15.08.2016, 14:50 Uhr
ETH-Roboter spielt am Töggelikasten
Roboter können auch Tischfussball spielen. ETH-Lausanne-Studenten haben einen Automaten entwickelt, der gegen Durchschnittsspieler aus Fleisch und Blut durchaus eine gute Falle macht.
Studenten der ETH Lausanne haben einen Roboter entwickelt, der Tischfussball spielen kann. Am Töggelikasten trat der Automat dieser Tage gegen durchschnittliche Spieler an. Diese hatten mehr Probleme, sich gegen den Roboter durchzusetzen, als anfangs geglaubt. Das Rezept der Maschine: Geschwindigkeit und Schusskraft.
Der Töggeliroboter ist nämlich schon länger im Dienst und wird als Plattform für Bachelor- und Masterarbeiten am Automatic Control Laboratory der Hochschule benutzt. Doch kürzlich erhielt der künstliche Tischfussballspieler neue «Ärme», die kräftiger und wendiger sind. Mit diesen kann der Roboter die Spieler viel schneller und präziser bewegen sowie rascher drehen. Das Resultat: Der Automat reagiert schneller und schiesst härter. Konkret erreicht er eine Beschleunigung von 9 G und ist also schneller als ein menschlicher Spieler. Daneben sieht der Roboter gut. seine Kamera schiesst 300 Bilder pro Sekunde und wertet diese mit Hilfe eines angeschlossenen Computers aus. Nächste Seite: Viel Kraft, wenig Grips
Viel Kraft, wenig Grips
Die Spielstrategie des töggelikasten-Roboters ist allerdings noch recht einfach gestrickt. Das System entdeckt den Ball, stoppt ihn und schiesst aufs Tor. «Eine simple Strategie, die aber erstaunlich gut funktioniert», kommentiert Christophe Salzmann, der das Projekt leitet.
Allerdings findet er auch, dass noch mehr drin liege. Derzeit habe der Roboter viel Kraft, aber wenig Grips. «Wir wollen schlussendlich, dass der Roboter den Gegner austricksen und umspielen sowie die künftige Position von Ball und Gegner vorausberechnen kann», hofft er. Letzteres sollen Laser besorgen, welche die Roboterspieler derzeit erhalten. Als nächstes plant Salzmann, Roboter gegen Roboter antreten zu lassen. Dadurch könne auch an der Steuerungssoftware gefeilt werden.