20.03.2014, 16:26 Uhr

Zürcher Staatsanwälte ermitteln gegen Fritz & Macziol

Die Seco-Affäre hat Zürich erreicht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei ehemalige Fritz&Macziol-Mitarbeiter, einen EX-Angestellten des OIZ und einen Justizbeamten des Kantons Zürich.
Am 30. Januar wurde bekannt, dass es im Staatssekretariat für Wirtschaft mutmassliche Bestechungen im Zusammenhang mit IT-Vergaben gab. Darin verwickelt: Seco-Ressortsleiter Beat. F und die IT-Firma Fritz&Macziol. Da auch die Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich seit Jahren Geschäftsbeziehungen zu Fritz&Macziol unterhält, gab Regierungsrat Martin Graf einen Tag später einen Prüfbericht in Auftrag. Dieser liegt mittlerweile vor und aus Sicht der Direktion der Justiz und des Inneren enthält er «keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten innerhalb der Direktion.» Anders sah dies offenbar die Staatsanwaltschaft Zürich, die im Februar gleich auf mehreren Ebenen mit einer Untersuchung begonnen hat. Verdächtigt wird gemäss Tages-Anzeiger unter anderem ein Mitglied der Justizdirektion, das Kadermitglied der IT-Abteilung ist. Dieser Bereich betreue unter anderem die Computer-Systeme der Zürcher Gefängnisse und der Staatsanwaltschaft. Der verdächtigte Mitarbeiter habe sich als Gast von Fritz&Macziol 2008 an ein Fussball-Europameisterschaftsspiel in Basel einladen lassen. Die Justizdirektion sagt dazu, dass Fritz&Macziol lediglich die Tickets organisierte, er sie aber aus eigener Tasche bezahlte. Während den Ermittlungen sei er längere Zeit nicht am Arbeitsplatz gewesen, mittlerweile arbeite er aber wieder in der Abteilung. Für ihn gelte die Unschuldsvermutung, schreibt die Justizdirektion. Da Fritz&Macziol vom Amt für Organisation und Informatik (OIZ) seit 2007 Aufträge von rund 20 Millionen Franken erhalten hat, ermittelt die Staatsanwaltschaft auch in dieser Beziehung. Ein ehemaliges Kadermitglied des OIZ soll sich viermal an Fussballspiele in Basel eingeladen lassen haben, berichtet der «Tages-Anzeiger». Eine Bestätigung dafür gibt es nicht. Dazu werden auch drei Ex-Kadermitglieder von Fritz&Macziol verdächtigt, etwas mit dem Seco-Fall zu tun zu haben. Zwei davon sitzen mittlerweile im Kanton Zürich in Untersuchungshaft.



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