18.09.2012, 14:08 Uhr

Die besten Server für den Mittelstand

Mittelständische Firmen brauchen günstige und skalierbare Server. Unsere Marktübersicht präsentiert passende Systeme von HP, IBM, Dell und anderen Anbietern.
Dieser Artikel wurde ursprünglich in unserer Schwesterpublikation Computerwoche.de veröffentlicht und auf die Schweiz angepasst. Server-Hardware gibt es schon für wenige hundert Franken. Für die meisten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist indes die Skalierbarkeit ebenso wichtig wie ein günstiger Anschaffungspreis. Schliesslich können die Anforderungen an die IT mit neuen Bestimmungen wie Basel III schnell wachsen. Im Einstiegssegment werden KMU-Server vielfach noch für klassische Anwendungen wie Print-, Mail- und File-Services genutzt. Doch wie diese Marktübersicht zeigt, bieten viele der günstigen Geräte schon Optionen zur Virtualisierung, die auch im Mittelstand immer häufiger genutzt werden. Die meisten der hier aufgeführten Server sind ohne Betriebssystem schon zu Preisen von unter 1000 Franken zu haben. Der grösste Ausreisser nach oben ist die auch als «Baby Exadata» bezeichnete Oracle Database Appliance zum vergleichsweise günstigen Preis von 50 000 Dollar aufwärts (genaue Preise gibt es auf Anfrage bei Oracle). Zu den jeweils genannten Features kommen in der Regel mindestens Software-RAID, mehr oder weniger viele PCI-Steckplätze und Anschlüsse wie USB. Auf den folgenden Seiten stellen wir gut geeignete Mittelstands-Server detailliert vor. Sie stammen von HP, IBM, Dell, Fujitsu, Acer, IBM, Oracle und Huawei. Dell baut günstig vor Als günstigen Einstiegsserver für kleine Unternehmen und erste Serverlösung für 15 Nutzer mit Backup-Storage und Symantec-Sicherheitssoftware hat Dell den PowerEdge T110 entwickelt und dafür die Nettoeinstiegspreise gerade erst von 715 auf 499 Franken gesenkt. Angeboten wird das 1-Sockel-System in der Version T110 II mit Intels Quad-Core-Prozessoren der Xeon-Reihe E3-1200 oder Dual-Core-Prozessoren aus der i3-2100-Serie mit 3 MB Cache und 3,1 GHz. Als Betriebssystem stehen verschiedene Windows-Server-Versionen und Linux Enterprise Server (Suse und Red Hat) offen. Unterstützt werden bis zu 32 GB DDR3-Speicher und Festplattenkapazitäten von bis zu 8 TB. Der interne Hardware-RAID-Controller PERC H200 bietet einen Datendurchsatz von 6 GB/s. PowerEdge T110 ! TABELLE ! Lesen Sie auf der nächsten Seite: Zwei weitere Dell-Produkte PowerEdge T320 Als vorkonfigurierter File- und Back-Office-Server mit den neuesten Intel-Prozessoren der Xeon-Reihe E5-2400 und Option auf Intel Xeon E5-1410 oder Intel Pentium 1400 ist der PowerEdge T320 konzipiert. Mit RAS-Features ausgestattet, ist das Tower-System skalierbar und erweiterbar, um mit den Aufgaben im Rechenzentrum zu wachsen. Der T320 zu Preisen ab 1110 Franken kommt mit verschiedenen Verwaltungsfunktionen und unterstützt bis zu 96 GB RAM mit Speichertaktraten bis 1600 MHz, bis zu 24 TB internen Festplattenspeicher und den Einbau in ein 5U-Rack. Optional bieten sich eine redundante Stromversorgung und die Virtualisierung über die integrierten Hypervisoren mit Citrix Xen Server oder VMware vSphere an. Dell PowerEdge T320 ! TABELLE !PowerEdge M420 Der PowerEdge M420 ist laut Dell als der weltweit einzige 2-Sockel-Blade-Server ideal