Mit Rückenwind ins neue Jahr
Die 10 Top-Prognosen für IT-Entscheider
IT-Führungskräfte auf der ganzen Welt stehen jetzt verstärkt unter dem Druck, neue Business-Modelle zu finden, Modernisierungsbremsen zu lösen und eine nachhaltige IT einzuführen. Sie sehen sich aktuell Herausforderungen und Chancen ausgesetzt, denen sie wahrscheinlich so kein zweites Mal im Leben begegnen werden. Das gilt selbstverständlich auch für die Informatik in der Schweiz.
Prognose 1: Bis 2026 werden 65 Prozent der CIOs einen technologiegestützten, agilen und widerstandsfähigen Kreislauf aufbauen, der eine kollaborative Unternehmensführung, neue Servicebereitstellungsmodelle und eine ergebnisorientierte Ausrichtung umfasst.
Schweizer Blick: Die Bildung widerstandsfähiger technologiegestützter Kreisläufe ist auch für jede Schweizer Firma ein Muss. Vielfach sind diese Kreisläufe vorhanden; allerdings sind sie eher statisch als agil. Somit sollte Agilität stärker als bisher berücksichtigt werden. Denn überall dort, wo proaktives Handeln erforderlich ist, kann Agilität sehr nützlich sein.
Prognose 2: 60 Prozent der CIOs werden bis im Jahr 2023 hauptsächlich an ihrer Fähigkeit gemessen, neue Geschäftsmodelle und Erlösquellen zu entwickeln, die auf intensiver unternehmens- und branchenweiter Zusammenarbeit basieren.
Schweizer Blick: Dieser Aspekt ist für Schweizer IT-Entscheider noch nicht umfassend relevant. Er verweist aber auf einen Trend, den jeder Verantwortliche beachten sollte. Denn die Informatik muss ihren Beitrag zur Business-Innovation erhöhen.
Prognose 3: Bis 2025 werden 75 Prozent der CIOs und CFOs aufgrund von Projektverzögerungen oder -ausfällen, die durch die schlechte technische Umsetzung von Software oder Produkten – in der IT als technische Schulden bezeichnet – verursacht werden, gezwungen sein, formelle Verfahren für das Management dieser technischen Schulden zu forcieren oder einzuführen.
Schweizer Blick: Dieser Aspekt ist auch hierzulande relevant. Allerdings verzeichnen wir in der Schweiz eine hohe Projekttreue, sodass unsere Prognose 3 nicht ganz so häufig wie in anderen Ländern berücksichtigt werden muss.
Prognose 4: Angesichts der zunehmenden Notwendigkeit von hybriden und intelligenten Arbeitsplätzen werden bis 2024 60 Prozent der CIOs den Anwender-Support neu konzipieren und COE-Teams (Center of Excellence) einrichten, um die notwendigen Investitionen in Technologie und Prozesse zu steuern.
Schweizer Blick: Anwender-Support ist auch in der Schweiz entscheidend, um eine reibungslose Unterstützung sicherzustellen. Das ist umso wichtiger, da der Anteil der hybriden und der Home-Office-Arbeitsplätze zukünftig weiter ansteigen wird.
Prognose 5: Bis 2026 werden 85 Prozent der Unternehmen, deren Datenmanagement die Geschäfts- und Betriebsstrategien eher hemmen, CIOs in die Lage versetzen, unternehmensübergreifende Investitionen in Data Governance, Qualität und Compliance zu tätigen.
Schweizer Blick: Datenbereitstellung und Datennutzung müssen auch in den Schweizer Firmen verbessert werden. Denn die wachsende Cloud-Nutzung bringt zusätzliche Aufgaben hinsichtlich Governance, Security und Compliance mit sich.
Prognose 6: Bis 2024 werden 40 Prozent der CIOs damit scheitern, die Fähigkeit der IT zur Bereitstellung moderner digitaler Infrastrukturen, zur Unterstützung von technologiebasierter Governance des Ökosystems und zur Erzielung besserer Geschäftsergebnisse auf Basis technologischer Architekturen zu verbessern.
Schweizer Blick: Die Gefahr des Scheiterns besteht auch hierzulande. Digitale Infrastrukturen sind die Basis der digitalen Transformation. Informatikentscheider sollten diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit widmen, da allfällige Fehler überdurchschnittlichen Korrekturaufwand nach sich ziehen.
Schweizer Blick: Die Gefahr des Scheiterns besteht auch hierzulande. Digitale Infrastrukturen sind die Basis der digitalen Transformation. Informatikentscheider sollten diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit widmen, da allfällige Fehler überdurchschnittlichen Korrekturaufwand nach sich ziehen.
Prognose 7: Durch den Druck von Investoren, die Verwaltungskosten laufend zu minimieren, werden bis 2024 40 Prozent der Unternehmen mindestens 25 Prozent der direkten IT-Ausgaben in operative Produkt- und Dienstleistungsbereiche verlagern.
Schweizer Blick: Der Kostendruck wird sich für sämtliche Firmen weiter erhöhen. Das Auslagern von IT-Bereichen und -Diensten, die nicht zur Sicherstellung des Kerngeschäfts gehören, sollte aus diesem Grund als realistische Option in Betracht gezogen werden.
Prognose 8: Trotz der Kosten und Reibungsverluste werden 60 Prozent der CIOs eine systemweite Multi-Faktor-Authentifizierung als effektiven Basisschutz zur Abwehr zunehmender Cybersicherheitsbedrohungen bis 2022 nutzen.
Schweizer Blick: Sichere digitale Identitäten sind die Basis für digitales Vertrauen. IDC empfiehlt deshalb, Identity- und Asset-Management in seinen unterschiedlichen Ausprägungen einschliesslich Multi-Faktor-Authentifizierung stärker zu nutzen, da Erhebungen von IDC hier noch deutliche Lücken zeigen.
Prognose 9: Bis 2025 werden 60 Prozent der CIOs zusammenarbeiten, um gemeinsam die Vorteile von Branchenökosystemen als wichtige Ressource für Innovation, Datenaustausch, Differenzierung und Cybersecurity-Risikomanagement zu nutzen.
Schweizer Blick: Ökosysteme gehören zu Recht zu den zentralen Schlagwörtern in Business und IT. Die Zusammenarbeit und Verflechtung in Liefer- und Produktionsketten ist in der Schweiz sehr hoch. CIOs und Informatikverantwortliche müssen proaktiv die Zusammenarbeit mit dem Business vertiefen.
Prognose 10: 55 Prozent der G2000-CIOs werden bis 2023 dafür sorgen müssen, eine nachhaltige IT zu implementieren sowie Umwelt-, Sozial- und Governance-Prozesse in den Technologielebenszyklus von der Akquisition bis zum Verkauf einzubetten.
Schweizer Blick: Nachhaltigkeit und Sustainability werden mittelfristig auch in Schweizer Firmen umfassend präsent sein. Alle grossen Unternehmen und zahlreiche KMU sind bereits erste Schritte gegangen. Jeder Entscheider – nicht nur in der Informatik – sollte sich mit diesem Thema befassen.
Autor(in)
Matthias
Zacher