«Digitale Transformation praktiziere ich seit 20 Jahren»

Die Zukunft der Papierkataloge

CW: Sehen Sie ein Ende der Papierkataloge?
Dätwiler: Papierkataloge wurden über die Jahre deutlich weniger. Schöne Verkaufsunterlagen behalten aber dennoch ihre Wichtigkeit. Heute basieren die Ausdrucke auf einer Kombination aus dem ERP und einer Schnittstelle zu einer Access-Datenbank, wo Kataloglayouts aufbereitet werden können. Gemeinsam mit unserem ERP-Anbieter Opacc entwickeln wir eine Lösung, mit der wir künftig wirklich coole Offertenblätter, PDF-Kataloge und allgemeine Verkaufsunterlagen direkt aus dem ERP heraus produzieren können. Aufgrund unserer Inputs programmieren die Entwickler bei Opacc ein neues Modul – nennen wir es mal «Catalog-Output» –, das später voraussichtlich auch anderen Kunden angeboten werden soll. Das Tool ist inzwischen bereits vollumfänglich funktionsfähig. Ich finds richtig hot! Unsere Mobile-Scanning-Lösung ist damals in einer ähnlichen Kooperation mit Opacc entstanden und wird mittlerweile als eigenständiges Modul angeboten.
Die Lager von Sombo sind für das Jahresendgeschäft prall gefüllt, sagt Roman Dätwiler. Bei der Planung hilft dem Unternehmen allerdings noch nicht der Computer
Quelle: Stefan Walter/NMGZ
CW: Wie viele Personen sind neben Ihnen bei Sombo mit IT beschäftigt?
Dätwiler: Hauptsächlich eine Person. Meine Assistentin kümmert sich um den Support der Computer und der Peripherie an den Arbeitsplätzen. Sie erledigt diese Arbeit wie ich selbst in einem Teilzeitpensum. Sie deckt den Grossteil des First-Level-Supports ab. Sie ist enorm wichtig für mich, sie ist meine persönliche Firewall!
Wenn gröbere Anpassungen an der Software oder Infrastruktur erforderlich sind – etwa die elektronische Anbindung eines Händlers aufgegleist oder komplette Serversysteme neu installiert werden müssen –, übernehmen unsere Dienstleister die Arbeit. In diesen Fällen agiere ich selbst in der Regel hauptsächlich als Projektplaner und Koordinator – dies aus Zeit- und Effizienzgründen.
CW: Wer verwaltet die IT an den Arbeitsplätzen?
Dätwiler: Das Management der etwas mehr als 80 PCs und Drucker sowie der 40 Tablets für Aussendienst und Lager leisten wir selber. Wir setzen neue Computer auf, konfigurieren die Drucker und verwalten die Zugriffsrechte der Mitarbeiter im Active Directory. Unsere Dienstleister übernehmen in der Regel dort, wo es um komplexere und zeitintensive Eingriffe bei der Infrastruktur geht, etwa der Installation einer Firewall, der Konfiguration von Switches o. ä.
CW: Mit welchem Pensum arbeiten Sie als IT-Leiter?
Dätwiler: Der Vergleich zwischen der Höhe des geplanten und dem tatsächlichen Pensum bietet sich hier eher an. Geplant sind ca. 50 Prozent meiner Arbeitszeit, es könnten und sollten manchmal mehr sein. Da ich aber zusätzlich noch für Personal und Finanzen, das Gebäudemanagement und die Qualitätssicherung bei Spielzeug zuständig bin, gelingt es mir nicht, mehr Zeit in die IT zu investieren.
Bei einem Unternehmen in der Grösse der Sombo sollte die Stelle ungefähr einem 100-Prozent-Pensum entsprechen. Da ich den Betrieb sehr gut kenne und über 20 Jahre die IT selber aufgebaut und optimiert habe, genügen die 50 Prozent knapp. Beispielsweise versuche ich, nicht nur einen, sondern gleich zehn Etikettendrucker vom gleichen Typ zu beschaffen, dies gilt natürlich auch für andere Hardware. Damit werden die Installation, der Betrieb und die Wartung sehr viel effizienter als mit Dutzenden Einzelgeräten. Ausserdem habe ich in den 20 Jahren eine umfangreiche Knowledge Database aufgebaut mit Hunderten von Einträgen zur Opacc-Software und der Peripherie. Diese Dokumentationsarbeit über die Jahre erlaubt mir heute eine unglaublich hohe Effizienz in der täglichen Arbeit.



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