geeignet für Umgebungen mit begrenztem Platzangebot. Bis zu 32 dieser Blades lassen sich in dem dafür entwickelten PowerEdge-M1000e-Gehäuse mit 10-HE-Bauhöhe unterbringen, womit neben der Performance-Steigerung und Platzersparnis auch eine deutlich verbesserte Energieeffizienz einhergehen soll. Mit Intel-Prozessoren der Xeon-Reihe E5-2400, bis zu 192 GB DDR3-Speicher, Optionen auf Hot-plug-SSDs und Unterstützung von Virtualisierungssoftware, einer Reihe von Verwaltungsfunktionen und dem integrierten RAID-Hardware-Controller PERC H310 wird der M420 zu Preisen ab 2372 Franken angeboten. Dell PowerEdge M420 ! TABELLE ! Lesen Sie auf der nächsten Seite: Fujitsu-Server wachsen mit den Ansprüchen Fujitsu-Server wachsen mit den Ansprüchen Der Primergy TX100 S3p ist laut Fujitsu ideal für KMUs geeignet, die den Einstieg in einen Tower-Server mit Unterstützung von Intels leistungsfähigen Xeon-Prozessoren und 32 GB RAM suchen. Für eine hohe Verfügbarkeit und Datensicherheit sorgen Dual-Gigabit-LAN onboard, ECC-Speicher und optionales SATA RAID 5/6 mit Notstromversorgung. Angeboten wird das System mit zwei verschiedenen Netzteilen mit 85 oder 94 Prozent Energieeffizienz und optionaler 0-Watt-Funktionalität. Mit einem Preis von 1198 Franken bietet das System laut Fujitsu ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und soll sich für alle klassischen Serveraufgaben wie Datei-, Druck-, Web- und Büroanwendungen eignen. Fujitsu Primergy TX100 S3p ! TABELLE !Primergy TX150 Als erweiterbaren Tower-Server für KMUs, Zweigstellen und virtualisierte Umgebungen mit Ansprüchen an hohe Verfügbarkeit schickt Fujitsu den Primergy TX150 S8 zum Preis von rund 1600 Franken ins Rennen. Zusammen mit Prozessoren aus Intels Xeon-Reihen E5-1400 und E5-2400 soll das 1-Sockel-System für eine energieeffiziente hohe Leistung bürgen. Für Erweiterbarkeit stehen bis zu 96 GB Speicher und 6 Erweiterungssteckplätze, für die Hochverfügbarkeit eine Auswahl von Standard- oder redundanten Netzteilen sowie Hot-plug-Festplatten (8 x 3,5 Zoll oder 16 x 2,5 Zoll). Mittels eines Tower-to-Rack-Umrüstsatzes lässt sich der TX150 S8 auch in eine Rack-Infrastruktur einbinden. Fujitsu Primergy TX150 S8 ! TABELLE !Primergy BX400 Als Blade-Server in einem platzsparenden 6-HE-Gehäuse für ein 19-Zoll-Rack oder Floorstand empfiehlt Fujitsu den Primergy BX400 S1 KMUs, die die IT-Anforderungen von Grossunternehmen, aber nur begrenzte Ressourcen und Budgets haben. Zusammen mit acht Server- oder Storage-Blades der Reihen Primergy BX92xx und SX9xxx soll das System zum Nettopreis von 6.500 Euro mit bis zu 50 Prozent weniger Stellfläche und 30 Prozent weniger Energiekosten auskommen und im Ergebnis Einsparungen von bis zu 25 Prozent bieten. Die an der Vorderseite einsteckbaren Dual-Socket-Server-Blades unterstützen Intels Xeon-Prozessoren der Serien 5500 und 5600 mit jeweils bis zu sechs Kernen. Rückseitig ist Platz für bis zu 4 Connection-Blades wie etwa dem IB-Switch 56 Gb 18/18 mit jeweils 18 x 56 Gb im Downlink und im Uplink. Fujitsu Primergy BX400 ! TABELLE !Lesen Sie auf der nächsten Seite: HP + Acer HP ProLiant ML110 G7 Als 1-Sockel-Einstiegsserver für kleine und mittelständische Unternehmen schickt Hewlett-Packard den HP ProLiant ML110 G7 auf den Laufsteg. Der 4U-Tower mit seinen