30.11.2015, 15:27 Uhr
Der Schweizer Medianlohn beträgt 6189 Franken - in der IT ist es deutlich mehr
Ein Arbeitnehmer verdiente in der Schweiz letztes Jahr durchschnittlich 6189 Franken. In der IT etwas mehr, besonders als männliches Kadermitglied
2014 verdiente ein Informatiker in der Schweiz um die 8800 Franken. Das ist der Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik zu entnehmen. Die Zahlen sind nicht derart detailliert nach Aufgabenfeldern aufgeschlüsselt wie diejenigen von SwissICT, bieten besonders im Branchenvergleich aber eine einmalige Übersicht. Der Medienlohn einer Vollzeitstelle betrug in der Schweiz letztes Jahr 6189 Franken. Im Vergleich mit der letzten Erhebung 2012 ist das ein Anstieg um 1,2 Prozent. Die zehn Prozent der Arbeitnehmenden mit den tiefsten Löhnen verdienten weniger als 4178 Franken pro Monat, während die am besten bezahlten zehn Prozent einen Lohn von über 10'935 Franken erhielten. Je nach Branche sind die Lohnunterschiede frappant. Deutlich über dem Medianlohn lagen «Pharmaindustrie» (9694 Franken, «Finanzdienstleistungen» (9549 Franken), «Forschung und Entwicklung» (9004 Franken) und «Versicherungen» (8769 Franken). Am wenigsten zahlen die Branchen«Persönliche Dienstleistungen» (3910 Franken), «Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie» (4333 Franken), «Detailhandel» (4761 Franken) sowie «Herstellung von Nahrungs und Futtermitteln» (5303 Franken). Die Informatikbranche gehört zu den besser zahlenden Branchen. Das Bundesamt für Statistik hat die für die Branche relevanten Berufe in drei Kategorien zusammengefasst: Telekommunikation, Dienstleistungen der Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen. Die Angaben sind jeweils in Franken, aus Darstellungsgründen haben wir jeweils nur den Durchschnittslohn, sowie den Durchschnittslohn der höchsten Kaderstufe und derjenigen ohne Kaderfunktion aufgeführt. Sämtliche Ergebnisse, auch etwas detaillierter aus der IT-Branche, sind in der Medienmitteilung des Bundesamts fr Statistik zu finden.
Telekommunikation
Dazu gehören laut BFS Firmen, die in den Bereichen «Drahtlose Telekommunikation», «Satellitentelekommunikation», «Leitungsgebundene Telekommunikationskation», «Sonstige Telekommunikation» tätig sind.
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Dienstleistungen der Informationstechnologie
Programmierungstätigkeiten, Erbringung von Beratungsleistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie, Betrieb von Datenverarbeitungsanlagen für Dritte (vor Ort), Erbringung von sonstigen Dienstleistungen der Informationstechnologie
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Informationsdienstleistungen
Datenverarbeitung, Hosting usw(Bereitstellung von Infrastruktur), Webportale (Betrieb), Korrespondenz- und Nachrichtenbüros (Lieferung von Nachrichten und Bildern), Erbringungn von sonstigen Informationsdienstleistungen
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Wie man sieht, verdienen die Frauen in der IT deutlich weniger als ihre männlichen Pendants, egal ob Kaderfunktion oder nicht. Das lässt sich für praktisch alle Branchen sagen, das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen im Privatsektor betrug letztes Jahr 15,1 Prozent. Auch wenn einiges davon mit unterschiedlichen strukturellen Merkmalen erklärt werden kann, lässt sich gemäss den Zahlen feststellen, dass die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männer grösser werden, je anspruchsvoller eine Stelle ist. So verdienen beispielsweise Frauen mit hohem Verantwortungsniveau durchschnittlich 8221 Franken brutto pro Monat, während Männer mit demselben Verantwortungsniveau im Schnitt 10'553 Franken verdienen, was einer Differenz von 22,1 Prozent entspricht. Der Studie war zudem zu entnehmen, dass die Saläre der Topmanager zurückgingen. Die am besten bezahlten zehn Prozent des oberen Kaders verdienten monatlich 18'929 Franken, 2012 waren es noch 23'444 Franken. Gleichzeitig ging der Anteil Tieflöhne leicht zurück. 2014 gab es in der Schweiz, jeweils auf eine Vollzeitstelle bezogen, rund 256'000 Tieflohnstellen, d.h. Stellen, bei denen der monatliche Bruttolohn weniger als 4126 Franken betrug. Das ist ein Anteil von 8,9 Prozent an allen Stellen, leicht tiefer als 2014 (10,1 Prozent). Für die Studie wurden 32 000 Unternehmen mit 1,6 Millionen Arbeitnehmenden untersucht. Die Lohnstrukturerhebung wird alle zwei Jahre durchgeführt.