24.03.2014, 06:35 Uhr
Alternativen für Apple-Apps (Teil 2)
Jedes iOS-Gerät wird mit zahlreichen Apps geliefert. Doch für die meisten gibt es bessere Alternativen. Wir haben insgesamt 22 unserer Lieblinge zusammengetragen. In der zweiten Lieferung zeigen wir weitere 12 Apps.
iOS-Geräte bieten ab Werk alles, was ein Frischling in der ersten Zeit braucht. Doch ehe man sich’s versieht, reicht das nicht mehr. Kein Wunder, denn im App Store warten unzählige Versuchungen – darunter viele, die Apples eigene Apps in die Schranken weisen. Auf den folgenden Seiten finden Sie die zweite Sammlung der besten, schönsten oder originellsten Alternativen für «Musik», «Karten», «Mail», «Rechner», «Safari» und «Wetter». Musik landet zuerst in iTunes und wird anschliessend mit iOS synchronisiert: So lautet die eiserne Regel. Zwar gibt spezialisierte Apps, die zum Beispiel FLAC-Dateien ausserhalb von iTunes abspielen können. Doch ihnen bleibt der grosse Durchbruch verwehrt, denn die Songs müssen mit viel Aufwand manuell auf das Gerät übertragen werden.Sehen wir uns stattdessen zwei Alternativen an, die sich auf die reguläre Musiksammlung stützen und diesem Thema etwas mehr Schwung verleihen. TuneWiki Lyrics Info und Preis: Für iPhone und iPod touch, kostenlos (Werbung wird für 3 Franken über In-App-Kauf entfernt) Bei TuneWiki Lyrics handelt es sich um einen einfachen, sehr hübschen Musikplayer mit allem, was man braucht: griffige Bedienelemente, Wiederholfunktion, Shuffle und selbst die Wiedergabe über AirPlay fehlt nicht. Vor allem aber blendet der Player zu den meisten Songs den zugehörigen Text ein. Dabei wandert die Textzeile mit der Wiedergabe mit, so dass man nicht nur inbrünstig, sondern auch noch sprachlich korrekt mitsingen kann. (Ausser bei Macarena, natürlich.) Vorbei die Zeiten, in denen lauthals Agathe Bauer oder Anneliese Brown besungen wurden. Abgesehen von den Songtexten zeigt TuneWiki Lyrics auch noch Fotos der Interpreten. Selbst eine Musikerkennung ist an Bord, wenn im Radio zum Beispiel ein unbekannter Song identifiziert werden soll. Allerdings ist die Erkennungsrate nahezu bei Null und nicht einmal ansatzweise mit einer App wie SoundHound zu vergleichen. Nächste Seite: AirCassette AirCassette Info und Preis: Für iPhone und iPod touch, 1 Franken (plus 1 Franken für weitere Designs) Das Design von AirCassette sagt eigentlich schon alles: Diese App richtet sich an Musikfans im mittleren Alter, die den Untergang des Walkmans nie richtig überwunden haben. Verschiedene Designs erinnern daran, was uns früher lieb (und teuer) war. Da sieht man gerne darüber hinweg, dass Sony zu Soundy und BASF zu BASE mutiert. Der optische Eindruck stimmt alleweil. Die Bedienung erfolgt, indem auf das Band oder die beiden Spulen getippt wird. Trotzdem bietet AirCassette auch klassische Bedienelemente sowie den direkten Zugriff auf alle Wiedergabelisten und Einzelstücke. Ein Muss für Retrofans mit schönen Erinnerungen an die analogen Zeiten! Nächste Seite: Alternativen für «Karten» Apple hat sich mit der App «Karten» ja nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Doch während sich die Situation in den USA deutlich verbessert hat, leiden wir in Europa immer noch unter Fehlern, falschen Strassennamen und mehr. Zum Glück gibt es potente Alternativen. Google Maps Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, kostenlos Daran gibt es nichts zu rütteln: Google Maps ist der Goldstandard schlechthin, wenn