SBB und der Kantinenbetreiberin SV Group genauer angeschaut. Die Migros-Bank hat derweil eine andere Idee und lässt Kunden mit einer eigenen App nicht nur an der Kasse zahlen, sondern auch Geld versenden.
Internationale Konkurrenz
Und als ob der Markt nicht schon unübersichtlich genug wäre, wollen auch IT-Schwergewichte in dem Bereich mitmischen. Apple und Samsung haben Payment-Dienste in ihre Smartphones eingebaut, aber noch nicht in der Schweiz lanciert. Mit dem Markteintritt muss insbesondere im Fall Apple aber quasi tglich gerechnet werden. Denn den vom iPhone gut durchdrungenen und zahlungskräftigen Schweizer Markt wird der i-Konzern kaum unbearbeitet lassen. Die Kreditkartenbetreiber MasterCard und Visa würden sonst gerne in die Bresche springen, sie setzen auf NFC-Lösungen in den eigenen Karten. Gut möglich, dass sich bereits in den nächsten Monaten entscheidet, wessen Lösung der Konsument nutzen möchte. Twint hat mit dem Entscheid von Coop derzeit die Nase vorne. Mehr aber nicht.