«Endlich haben die User eine echte Wahl»
«Endlich haben die User eine echte Wahl»
Computerworld: Wie wichtig sind Migrationen von Netware auf Linux für die Zukunft von Novell? Wie bringen Sie die Anwender dazu zu migrieren?
Ronald Hovsepian: Solche Migrationen sind ganz entscheidend für uns. Wir müssen einerseits sicherstellen, dass wir unser Basisgeschäft pflegen, und wir müssen den Übergang schaffen. Bis heute stammen 80 Prozent unseres Umsatzes von Open Enterprise Server. Das ist ein gutes Zeichen - doch damit kann man sowohl Netware als auch Linux als Betriebssystem fahren. Wir wollen die Anwender bei der Migration begleiten. Wir sagen ihnen, sie sollen Pilotprojekte lancieren und uns dann sagen, wie wir das Produkt verbessern können. Erst danach sollte die komplette Migration und der Roll-out erfolgen. Wie Sie wissen, braucht jedes Betriebssystem mehrere Jahre für einen solchen Übergang. Wir hetzten unsere Anwender nicht, die Migration soll als Evolution ablaufen.
Ronald Hovsepian: Solche Migrationen sind ganz entscheidend für uns. Wir müssen einerseits sicherstellen, dass wir unser Basisgeschäft pflegen, und wir müssen den Übergang schaffen. Bis heute stammen 80 Prozent unseres Umsatzes von Open Enterprise Server. Das ist ein gutes Zeichen - doch damit kann man sowohl Netware als auch Linux als Betriebssystem fahren. Wir wollen die Anwender bei der Migration begleiten. Wir sagen ihnen, sie sollen Pilotprojekte lancieren und uns dann sagen, wie wir das Produkt verbessern können. Erst danach sollte die komplette Migration und der Roll-out erfolgen. Wie Sie wissen, braucht jedes Betriebssystem mehrere Jahre für einen solchen Übergang. Wir hetzten unsere Anwender nicht, die Migration soll als Evolution ablaufen.
Computerworld: Wie wollen Sie neue Anwender anlocken, ausser durch Migration heutiger Netware-Nutzer auf Linux?
Ronald Hovsepian: Als ich hier angefangen hatte, fiel mir sofort auf, was für ein gutes Verhältnis wir zu unseren Anwendern haben - rund 50000 sind es weltweit. Trotzdem wollen wir natürlich zusätzliche gewinnen, wir investieren entsprechend in Marketing.
Ronald Hovsepian: Als ich hier angefangen hatte, fiel mir sofort auf, was für ein gutes Verhältnis wir zu unseren Anwendern haben - rund 50000 sind es weltweit. Trotzdem wollen wir natürlich zusätzliche gewinnen, wir investieren entsprechend in Marketing.
Computerworld: User von Microsoft-Desktops zum Umstieg auf Linux zu bewegen, ist eine echte Herausforderung für alle Linux--Anbieterinnen. Wie gehen Sie diese Aufgabe an?
Jeffrey Jaffe: Diesbezüglich muss man realistisch sein. Desktops heute sind Microsoft-Territorium. Wir erwarten also gar nicht, dass alle Unternehmen innerhalb der nächsten zwölf Monate auf Linux umsteigen.
Ronald Hovsepian: Richtig, wir freuen uns zwar über Order. Aber wir gehen das Thema pragmatisch an.
Jeffrey Jaffe: Trotzdem meinen wir, dass das nächste halbe Jahr für die Branche sehr entscheidend sein wird. In der ersten Jahreshälfte 2007 werden viele Konzerne über Vista entscheiden - eine äusserst wichtige Entscheidung. Wir wollen nicht plump beeinflussen, aber wir wollen den Konzernen signalisieren und aus technischer Sicht begründen können, dass sie zum ersten Mal eine wirkliche Alternative zu Windows haben. Wir sagen ihnen also: Es gibt eine Alternative, die nur rund ein Zehntel von Windows plus Office kostet. Mit diesem Wissen im Hintergrund meinen wir, dass jedes grössere Unternehmen einen Pilot lancieren sollte. Dazu braucht es nicht unbedingt den Support unserer Partner. Ein Pilot kann für dreissig, hundert oder auch dreihundert User aufgesetzt -werden, das soll jede Firma selbst ent-scheiden.
Auf jeden Fall aber sollten die Unternehmen einschlägiges Wissen aufbauen und verstehen, dass sie die Wahl haben. Dann kann der Februar 2007 kommen. Wer dann entscheidet, dass er lieber das Zehnfache der Kosten bezahlen will, dass er wirklich aufgeblähte Software haben will, sich völlig auf Vista einschiessen und Linux links liegen lassen will - wir respektieren das. Aber bestimmte Anwendergruppen werden die Optionen evaluieren, sich gegen Windows entscheiden und damit dem Markt neuen Impuls verleihen.
