Studie
07.05.2018, 14:46 Uhr
Digitale Technologien sind am Arbeitsplatz auf dem Vormarsch
Mitarbeitende nutzen am Arbeitsplatz laut einer Studie vermehrt Social Collaboration Tools. Allerdings werden diese nicht in erster Linie zur Einsparung von Kosten eingesetzt. Hauptgrund ist laut vielen Befragten das Fördern von Innovationen.
Digitale Technologien kommen an den Arbeitsplätzen von Angestellten in der Schweiz und Deutschland vermehrt zum Einsatz. Etwa bei der Recherche nach Informationen und News sowie beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen greifen Mitarbeitende häufiger auf sogennante Social Collaboration Tools zurück. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Beratungshauses Campana & Schott. Die Untersuchung zeigt jedoch, dass es dabei sehr grosse branchenspezifische Unterschiede gibt. Bereits weiter fortgeschritten ist die Umstellung auf Social Collaboration Tools beispielsweise in der IT-, Kommunikations- sowie Chemie- und Pharmabranche. Die Autoren der Studie deklarieren dies mit einem Reifegrad zwischen 1 und 7, wobei ein höherer Wert eine stärkere Nutzung digitaler Technologien bedeutet.
Deutschland vor der Schweiz
Die IT-Branche kommt mit einem Reifegrad von 4,89 auf den höchsten Wert. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Reifegrad von Schweizer Unternehmen insgesamt angestiegen, heisst es in der Studie weiter. Während die Firmen im vergangenen Jahr auf einen Schnitt von 3,28 kamen, stieg dieser innert Jahresfrist auf 3,83 an. Damit liegt die Schweiz knapp hinter Deutschland – Firmen aus dem Nachbarland kamen bei der Auswertung auf einen Schnitt von 3,98.
Der digitale Reifegrad der Schweiz und der Ländervergleich mit Deutschland sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Denn für die Studie befragte Campana & Schott zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt 1418 Mitarbeitende in der Schweiz und Deutschland – nur 10 Prozent der Befragten stammen jedoch aus der Schweiz.
Tools für mobiles Arbeiten im Trend
Gemäss der Studie kommen digitale Helfer am häufigsten beim mobilen Arbeiten zum Einsatz – auch beliebt seien sie beim Austauschen von Dokumenten oder bei der Suche nach Informationen und Neuigkeiten. Weniger genutzt würden sie hingegen für die Suche nach Experten und den Austausch in Interessengruppen. Die Autoren der Studie kommen zudem zum Schluss, dass digitale Technologien am Arbeitsplatz eine Effizienzsteigerung von bis zu 30 Prozent bewirken.
«Dass der Einsatz von Social-Collaboration-Tools die Arbeitseffizienz erhöht, hat sich bereits in der vergangenen Studie gezeigt», so Dr. Eric Schott, Mitautor der Studie und Geschäftsführer von Campana & Schott. «Um von den Vorteilen zu profitieren, müssen Unternehmen aber weiterhin bestehende Hemmnisse wie unzureichende Usability der Tools oder mangelnden mobilen Zugriff beheben.»
Big Data und IoT auf dem Vormarsch
Ein Teil der Studie widmete sich zudem der Frage, inwieweit Technologien aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, IoT und Big Data bereits an den Arbeitsplätzen eingesetzt werden. Hierbei zeigte sich, dass aktuell in den Betrieben von etwas mehr als einem Drittel aller Befragten Technologien aus dem Bereich Big Data und Data Analytics genutzt werden. Bei 21 Prozent der Studienteilnehmerinnen und Studientielnehmer ist es Technik aus dem IoT-Umfeld. Diese Prozentsätze dürften künftig noch zunehmen, schätzen die Autoren.
Zum Einsatz kommen digitale Tools übrigens nicht nur zur Einsparung von Kosten. Die meisten Befragten gaben an, dass diese in erster Linie zur Förderung von Innovationen genutzt werden. Dahinter folgen im Ranking die Verbesserung der Unternehmenskultur, Kosteneinsparungen und die Erhöhung der Mitarbeiterbindung.