Portable Geräte für Profis
01.04.2019, 06:49 Uhr
Enterprise-Tablets im Vergleich
Der Tablet-Vergleichstest stellt Top-Geräte auf den Prüfstand, die unterschiedliche Einsatzgebiete bedienen. Miteinander verglichen werden diesmal sechs Modelle von verschiedenen Herstellern.
Business-Tablets sind leicht und handlich, rechnen teils so schnell wie High-End-Notebooks und machen als Info- und Kommunikationszentrale auf Geschäftsreisen eine genauso gute Figur wie als Schreibwerkzeug im Büro. Wie gut sie unterschiedlichste Einsatzgebiete bedienen, zeigt auch der Vergleichstest von sechs Geräten für Android, iOS und Windows. Mit der höchsten Punktzahl aus den vier Wertungskategorien Ausstattung, Bedienung, Leistung und Mobilität wurde das 11 Zoll grosse Apple iPad Pro Testsieger, während das Samsung Galaxy Tab S4 die Auszeichnung «Preistipp» erhielt.
Persönliche Testsieger
Das Traum-Tablet muss aber weder zwingend von Apple noch von Samsung kommen, denn der Einsatzweck bestimmt letztlich über den persönlichen Favoriten. So finden etwa Aussendienstmitarbeiter mit dem Wortmann Terra Pad 1085 Industry ihr Wunsch-Tablet, wenn sie ein besonders robustes Gerät suchen, das Schmutz, Staub und sogar Wasser widersteht.
Zudem können weder Apple noch Samsung mit dem Acer Switch 7 Black Edition oder dem Lenovo ThinkPad X1 Tablet konkurrieren, wenn es darum geht, ein Notebook oder Convertible zu ersetzen. Und von den beiden Android-Tablets im Test stellt Huawei mit dem MediaPad M5 Pro dasjenige, das auch über LTE-Funk nach aussen kommuniziert.
Gesamtsieger: Apple iPad Pro
Für Bild- und Videobearbeitung geeignete Tablets müssen ein kontrastreiches, gleichmässig ausgeleuchtetes Display mitbringen, das Farben und Graustufen möglichst realitätsnah darstellt. Windows-Geräte haben hier einen Hausvorteil, weil man sie über die Systemeinstellungen mit Farbprofilen versorgen kann, die werksseitig nicht ideal eingestellte Display-Parameter geraderücken. Android- und iOS-Tablets fehlt diese Korrektur-Chance, weshalb man hier keine andere Wahl hat als den Kalibrierungskünsten des Herstellers zu vertrauen. Ihre Darstellung reicht für den Alltagseinsatz meist völlig aus, ist für Profi-Ansprüche aber doch oft zu ungenau.
Eine seltene und damit sehr lobenswerte Ausnahme ist das Apple iPad Pro. Farbprofile kennt es zwar ebenso wenig wie die Android-Tablets von Huawei und Samsung. Dafür sind seine Bildparameter schon so gut vorkonfiguriert, dass auch Bildbearbeitungs-Experten nichts zu bemängeln haben. Für Designer und Grafiker ist der optionale druckempfindliche Eingabestift ebenfalls fast schon ein Pflichtkauf, weil das iPad Pro damit zum präzisen Zeichenbrett wird.
Testergebnisse im Detail
Punktevergabe und Benotung | ||||||
Hersteller / Gerät | Apple / iPad Pro 11 Zoll | Lenovo / ThinkPad X1 Tablet 3. Generation | Acer / Switch 7 Black Edition SW713-51GNP | Samsung / Galaxy Tab S4 | Huawei / MediaPad M5 Pro | Wortmann / Terra Pad 1085 Industry |
Preis | ab 898 Franken | gut 1900 Franken | knapp 1900 Franken | 720 Franken | 630 Franken | gut 2000 Franken |
Ausstattung (max. 25 Punkte) | 15 | 24 | 21 | 17 | 17 | 17 |
Bedienung (max. 25 Punkte) | 21 | 21 | 21 | 21 | 19 | 18 |
Leistung (max. 25 Punkte) | 24 | 21 | 22 | 18 | 17 | 16 |
Mobilität (max. 25 Punkte) | 24 | 17 | 16 | 24 | 23 | 18 |
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte) | 84 | 83 | 80 | 80 | 76 | 69 |
Note | Gut | Gut | Gut | Gut | Gut | Befriedigend |
Preis-Leistungs-Verhältnis | gut | ausreichend | befriedigend | sehr gut | sehr gut | ausreichend |
