Firmenfachbeitrag 19.12.2022, 10:01 Uhr

IT-Services in der Cloud: Sharp setzt auf die Schweiz

Für Sharp Electronics Europe beginnt die Zukunft in der Schweiz: Der europaweit tätige Konzern erweitert sein Angebot an Bürotechnologien um eine Sparte für IT Services. COO Antonio Papalo gibt einen strategischen Einblick zu den Plänen.
Wettbewerbsvorteil: Immer mehr Unternehmen lagern das Management ihrer IT-Landschaften aus, um sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren zu können
(Quelle: Shutterstock/Andrey_Popov)
Die Bürolösungen von Sharp sind aus Schweizer Büros schon lange nicht mehr wegzudenken – von Laptops und Collaboration-Displays bis hin zu hochmodernen MFPs und weiterer Hardware hat vermutlich jeder bereits zu irgendeinem Zeitpunkt schon einmal ein Sharp-Produkt genutzt, bewusst oder unbewusst. Den Markt kennt Sharp also bereits sehr gut und pflegt zahlreiche langjährige, vertrauensvolle Kundenbeziehungen. Da bietet es sich an, dass der Schweizer Markt, gleich nach dem britischen, für Sharp einer der ersten sein soll, in dem das Angebotsportfolio um die neue Sparte IT-Services erweitert werden soll.
Der Plan dafür existiert bereits seit längerer Zeit, denn das Ziel von Sharp ist es, seinen Kunden ein umfassendes Sorglos-Paket für sämtliche Bürolösungen zur Verfügung zu stellen, das neben Hardware, Software und Cloud-Lösungen auch die zugehörigen IT-Service-Leistungen umfasst und damit das bestehende «My Integrated Office»-Portfolio von Sharp ergänzt. In Grossbritannien ist dies bereits seit 2019 der Fall, zahlreiche bestehende und neue Kunden lagern hier bestimmte IT-Prozesse an Sharp aus.

Der Schweizer Markt als Blaupause für Resteuropa

In der Schweiz hat Sharp Electronics vor zwei Jahren den IT-Service-Anbieter ITpoint akquiriert, was in diesem Markt den Startschuss für die Portfolioerweiterung darstellte. Parallel zu Grossbritannien soll die Schweiz nun zum Vorreiter im Bereich IT-Services werden. Als Schweizer Unternehmen zahlt ITpoint ideal auf diese Strategie ein, sowohl im Bereich Datenschutz als auch in Sachen lokale Expertise und Markteinbindung.
Zusätzlich zu diesem externen Know-How und Support baut Sharp gemeinsam mit ITpoint auch interne Expertise und Kapazitäten auf. Der gesamte Prozess – Akquisition von IT-Unternehmen, Nutzen von Synergien und der nachfolgende Aufbau interner Expertise – wird für Sharp, neben Grossbritannien und der Schweiz, als Blaupause für die Portfolioerweiterung in weiteren europäischen Märkten dienen. Das mittelfristige Ziel besteht darin, die Qualität und Flexibilität, die Kunden bereits von Sharp kennen, auch in der IT Services-Sparte zu etablieren und als ganzheitlich denkender Partner die Digitalisierungspläne von Schweizer Unternehmen noch zielgerichteter zu unterstützen.

«Erst mal abwarten» funktioniert nicht mehr

Bei der Erschliessung des Schweizer IT-Services-Marktes gab es für Sharp einige länderspezifische Besonderheiten zu beachten. Eine davon war die typische Schweizer Mentalität von «erstmal abwarten und schauen, ob das alles auch funktioniert». Die Digitalisierung und Adaption von As-a-Service-Modellen für die Unternehmens-IT wurde in den vergangenen fünf bis zehn Jahren zwar im Management und den Führungsebenen der Schweizer Unternehmen ausführlich diskutiert und als strategische Priorität definiert. Doch erst mit der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Notwendigkeit, auf hybride und Remote-Working-Modelle umzustellen, kam Dynamik in diese Überlegungen. Im internationalen Vergleich ist die Schweiz damit etwas spät dran. Inzwischen hat aber auch der Grossteil der kleineren und mittelständischen Unternehmen verstanden, dass Abwarten zwar schön und gut ist, um unnötige Risiken zu vermeiden, aber auch dafür sorgt, dass man über kurz oder lang vom Wettbewerb überholt wird. Ein weiterer positiver Trend, der die zunehmende Akzeptanz und Adoption von As-a-Service-Modellen unterstützt, ist das immer umfangreichere Angebot an entsprechenden Modellen für den Mittelstand. In der Vergangenheit waren diese Modelle oft speziell für grössere Unternehmen ausgelegt und damit für den Mittelstand oft zu kostspielig und komplex. In den vergangenen zwei bis drei Jahren sind jedoch immer mehr Anbieter mit flexiblen Modellen hinzugekommen, die auch für KMU praktikabel sind und einen guten Mehrwert bieten.

