16.02.2006, 18:10 Uhr

E-CH zieht Jahresbilanz

Die E-Gov-Standardisierungsintiative E-CH legt ihren Jahresbericht 2005 vor: Besonders fleissig war die Fachgruppe Technologie.
Der engagierte E-Health-Aktivist Martin Denz leitet die E-CH-Fachgruppe E-Health, die über lahme Prozesse im hiesigen Gesundheitswesen klagt.
Der Verein E-CH, der sich auf die Fahne geschrieben hat, E-Government-Standards für die Schweiz zu erarbeiten, hat dieser Tage seinen Jahresbericht 2005 vorgelegt. Darin ziehen die insgesamt 14 Fachgruppen Bilanz aus dem letzten Jahr und geben gleichzeitig einen Ausblick auf die für heuer geplanten Projekte. So vermeldet etwa die Fachgruppe «Erfolgsfaktoren von E-Government», die sich den Austausch von Infos zum Thema Evaluation und Measurement im E-Government zum Ziel gesetzt hat, dass sie im letzten Jahr mit ihrer Arbeit nur schleppend vorangekommen ist. Dies, aufgrund personeller Wechsel und des Zeitmangels der Mitglieder, die gemäss Bericht «alle selber stark engagiert sind». Für heuer hat sich die Gruppe aber fest vorgenommen, den schon länger geplanten Leitfaden für Gemeinden und Städte fertigzustellen.
Die Fachgruppe Meldewesen, die Standards für den medienbruchfreien elektronischen Datenaustausch im Meldewesen erarbeitet, blickt hingegen auf ein aktiveres 2005 zurück. Sie konnte immerhin ein erstes Set von Standards verabschieden. Der wichtigste von diesen ist jener mit der Nummer ECH-0011, der die Kerndaten definiert, die die Einwohnerkontrollen zu führen haben. Ausserdem seien zahlreiche weitere Standards in Arbeit, lassen die Experten ausrichten.
Fleissig war im letzten Jahr auch die Gruppe Technologie: Sie hat die Version V3-0 von Saga.ch (Standards und Architekturen für E-Government-Anwendungen) ausgearbeitet. Das Normenpapier stellt in verdichteter Form die technischen Richtlinien für die Umsetzung von E-Gov-Applikation dar. Die Fachgruppe will aber festgehalten haben, dass der Saga-Arbeitsprozess alles andere als linear ist, weil es Normen, Standards und Best Practices zu Tausenden gibt.
Auf Probleme weist auch die Fachgruppe E-Health hin, die unter der Leitung von Martin Denz, Präsident der Gesellschaft für medizinische Informatik, operiert. Sie schreibt in ihrem Fazit, dass die Prozesse im Schweizer Gesundheitswesen zeitaufwändiger seien als in anderen Sektoren und deshalb viel Geduld nötig sei. Zudem sei es in diesem Bereich schwierig, fachliche und politische Fragen auseinander zu halten und somit die Gefahr «kultureller Interferenzen» bestünde.
Claudia Bardola



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