11.02.2014, 14:40 Uhr
HPs Moonshot-Server im Test
Mit Moonshot lässt Hewlett-Packard (HP) das Blade-Zeitalter hinter sich und bringt eine hohe Computingdichte sowie Energieeffizienz ins Rechenzentrum. Unsere US-Kollegen von «Network World» konnten eine frühe Version des Rechenmonsters testen.
Mit den Moonshot-Rechnern will HP künftig Grossunternehmen und Cloud-Provider bedienen, deren Rechenzentren aus allen Nähten platzen. Ziel ist es also so viele Server auf engstem Raum unterzubringen wie nur irgend möglich sowie gleichzeitig den Energieverbrauch unter Kontrolle zu halten. HPs Antwort ist eine neue Architektur, bei der in einem Chassis, das 4,3 Geräteeinheiten im Serverschrank misst, 45 Hauptplatinen-Kassetten, sogenannte «Server Cartridges», untergebracht werden. Auf diese Weise lassen sich insgesamt 360 Server in einem Rack unterbringen mit einem totalen Energiebedarf von 9600 Watt. Vor allem der Stromkonsum ist nur ein Bruchteil dessen, was ein Schrank voller Bladeserver verschlingen würde. Unsere Kollegen von der US-Schwesterzeitschrift «Network World» haben eine der ersten öffentlich testbaren Moonshot-Chassis mit 45 Cartridges, internem Switch und einem 10-Gigabit-Ethernet-Uplink untersuchen und ausprobieren können. Das Testgerät hat einen Preis von 62'000 Dollar. Die einzelnen Server-Kassetten verfügen nicht über stromsparende ARM-Prozessoren sondern über x64er Dual-Core-Atom-CPUs von Intel sowie eine 1-Terabyte-Festplatte und 8 Gigabyte RAM. Nächste Seite: Einige Testergebnisse
Schwierige Konfigeration
Moonshot wird komplett unkonfiguriert geliefert, es sei denn, es wird eine kostenpflichtige Konfiguration ab Werk geordert. Die Network-World-Tester hatten denn auch einige Mühe, das System richtig aufzusetzen. Allerdings sei das Hinzufügen und die Erweiterung des Systems nach der mühsamen Grundinstallation kein Problem mehr, wird berichtet. Da in Moonshot neben Computing- auch Netzwerk-Komponenten stecken, müssen die Personen, welche das System installieren auch Kenntnisse in beiden Fachgebieten aufweisen. Das Testcenter empfiehlt daher, von HP eine vorkonfigurierte Moonshot-Einheit zu bestellen, die unter der Bezeichnung «Factory direct» läuft.
Prozessor-Tests
Der Atom-Prozessor in den Server-Kassetten ist im Vergleich zu Xeon-CPU eher schwach auf der Brust. Allerdings sei die Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit in den durchgeführten Benchmark-Tests genügend, also weder sonderlich schnell noch langsam. Dies vor allem, wenn man sich den geringen Energieverbrauch vor Augen führt. Die Computing-Dichte, die man auf engstem Raum und bei geringstem Stromverbrauch erhält, hat das Test-Team beeindruckt. Die Spezialisten weisen in diesem Zusammenhang hin, dass HP mit Moonshot neue Wege beschreitet. «Moonshot braucht zusätzliche Einfachheit, Feinschliff und Verwaltbarkeit», urteilen die Testcenter-Mitarbeiter. Seien die Anfangsschwierigkeiten überwunden, erhalte man ein hocheffizientes System für künftige Rechenzentren. Den kompletten Test findet sich auf der Homepage von Network World.