es um Karten und Navigation geht. Die App überzeugt jedoch nicht nur mit präzisem Kartenmaterial, sondern auch mit POIs (Points of Interest) und einer Echtzeitnavigation; die setzt allerdings ein mobiles Datenkontingent voraus, denn die Karten werden direkt aus dem Internet geladen. Vor allem aber kennt Google Maps nicht nur Strassen, sondern auch die aktuelle Verkehrslage. Besser noch: Die öffentlichen Verkehrsmittel werden genauso berücksichtigt, wie Fussmärsche durch die Altstadt. Kurz, Google Maps gehört auf jedes iOS-Gerät. Lesen Sie unbedingt die Hilfstexte, um sich einen Überblick über die Möglichkeiten zu verschaffen. Nächste Seite: City Maps 2Go Pro City Maps 2Go Pro Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, 3 Franken Und trotzdem gibt es Navigations-Apps, die neben Google Maps bestehen können, weil sie ihre Sache in anderen Bereichen besonders gut machen. City Maps 2Go Pro bietet Karten aus der ganzen Welt, die im WLAN heruntergeladen und anschliessend ohne Internet-Verbindung genutzt werden können. Für gerade einmal 3 Franken erwirbt man sich das Recht, beliebig viele Karten herunterzuladen. Diese werden mit Touristik-Quellen aus dem Internet vermischt, sodass Sehenswürdigkeiten erklärt und Bars gefunden werden. Die Fülle an Informationen ist respekteinflössend. City Maps 2Go Pro gehört in jedes Reisegepäck. Der einzig Nachteil besteht darin, dass die Kartensegmente relativ klein sind. Wer zum Beispiel seine nächsten Ferien in Florida verbringt, kann nicht einfach den ganzen Staat herunterladen, sondern nur Städte oder Bezirke – und die muss man erst einmal kennen. Nächste Seite: Alternativen für «Mail» Alle wollen E-Mails bearbeiten können – ganz egal, wie intensiv ein Messenger wie WhatsApp genutzt wird. Die Auswahl ist gross, aber nur wenige Apps bieten einen Mehrwert im Vergleich zur mitgelieferten Apple-App. Gmail Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, kostenlos Zu diesen raren Apps gehört Gmail von Google. Sie kann nicht viel – aber sie ist perfekt auf den E-Mail-Dienst des Suchmaschinen-Riesen zugeschnitten. (Andere Dienste lassen sich nicht verwenden.) Das ist nicht selbstverständlich, denn viele E-Mail-Clients funktionieren mit Gmail eher schlecht als recht: Statt des regulären IMAP-Protokolls verwendet Google eine Abwandlung. Sie funktioniert nicht mit Ordnern, sondern mit «Labels». Doch weil einer Nachricht mehrere Labels zugeteilt werden können, kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Solche Probleme kennt die Gmail-App natürlich nicht. Zu den wichtigsten Vorzügen von Gmail gehört, dass die App über Googles eigenen Push-Dienst auf neue E-Mails aufmerksam macht – eine Eigenschaft, die neben Apples eigener E-Mail-App nur von wenigen Apps geboten wird. Zum Beispiel von Boxer. Nächste Seite: Boxer Boxer Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, 1 Franken Boxer ist die E-Mail-App für jene, die es mit diesem Thema wirklich ernst meinen. Sie unterstützt praktisch alles, was Rang und Namen hat – inklusive Gmail und jeden beliebigen IMAP-Account. Die Bedienung funktioniert zum grössten Teil über Gesten, und das klappt erstaunlich gut. So werden Nachrichten mit Wischgesten archiviert oder gelöscht, wobei eine Widerrufen-Funktion kleine Schnitzer ungeschehen macht. Vor allem aber hilft Boxer tatkräftig dabei, E-Mails effizient abzuarbeiten. So kann zum Beispiel eine Nachricht in eine Tätigkeitsliste aufgenommen