Bewertung | Hervorragend kalibrierter Bildschirm, ideal für Grafiker und Designer | Vollwertiger Ersatz für ein Notebook oder Convertible; aktiver Lüfter | Windows-Tablet mit der besten 3D-Leistung; einem Notebook ebenbürtig | Brillantes AMOLED-Display; spezieller Desktop- und Präsentations-Modus | Wie das Samsung eines der schnellsten Android-Tablets; mit LTE-Funkmodul | Einziges Ruggedized-Tablet im Vergleichstest; gute Ausstattung, aber langsam |
Testergebnisse im Detail
Punktevergabe und Benotung | ||||||
Hersteller / Gerät | Apple / iPad Pro 11 Zoll | Lenovo / ThinkPad X1 Tablet 3. Generation | Acer / Switch 7 Black Edition SW713-51GNP | Samsung / Galaxy Tab S4 | Huawei / MediaPad M5 Pro | Wortmann / Terra Pad 1085 Industry |
Preis | ab 898 Franken | gut 1900 Franken | knapp 1900 Franken | 720 Franken | 630 Franken | gut 2000 Franken |
Ausstattung (max. 25 Punkte) | 15 | 24 | 21 | 17 | 17 | 17 |
Bedienung (max. 25 Punkte) | 21 | 21 | 21 | 21 | 19 | 18 |
Leistung (max. 25 Punkte) | 24 | 21 | 22 | 18 | 17 | 16 |
Mobilität (max. 25 Punkte) | 24 | 17 | 16 | 24 | 23 | 18 |
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte) | 84 | 83 | 80 | 80 | 76 | 69 |
Note | Gut | Gut | Gut | Gut | Gut | Befriedigend |
Preis-Leistungs-Verhältnis | gut | ausreichend | befriedigend | sehr gut | sehr gut | ausreichend |
Bewertung | Hervorragend kalibrierter Bildschirm, ideal für Grafiker und Designer | Vollwertiger Ersatz für ein Notebook oder Convertible; aktiver Lüfter | Windows-Tablet mit der besten 3D-Leistung; einem Notebook ebenbürtig | Brillantes AMOLED-Display; spezieller Desktop- und Präsentations-Modus | Wie das Samsung eines der schnellsten Android-Tablets; mit LTE-Funkmodul | Einziges Ruggedized-Tablet im Vergleichstest; gute Ausstattung, aber langsam |
Mobilitäts-Sieger
Steht Mobilität an erster Stelle, führt der Weg direkt zu den Android- und iOS-Geräten. Weil sie anders als Windows-Tablets für gewöhnlich stromsparende Komponenten einsetzen, haben sie meist deutlich längere Laufzeiten. Unser Vergleichstest bestätigte dieses Mobilitätsgefälle: Vorneweg sprinteten das Apple iPad Pro, das Huawei MediaPad M5 Pro und das Samsung Galaxy Tab S4 mit Laufzeiten von mindestens zwölfeinhalb Stunden. Dagegen kamen die Windows-Tablets von Acer, Lenovo und Wortmann gemittelt auf weniger als sechs Stunden. Das spielt keine grosse Rolle, wenn das Tablet nur für kurze Einsätze aktiviert wird oder im Büro die meiste Zeit an der Steckdose hängt.
Sieht man von einigen Exoten wie dem iPad Pro in der nicht von uns getesteten 12,9-Zoll-Variante ab, sind Android- und iOS-Tablets normalerweise nicht grösser als 11 Zoll, was sie schon Office-tauglich macht. Wiegen die Tablets dann wie die Geräte von Apple, Huawei und Samsung nur etwa 500 Gramm und verfügen sie zudem über eine Schnelllade-Funktion, dann schraubt das die Mobilitätswertung weiter Richtung Bestnote.
Die 13 Zoll beziehungsweise 13,5 Zoll grossen Windows-Tablets von Lenovo und Acer waren ebenfalls flott geladen, mit mindestens 890 Gramm aber deutlich schwerer zu handhaben und auch zu transportieren. Inklusive Docking-Tastatur erhöhte sich ihr Gewicht sogar auf knapp 1,3 (Acer) respektive 1,6 Kilogramm (Lenovo).
Notebook-Ersatz
Soll das Tablet als Produktivsystem dienen, so erfüllen Windows-Geräte diese Aufgabe am besten. Was man an Leistung und Ausstattung erwarten kann, zeigten im Test das Acer Switch 7 Black Edition und das Lenovo ThinkPad X1 Tablet. Der Android- und iOS-Fraktion hatten beide die deutlich grösseren Displays und eine mitgelieferte Tastatur in solider Notebook-Qualität voraus.
Ausserdem punkteten sie mit einem 3:2-Seitenformat, was das Bearbeiten umfangreicher Texte und langer Tabellen erleichtert, aber auch beim Websurfen hilft. Berücksichtigt man dann noch ihr umfangreiches Angebot an Schnittstellen und ihre starke Performance, gehen beide leicht als Ersatz für ein High-End-Notebook oder -Convertible durch. Allerdings ist der Preis mit rund 2000 Euro entsprechend hoch.
