26.01.2017, 09:34 Uhr
Cisco bringt Videokonferenzen aufs Smartboard
Cisco hat ihre Collaboration-Plattform Spark deutlich verbessert und greift Microsoft, Facebook und Google an.
Cisco hat ihrer Collaboration-Plattform Spark einen deutlich moderneren Anstrich verpasst und es in ein Multi-Funktions-Gerät verwandelt. Neu vereint Spark Konferenzsystem und Smartboard-Fähigkeiten in der Cloud. Chat-, Video-, Telefonie und Konferenz-Anwendungen sollen damit in einem System abgebildet werden können. Ausserdem soll sich die Anwendung über offene Programmierschnittstellen (APIs) erweitern und anpassen. Zu Dropbox, Google Drive, OneDrive, Salesforce Alerts, Twitter und ServiceNow beispielsweise stellt Cisco bereits Schnittstellen zur Verfügung. Eine wichtige Neuerung ist laut Cisco das Spark Board. Dabei handelt es sich um ein 55- oder 70-Zoll grosses Whiteboard, in dem neben einem Rechner auch HD-Kameras sowie Mikrofone und Lautsprecher stecken. Das Display soll Geräte wie Notebooks oder Smartphones mit installierter Spark-App automatisch per Ultraschall erkennen können. Inhalte der mobilen Geräte wie etwa Präsentationen zeigt das Whiteboard auf der Oberfläche für die Teamarbeit an. Für Videokonferenzen verfüge das Gerät über eine 4K-Kamera sowie 12 Mikrofone, sagt Cisco. Damit könne das Whiteboard auch die Telefonspinne auf dem Tisch ersetzen. Dokumente lassen sich etwa mit einem Stift auf der drucksensitiven Oberfläche im Team zeitgleich bearbeiten. In einem virtuellen Arbeitsraum, dem Spark Space, sollen sich Meetings innerhalb der App mit einem Klick starten lassen. Während des Meetings werden die Namen der Teilnehmer angezeigt und es stehen verschiedene Funktionen wie Stumm- oder Lautschalten zur Verfügung. Auch WebEx-Konferenzen sollen innerhalb von Cisco Spark aufgesetzt werden können.
Grosser Markt
Heute würden viele Team-Meetings ineffizient ablaufen, sagt Cisco. Denn für den gesamten Meeting-Prozess – von der Terminvereinbarung über die Vorbereitung und die Durchführung bis hin zur Nachbereitung – würden meist verschiedene Medien und Tools genutzt. Gleichzeitig liege viel Fachwissen in den E-Mail-Postfächern von Teammitgliedern begraben. Mit Cisco Spark soll sich all das vermeiden lassen. Teamarbeit kann endlich effizient gestalten werden und das Meeting im Arbeitsalltag erhält ein echtes Upgrade. Das hat allerdings seinen Preis. In einem SaaS-Modell kostet Cisco Spark monatlich 200 Dollar, inklusive Cloud Service, Help Desk und Upgrades. Das kleinere Board gibt es für 5000 Dollar, Preis und Liefertermin für die 70-Zoll-Variante ist noch nicht bekannt. Das 55-Zoll-Board soll ab März verfügbar sein. Mit Spark ist Cisco seit Ende 2015 im wachsenden Markt von Kollaborations-Software vertreten und konkurriert etwa Skype, Slack und Google Docs. Platz für mehrere Anbieter sollte es haben. Die Analysten von Gartner sagen, dass sich der Markt für Collaboration von 2016 bis 2020 nahezu verdoppeln und einen Wert von 50 Milliarden US-Dollar erreichen wird. 2018 soll die Hälfte der Gruppenarbeit im Unternehmen über Collaboration-Apps laufen.