werden, damit sie nicht vergessen geht. Und als wäre das nicht genug, bietet Boxer Push-Benachrichtigungen bei neuen E-Mails sowie eine direkte Anbindung an den Kalender. Die App wird zurzeit für einen mickerigen Franken angeboten und sollte von allen ins Auge gefasst werden, denen die tägliche E-Mail-Flut über den Kopf wächst. Nächste Seite: Alternativen für «Rechner» Den meisten von uns reicht ein Taschenrechner mit den vier Grundoperationen. So gesehen ist der von Apple mitgelieferte Taschenrechner perfekt; dreht man das iPhone jedoch ins Querformat, werden zahlreiche technisch-wissenschaftliche Funktionen eingeblendet. Damit sind sogar die meisten Mathematiker bestens bedient. Deshalb sehen wir uns an dieser Stelle zwei Alternativen an, die besondere Bedürfnisse befriedigen. Calculator X Free Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, kostenlos (Weitere Designs als In-App-Kauf für 1 Franken) Calculator X Free verströmt den Duft vergangener Tage, als Taschenrechner noch mit griffigen Tasten ausgestattet waren, die knackige Geräusche machten. Beide Merkmale gibt die App perfekt wieder und verbessert damit – man glaubt es kaum – das Gefühl beim Tippen. Die Retro-Tasten vermitteln auf dem Display ein wesentlich besseres Gefühl, als die flachbrüstigen Exemplare der Original-App. Ein Design ist enthalten, zwei weitere gibt es gegen Aufpreis. Und wenn man den Rechner ins Querformat dreht, kommen auch die Anspruchsvollen auf ihre Kosten – ganz wie bei der Vorlage von Apple. Nächste Seite: RPN Calculator RPN Calculator Info und Preis: Für iPhone und iPod touch, 2 Franken Ein Crashkurs über die Umgekehrte Polnischen Notation (UPN) würde an dieser Stelle zu weit führen; doch wer sich dafür interessiert, dem sei dieser Wikipedia-Artikel ans Herz empfohlen. Kur gesagt, werden bei der UPN zuerst die Werte und erst am Schluss der Operator eingegeben. Die Rechnung «3x4=» wird gelöst, indem die Tasten «3 ENTER 4 X» gedrückt werden. Eine «=»-Taste sucht man auf solchen Rechnern vergebens. Das wirkt zu Beginn ein wenig umständlich und vielleicht sogar verwirrend, doch wenn man nach wenigen Minuten den Bogen raus hat, möchte man nicht mehr anders rechnen. Auch die kompliziertesten Aufgaben lösen sich fast wie von selbst – und zwar ohne den Einsatz von Klammern oder Zwischenspeicher. Diesen Ansatz verfolgt RPN Calculator Pro. Genau wie die Vorbilder von Hewlett-Packard arbeitet die App mit einem Stack aus vier Registern. Auf der ersten Seite befinden sich lediglich die vier Grundoperationen. Mit einem Wischen über das Display des virtuellen Rechners erscheinen jedoch zahlreiche weitere technisch-wissenschaftliche Funktionen. Der ganze Stack ist stets sichtbar und visualisiert das Prinzip auf anschauliche Weise. RPN Calculator Pro eignet sich also bestens für Einsteiger – oder für Väter, die ihre Sprösslinge in die Raffinesse der UPN einweisen möchten. Nächste Seite: Alternativen für «Safari» Kann man Safari ersetzen? Man kann – aber es ist anstrengend. Zum einen muss die Synchronisierung der Lesezeichen organisiert werden. Zum anderen kann man so viele Browser installieren, wie man will: Beim Antippen eines Links öffnet sich weiterhin Safari. Trotzdem gibt es Alternativen, die es in sich haben. Google Chrome Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, kostenlos Google Chrome muss man kaum mehr jemandem vorstellen. Der populäre Browser gewinnt immer mehr Marktanteile und geniesst einen