15.01.2009, 11:05 Uhr
Bankrott wegen SAP-Projekt
Eine pleite gegangene US-Juwelierkette hat angegeben, dass unter anderem ein aus dem Ruder gelaufenes SAP-Projekt für den Bankrott verantwortlich sei.
In ihrem Gesuch nach Gläubigerschutz hat die im US-Bundesstaat Colorado ansässige Jewelierkette Shane angegeben, der Grund für die Geldsorgen sei unter anderem ein aus dem Ruder gelaufenes SAP-Implementationsprojekt. Die Firma hatte 2005 mit dem deutschen ERP-Hersteller (Enterprise Resource Planning) einen Vertrag über ein "ausgeklügeltes Kassen- und Inventur-System" abgeschlossen. Das Projekt hätte Shane acht bis zehn Millionen Dollar kosten und ein Jahr laufen sollen. Die Kosten für das Vorhaben explodierten allerdings auf 36 Millionen Dollar. Zudem dauerte die SAP-Implementierung 32 Monate und wurde Ende 2007 abgeschlossen.
Doch damit nicht genug: Nach Angaben von Shane habe das System nicht richtig funktioniert. Das Inventar sei falsch berechnet worden. Die Folge: Die Jewellierkette hatte ständig zu viel Ware an Lager, und zu allem Übel auch noch die falschen Produkte.
Laut Shane trage aber nicht das SAP-Projekt die Hauptschuld an der Insolvenz. Diese sei durch die Rezessions-bedingt dramatisch gesunkene Nachfrage nach Luxusgütern eingetreten.