As-a-Service-Modelle sind ideal für die meisten Ökosysteme

Das Interesse von Unternehmen an As-a-Service-Modellen für ihre IT hat vor allem praktische und sicherheitsbezogene Gründe: Mit zunehmender Digitalisierung von Unternehmens­prozessen und Informationsströmen wächst auch die Komplexität der dafür notwendigen Systeme und das Volumen der verarbeiteten Daten. Und damit steigt die Angst, letztere zu verlieren oder kompromittiert zu sehen. Die Folge: Das Managen dieser IT-Landschaften wird immer aufwendiger und nimmt immer mehr Ressourcen in Anspruch – Ressourcen, die viele Unternehmen nach der Pandemie ­lieber wieder für ihr Kerngeschäft nutzen ­würden. Hinzu kommt, dass die meisten Unternehmen ihre wertvollen Daten nach wie vor gerne in der Schweiz «gelagert» sehen, um potenzielle rechtliche und Compliance-bezogene Fallstricke zu umgehen. Bei möglichen Problemen oder Rückfragen möchten sie zudem mit Experten in ihrer Muttersprache kommunizieren können.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass As-a-Service-Modelle ideal in das Ökosystem der meisten Unternehmen passen, denn es ist letztendlich ein Wettbewerbsvorteil, wenn man sich nicht selbst um die IT kümmern muss.
Vor diesem Hintergrund werden die oben genannten Strategien zur Implementierung von As-a-Service-Modellen in die IT-Landschaften von Schweizer Unternehmen in den nächsten Jahren massiv an Fahrt aufnehmen – die Planungsphase ist vorbei, jetzt geht es an die Umsetzung. Dementsprechend wird die Nachfrage nach passenden Angeboten anziehen, und Anbieter, die passende Services im Portfolio führen, werden ein volles Auftragsbuch und starkes Wachstum verzeichnen.
Ein Blick auf den Markt als Ganzes zeigt zudem noch eine hohe Fragmentierung. Es gibt zahllose kleinere, hochspezialisierte ­Anbieter, die in ihrer Nische zwar exzellent sind, aber nicht über das umfassende Produkt- und Leistungsportfolio sowie Beratungs-Know-How verfügen, das notwendig wäre, um Unternehmen ein Rundum-Sorglos-Paket zu bieten. Hier besteht noch sehr viel Konsolidierungspotenzial – und dieses Potenzial zu realisieren, wird eine der grossen Herausforderungen der kommenden Jahre sein. Auch bei Sharp.
Zum Autor
Antonio Papalo
Sharp
Antonio Papalo ist seit 2022 COO bei Sharp Electronics (Schweiz) AG, mit operativer Verantwortung für alle Geschäftsbereiche von Sharp in der Schweiz. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in Führungspositionen in den Bereichen Consumer Goods und Consumer Electronics. Sein Fokus liegt im Bereich Business Development sowie auf der Digitalisierung und Transformation von Geschäftsprozessen.
Zum Unternehmen: Die Sharp Electronics (Schweiz) AG, mit Hauptsitz in Rüschlikon/Zürich, bietet ein breites Portfolio an Bürotechnologien und IT-Services. Die optimal aufeinander abgestimmten Lösungen ermöglichen eine vernetzte Zusammenarbeit und helfen Organisationen, ihre Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten.
Mehr Informationen: www.sharp.ch
Dieser Beitrag wurde von der Sharp Schweiz zur Verfügung gestellt und stellt die Sicht des Unternehmens dar. Computerworld übernimmt für dessen Inhalt keine Verantwortung.



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