Will man das Tablet in erster Linie als digitalen Notizblock verwenden, können das Android- und iOS-Geräte genauso gut wie ihre Windows-Pendants. Unter den Testgeräten besonders gut dafür geeignet waren das Huawei MediaPad M5 Pro und das Samsung Galaxy Tab S4. Beiden 600-Euro-Android-Tablets legt der Hersteller einen Eingabestift bei, der es dann zum Beispiel in Meetings sehr einfach macht, Gedanken aufs digitale Papier zu bringen. Das klappt auch mit dem Apple iPad Pro, das aber mit 820 Euro deutlich teurer ist - und bei dem der Eingabestift noch einmal 135 Euro extra kostet.
Hell genug für den Ausseneinsatz
Geht das Tablet häufig mit auf Reisen und muss daher unter freiem Himmel genauso gut funktionieren wie im Büro, braucht es einen möglichst hellen Bildschirm. Um als aussentauglich durchzugehen, sollten matte Displays eine Luminanz von mindestens 250 cd/m² erzeugen. Bei Tablets mit ihren spiegelnden Touch-Oberflächen schadet es aber nicht, diesen Wert höher anzusetzen, auf etwa 300 cd/m². Dann reicht ihre Helligkeit aus, um Inhalte an einem schattigeren Ort oder bei bewölktem Himmel problemlos vom Display abzulesen. Direktes Sonnenlicht sollte man aber vermeiden. Daran konnte auch das Apple iPad Pro, mit 512 cd/m² hellstes Tablet im Vergleichstest, nichts ändern.
Testergebnisse im Detail | |
Wie sich die getesteten Enterprise-Tablets jeweils geschlagen haben, erfahren Sie in den folgenden Beiträgen | |
iPad Pro 11 | Für Kreative und Medienschaffende ist Apples Tablet die beste Wahl. Das iPad Pro 11 punktet vor allem mit seiner hohen Farbtiefe und einer sehr homogenen Ausleuchtung. |
Lenovo ThinkPad X1 | Das aktuelle X1-Modell zeigte sich gewohnt einsatzfreudig, wenn auch nicht ganz lautlos. Vor allem die umfangreiche Ausstattung sowie die guten Eingabegeräte wissen zu gefallen. |
Acer Switch 7 Black Edition | Das Acer Switch 7 Black Edition vereint viele Vorzüge von Tablet und Notebook. Trotz i7-CPU verfügt das 13,5 Zoll große Gerät über eine passive Kühlung. |
Samsung Galaxy Tab S4 | Im Desktop-Modus wird das S4 zum Mini-PC und Präsentationswerkzeug. Die Farben werden dabei dank AMOLED-Technik sehr kräftig dargestellt. Geliefert wird das Gerät allerdings nur mit Eingabestift, nicht aber mit Tastatur. |
Huawei MediaPad M5 Pro | Das Huawei-Gerät ist sehr schnell und sehr gut ausgestattet. Allerdings verfügt das Huawei MediaPad M5 Pro nicht über eine Gesichtserkennung zur sicheren Anmeldung. |
Wortmann Terra Pad 1085 | Das Wortmann-Tablet zeichnet sich durch ein besonders robustes Gehäuse aus. Im Inneren arbeitet jedoch eine etwas schwachbrüstige CPU, die das System ausbremst. |
Testergebnisse im Detail | |
Wie sich die getesteten Enterprise-Tablets jeweils geschlagen haben, erfahren Sie in den folgenden Beiträgen | |
iPad Pro 11 | Für Kreative und Medienschaffende ist Apples Tablet die beste Wahl. Das iPad Pro 11 punktet vor allem mit seiner hohen Farbtiefe und einer sehr homogenen Ausleuchtung. |
Lenovo ThinkPad X1 | Das aktuelle X1-Modell zeigte sich gewohnt einsatzfreudig, wenn auch nicht ganz lautlos. Vor allem die umfangreiche Ausstattung sowie die guten Eingabegeräte wissen zu gefallen. |
Acer Switch 7 Black Edition | Das Acer Switch 7 Black Edition vereint viele Vorzüge von Tablet und Notebook. Trotz i7-CPU verfügt das 13,5 Zoll große Gerät über eine passive Kühlung. |
Samsung Galaxy Tab S4 | Im Desktop-Modus wird das S4 zum Mini-PC und Präsentationswerkzeug. Die Farben werden dabei dank AMOLED-Technik sehr kräftig dargestellt. Geliefert wird das Gerät allerdings nur mit Eingabestift, nicht aber mit Tastatur. |
Huawei MediaPad M5 Pro | Das Huawei-Gerät ist sehr schnell und sehr gut ausgestattet. Allerdings verfügt das Huawei MediaPad M5 Pro nicht über eine Gesichtserkennung zur sicheren Anmeldung. |
Wortmann Terra Pad 1085 | Das Wortmann-Tablet zeichnet sich durch ein besonders robustes Gehäuse aus. Im Inneren arbeitet jedoch eine etwas schwachbrüstige CPU, die das System ausbremst. |