Micro-ATX-Abmessungen richtet sich HP zufolge an expandierende Unternehmen mit begrenztem Platzbedarf. Unterstützt werden unter anderem die Intel-Prozessoren Pentium G840 und G850, Core i3-2100 und Xeon E3-1220. In der Version mit den genannten Pentium- und Xeon-Prozessoren werden die Geräte offiziell zu Händlereinkaufspreisen von 804,60 Franken angeboten, natürlich nur mit kleiner 250-GB-Festplatte. Die Strassenpreise liegen teils deutlich darunter (siehe Tabelle am Ende). Unterstützt werden bis zu 16 GB RAM und 8 TB Festplattenspeicher (4 x 2,0 TB hot-plug). Für die Fernwartung ist an iLO3 gedacht (HP Integrated Lights-Out 3), für die Erweiterung stehen vier PCI-Express-Steckplätze zur Verfügung. Die Nutzung einer redundanten Stromversorgung erfordert den Kauf eines entsprechenden 460-Watt-Netzteils. HP ProLiant ML110 G7 ! TABELLE !Acer mit einem ATX- und einem mATX-Tower Nach dem im Markt nicht angenommenen Versuch, Gateway als Servermarke nach Europa zurückzuholen, prangt seit geraumer Zeit wieder das Acer-Logo auf den Geräten. Der Acer AT110 F2 richtet sich in erster Linie an kleine Unternehmen, die nach einem Server mit Erweiterungsmöglichkeiten und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis suchen. Unterstützt werden Intel-Prozessoren der Xeon-Reihe E3 oder Core i3 mit vier oder zwei Kernen, Windows Server 2003, 2008 und 2008 R2 sowie Linux Enterprise Server. Hinzu kommen Festplatten mit einer Speicherkapazität von bis zu 8 TB. Die integrierte SATA-Festplatte mit Software-RAID und RAID-1+0-Support soll für höchste Datensicherheit sorgen, verschiedene Dienstprogramme wie Acer Smart Setup die Einrichtung und Nutzung vereinfachen. Neben vier PCI-Anschlüssen stehen acht USB-2.0-Ports zur Verfügung. Acer AT110 F2 ! TABELLE !Acer AT310 F2 Der Acer AT310 F2 ist das leistungsfähigere System und richtet sich an kleine wie mittelständische Unternehmen. Zur Auswahl stehen die Intel-Prozessoren der Serien Xeon E3-1200, Core i3 und Pentium. Optional lassen sich zwei 80-Plus-Gold-Netzteile mit jeweils 400 Watt (1+1 redundant und hot-swappable) einbauen. Sechs Steckplätze (davon 4 x PCIe) und bis zu 16 GB RAM bieten gute Erweiterungsmöglichkeiten. Hot-Plug-Festplatten, ein integrierter Gigabit-Ethernet-Controller und 6-Channel-SATA mit Software- und optional Hardware-RAID sollen der schnellen Übertragung und Sicherheit der Daten dienen. Acer Smart Console mit remote iKVM und andere Managementprogramme sowie drei Jahre Vor-Ort-Service (statt einem Jahr wie beim AT110) runden das Angebot ab. Acer AT310 F2 ! TABELLE !Lesen Sie auf der nächsten Seite: Flach wie hoch – zwei IBM-Einsteiger 4U-Tower System x3100 M4/1U-Rack-Server System x3250 M4 Als Einstiegsserver mit günstigen Anschaffungspreisen präsentiert IBM den 4U-Tower System x3100 M4 und das 1U-Rack-Server System x3250 M4. Die 1-Sockel-Systeme verstehen sich auf die Xeon-Prozessoren der neuen Reihe E3-1200, aber auch auf Pentium- und Core-i3-Prozessoren. Unterstützt werden bis zu 32 GB DDR3-Speicher. Das Rack-System hat Platz für zwei 3,5- und vier 2,5-Zoll-Festplatten, der Tower für jeweils doppelt so viele Platten mit einer maximalen Kapazität von 12 TB. Für Zuverlässigkeit und Sicherheit im 24/7-Einsatz lassen sich die Server optional mit Hardware-RAID und redundanter