sehr guten Ruf. Er empfiehlt sich vor allem für iOS-Anwender, die auch noch andere Google-Apps nutzen. So werden zum Beispiel Links, die mit der Gmail-App empfangen werden, auf Wunsch automatisch in Chrome geöffnet. Google schafft also quasi eine Parallelwelt neben den Vorlagen von Apple, und das ist in diesem Fall keine schlechte Sache. Lesezeichen lassen sich über das Google-Konto mit Windows und OS X synchronisieren. Und dann ist da noch die rasend schnelle Spracherkennung für Websuchen, die Siri in den Schatten stellen – allerdings werden die Resultate nicht annähernd so schön präsentiert, wie bei Apples Assistentin. Nächste Seite: Mercury Browser Pro Mercury Browser Pro Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, 1 Franken Mercury Browser Pro kann nicht von einer Verdrahtung zwischen verschiedenen Apps profitieren, doch er ist in jeder anderen Hinsicht ein Schwergewicht. Die Gestensteuerung ist durchdacht und lässt sich sogar durch eigene Gesten ergänzen. Nahezu jeder Aspekt der Oberfläche kann an die Vorlieben des Benutzers angepasst werden. Vor allem überzeugen die zahlreichen Plug-Ins, die sich gezielt zuschalten lassen. Mit ihnen lassen sich zum Beispiel Ausschnitte einer Seite als Screenshot ablegen, QR-Codes erkennen, Werbung blockieren, Texte übersetzen, Kennwörter in LastPass speichern und vieles mehr. Mercury Browser Pro wirkt wie das Schlaraffenland unter den Browsern. Nächste Seite: Alternativen für «Wetter» Eines muss man der Wetter-App von Apple lassen: sie ist hübsch, relativ genau und vor allem sehr, sehr übersichtlich. Trotzdem tummeln sich im App Store unzählige Alternativen. Das Problem besteht jedoch darin, eine Wetter-App zu finden, die nicht nur gut aussieht, sondern auch genaue Prognosen liefert. Viele Apps sehen zwar umwerfend aus, stützen ihre Vorhersagen aber auf Wetterstationen im Ausland. In der Schweiz sind sie deshalb nur bedingt zu gebrauchen. Die folgenden beiden Apps machen es besser. Weather Pro Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, 3 Franken Weather Pro ist in unseren Breitengraden zu einer Grösse geworden, an der die Mitbewerber gemessen werden. Die Prognosen gehören zu den besten, was die Meteorologie zurzeit hergibt. Dazu kommen animierte Radar- und Satellitenbilder, die einem genau zeigen, wann etwas Grosses im Anzug ist. Weitere Leistungen wie zum Beispiel Isobaren-Karten, den UV-Index oder die Windströmungen gibt es gegen Aufpreis als In-App-Kauf. Der einzige Nachteil dieser App ist der Informations-Overkill. Die Vorhersagen werden von zu vielen Details begleitet – und es gibt keine Einstellungen, mit denen sie sich reduzieren lassen. Doch wer sich daran nicht stört, wird mit dieser App glücklich. Nächste Seite: Yahoo Wetter Yahoo Wetter (universal, gratis) Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, kostenlos Ganz anders die Wetter-App von Yahoo: Sie zeigt wunderschöne Bilder der jeweiligen Stadt und unterscheidet dabei sogar zwischen Tag und Nacht. Alles, was wichtig ist, wird dezent am unteren Ende des Displays angezeigt. Ein kurzer Blick genügt, um über alle relevanten Daten informiert zu sein. Doch diese Oberflächlichkeit täuscht. Wird die Anzeige nach oben gewischt, erscheinen die Prognosen, die Windgeschwindigkeit, Karten und andere Informationen – immer perfekt im Einklang mit dem Erscheinungsbild. Kurz, die Yahoo-App ist eine Augenweide und offenbart gerade soviel Information, wie gewünscht wird.