Jeffrey Jaffe: Diesbezüglich muss man realistisch sein. Desktops heute sind Microsoft-Territorium. Wir erwarten also gar nicht, dass alle Unternehmen innerhalb der nächsten zwölf Monate auf Linux umsteigen.
Ronald Hovsepian: Richtig, wir freuen uns zwar über Order. Aber wir gehen das Thema pragmatisch an.
Jeffrey Jaffe: Trotzdem meinen wir, dass das nächste halbe Jahr für die Branche sehr entscheidend sein wird. In der ersten Jahreshälfte 2007 werden viele Konzerne über Vista entscheiden - eine äusserst wichtige Entscheidung. Wir wollen nicht plump beeinflussen, aber wir wollen den Konzernen signalisieren und aus technischer Sicht begründen können, dass sie zum ersten Mal eine wirkliche Alternative zu Windows haben. Wir sagen ihnen also: Es gibt eine Alternative, die nur rund ein Zehntel von Windows plus Office kostet. Mit diesem Wissen im Hintergrund meinen wir, dass jedes grössere Unternehmen einen Pilot lancieren sollte. Dazu braucht es nicht unbedingt den Support unserer Partner. Ein Pilot kann für dreissig, hundert oder auch dreihundert User aufgesetzt -werden, das soll jede Firma selbst ent-scheiden.
Auf jeden Fall aber sollten die Unternehmen einschlägiges Wissen aufbauen und verstehen, dass sie die Wahl haben. Dann kann der Februar 2007 kommen. Wer dann entscheidet, dass er lieber das Zehnfache der Kosten bezahlen will, dass er wirklich aufgeblähte Software haben will, sich völlig auf Vista einschiessen und Linux links liegen lassen will - wir respektieren das. Aber bestimmte Anwendergruppen werden die Optionen evaluieren, sich gegen Windows entscheiden und damit dem Markt neuen Impuls verleihen.
Computerworld: Gibt es schon jetzt solche Pilotprojekte bei Ihren Anwendern?
Ronald Hovsepian: Wir sind mit mehreren Konzernen im Gespräch, die tausende Desktops betreiben. Das Interesse ist definitiv da - eine gute Ausgangslage für die weitere Entwicklung. Wir müssen aber -sicherstellen, dass die Pilotprojekte erfolgreich verlaufen. Die Anwender sprechen ja untereinander über Erfolge und Miss-erfolge.
Ronald Hovsepian: Wir sind mit mehreren Konzernen im Gespräch, die tausende Desktops betreiben. Das Interesse ist definitiv da - eine gute Ausgangslage für die weitere Entwicklung. Wir müssen aber -sicherstellen, dass die Pilotprojekte erfolgreich verlaufen. Die Anwender sprechen ja untereinander über Erfolge und Miss-erfolge.
Computerworld: Wie müsste ein erfolgreiches Pilotprojekt für Linux-Desktops aussehen?
Ronald Hovsepian: Da gibt es zwei oder drei Kernelemente. Erstens, Interoperabilität. Zweitens die Umstiegskosten, dabei muss gewährleistet sein, dass die Anwender die Gesamtkosten vergleichen. Denn der Umstieg bedeutet auch Innovation, und die ist enorm viel Wert. Unsere Konkurrentin unkt gerne, dass eine umfangreiche Migration ebenso umfangreiche Kosten nach sich zieht, was die Ausbildung der Mitarbeiter betrifft. Unserer Erfahrung nach jedoch ist keine spezielle Schulung nötig. Ein paar Knöpfe oder Schaltflächen sitzen an anderer Stelle, das ist es eigentlich. Und die meisten User finden das rasch ganz von allein heraus.
Ronald Hovsepian: Da gibt es zwei oder drei Kernelemente. Erstens, Interoperabilität. Zweitens die Umstiegskosten, dabei muss gewährleistet sein, dass die Anwender die Gesamtkosten vergleichen. Denn der Umstieg bedeutet auch Innovation, und die ist enorm viel Wert. Unsere Konkurrentin unkt gerne, dass eine umfangreiche Migration ebenso umfangreiche Kosten nach sich zieht, was die Ausbildung der Mitarbeiter betrifft. Unserer Erfahrung nach jedoch ist keine spezielle Schulung nötig. Ein paar Knöpfe oder Schaltflächen sitzen an anderer Stelle, das ist es eigentlich. Und die meisten User finden das rasch ganz von allein heraus.
Catharina Bujnoch