Stromversorgung ausrüsten sowie zum Teil mit hot-swap-fähigen SAS-Festplatten. Standardmässig kommen sie mit ServeRAID C100 für die RAID-Level 0, 1 und 10. Dual Gigabit Ethernet sorgt für eine hohe Bandbreite zur Anbindung oder auch für das Systemmanagement und die Fernwartung über das neue IMM2 (Integrated Management Module Version 2). Für den x3100 M4 ist ein Tower-to-Rack-Kit verfügbar. Einsatzmöglichkeiten sind laut IBM nicht nur File- und Print-Services. Die Systeme sollen sich auch als Abteilungsserver oder Server im Retail-Bereich eignen. ! TABELLE ! Fünf günstige 1-Sockel-Tower für Mittelständler im Überblick: ! TABELLE ! Lesen Sie auf der nächsten Seite: Oracle Database Appliance Oracle Database Appliance Die Oracle Database Appliance fällt in dieser Übersicht als integriertes Komplettsystem für OLTP-Anwendungen oder Data Warehouses mit der Oracle-Datenbank 11gR2 in der Enterprise Edition schon preislich etwas aus dem Rahmen. Das Pay-as-you-grow-Lizenzmodell für die Nutzung von zwei bis 24 Prozessorkernen ist aber besonders auch für KMUs interessant. Das gilt auch für die Optionen, die Serverlösung mit den zwei Serverknoten weiter auszubauen. Das System im 4U-Rack-Mountable-Chassis bietet mit zwei 6-Kern-Prozessoren vom Typ Xeon X5675, bis zu 192 GB RAM und 12 TB SAS-Festplattenkapazität - durch dreifache Spiegelung voll abgesichert - viele Erweiterungsmöglichkeiten. Einfach zu managen, soll das das Komplettsystem aus Oracle-Datenbank-Cluster, Servern und Storage die richtige Antwort sein auf die wachsenden Ansprüche von KMUs, die solche Datenbanklösungen betreiben wollen, aber normalerweise nicht über das nötige Spezialwissen verfügen. Oracle Database Appliance ! TABELLE !Huawei: neuer Player im Server-Markt Chinesische Hersteller drängen immer mehr nach Europa. Huawei hat im Netzwerkbereich vor allem als Cisco-Herausforderer von sich Reden gemacht, bringt jetzt aber auch Server auf den deutschen Markt. Der Tecal RH2285 V2 genannte Rack-Server im 2U-Format richtet sich mit vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten besonders an kleine und mittlere Unternehmen. Unterstützt werden 12 DDR3-Speichermodule mit insgesamt bis zu 384 GB RAM und hot-swap-fähige Festplatten mit einer Kapazität von bis zu 38 TB sowie eine Reihe verschiedener RAID-Level. Somit ist auch Luft für die Virtualisierung. Die beiden Xeon-Prozessoren der E5-24xx-Reihe versprechen reichlich Leistung, die sich durch Huawei-eigene SSDs, Hochleistungsgrafikkarten und intelligente Netzwerkkarten (iNICs) noch steigern lassen soll. Energie- und kostensparend ist der Server mit der im laufenden Betrieb wechselbaren (hot-swappable) 80-Plus-Platin-Stromversorgung auch. Huawei Tecal RH2285 V2 ! TABELLE ! Lesen Sie auf der nächsten Seite: Fazit Fazit Diese kleine Server-Auswahl zeigt: von Geräten für deutlich unter 1000 Franken ist in punkto Leistung und Speicherkapazitäten natürlich nicht so viel zu erwarten wie etwa von der Oracle Database Appliance. Dennoch bieten die vermeintlichen «Billigposten» mitunter schon sehr gute Erweiterungsmöglichkeiten und den Einstieg in die Virtualisierung. Und das macht sie gerade für den Mittelstand und kleine Firmen interessant, die darum nicht mehr herumkommen oder noch wachsen wollen. 



Das könnte Sie auch interessieren